Schmuggeln ist nur da möglich, wo es verboten ist [abgeschlossen]

Shidori tippte mit dem rechten Fuß immer wieder leicht auf und ab, während sie ihren Blick über ihre Schüler wandern ließ. In Reih und Glied standen sie vor ihr, während sie auf dem Endstück eines Bleistiftes herum kaute. In ihrer Hand hielt sie ein Klemmbrett, auf dem ein Teil einer Schriftrolle ausgerollt war. Ihr Blick wanderte von links nach rechts erst über Taro, dann Mira dann Kenji. Sie seufzte einmal leicht und legte anschließend den Kopf etwas schief. Inzwischen hatte sie den Bleistift aus ihrem Mund entfernt und ließ ihn im Takt zu ihren Fußbewegungen auf das Klemmbrett fallen. Irgendwo im Hintergrund bebte der Boden leicht als Kōjō sich fortbewegte und die letzten Reste an Widerstand in sein großes Spinnennetz fing, während er fast schon lustlos mit seinem rechten Bein ausholte und dabei einen weiteren lebensmüden Angreifer Richtung See beförderte. „Ihr macht es mir echt nicht leicht.“ Shidori wechselte ihre Gewichtsverlagerung vom linken auf das rechte Bein, weshalb jetzt auch der linke Fuß anfing so zu wippen wie es bisher der Rechte getan hatte. Irgendwo weiter weg fiel ein brennender Stützbalken zu Boden, während sich die letzte Flammengestalt auflöste. Wäre das ganze eine Fernsehserie gewesen so würde spätestens jetzt die Kamera von der Nahaufnahme in die Panorama Ansicht wechseln und man könnte das gesamte Ausmaß an entweder niedergeknüppelten oder halb verbrannten Piraten, Schmugglern und Menschenhändlern sehen die sich über das gesamte Areal erstreckten. Die einzigen Personen die hier noch standen oder laufen konnten waren die Angestellten des Hafenmeisters gewesen, die noch immer damit beschäftigt waren das gesamte Ausmaß zu erfassen. Mehrere Kisten mit Rauschmitteln oder illegalen Waffen wurden inzwischen sichergestellt. Die junge Frau die Taro beschützt hatte, war nur ein Teil einer Menschenlieferung gewesen und inzwischen in eine warme Decke gehüllt. Immer mal wieder warf sie einen verlegenen Blick zu ihm herüber und entweder winkte oder blinzelte sie ihm zu. Shidori indes fokussierte Kenji mit einem ernsten Blick und schien dann etwas auf ihre Schriftrolle zu kritzeln, nur um dann den Blickkontakt zu verlieren um scheinbar ohne Ziel in den Himmel zu schauen. „Hm nein“ hastig strich sie das durch was sie eben notiert hatte und schrieb etwas neues nieder. Es war zu diesem Moment als Kōjō hinter sie trat, da er mit seiner Arbeit wohl fertig war. „Das hat echt Spaß gemacht Shidori, aber du solltest mit den Kindern nicht so hart ins Gericht gehen.“ Kōjō beugte sich etwas nach vorne, was durchaus lustig aussah, während er dann seine Augen auf Taro fokussierte. „Gib ihm hier eine bessere Note, Shidori“ Die Uchiha schaute kurz zu ihrem Kuchiyose hoch. „Findest du?“ Kōjō nickte, was die Jounin dazu verleitete mit den Schultern zu zucken, etwas durchzustreichen und dann etwas neu hinzuschreiben. „Danke für deine Hilfe Kōjō.“ Sie „streichelte“ ihm etwas unterhalb des Kopfes, während sich die Riesenspinne mit einem großen Wolke, wie es für Kuchiyose üblich war, verabschiedete. Inzwischen war auch die letzte noch brennende Person mit etwas Wasser gelöscht worden, weshalb Shidoris letzter Blick zu Mira wanderte. Sie lächelte kurz, notierte dann etwas und verlor das Lächeln genau so schnell wieder wie es gekommen war. Scheinbar war gerade die Erinnerung an ein gewisses Beutelchen wieder zurückgekommen zu sein. Anstatt also zu lächeln, schaute sie auf die Schriftrolle herunter und ihre Mine verfinsterte sich. Etwas Kritzelei später war aber auch diese Sache erledigt, weshalb die schwarzhaarige die Schriftrolle zusammenrollte und in ihrem Kimono verstaute. Dann klatschte sie in die Hände und warf das Klemmbrett einem vorbeilaufenden Hafenmitarbeiter in die Hände. „Also dann Kinners, Aufbruch zurück nach Konoha.“ Sie stützte beide Hände in ihre Hüfte, was wohl „Job well done“ zum Ausdruck bringen sollte. Es war nur fraglich ob das so auch in Konoha ankommen würde...