Eine "kleine" Überraschung [abgeschlossen]

das Eingangsposting lautete :


Nachdem das erste Date ein "nasser" Erfolg war setzt sich die Geschichte der beiden Frauen fort, und heute werden ihr komplett neue Akteure hinzugefügt. Welche Überraschungen hält der heutige Tag bereit?

Es war zwar noch früh am Morgen, jedoch waren bereits einige Menschen auf den Straßen von Konoha unterwegs. Die gesamte Situation fühlte sich noch etwas komisch für Shidori an, schließlich war sie jetzt nicht nur mit Erwachsenen unterwegs. Wie es sich für ein Kind gehörte konnte Ai sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren, sondern lief meist im Zickzack hin und her. Wann immer etwas Neues ihre Aufmerksamkeit auf sich zog musste das ganze entweder aus der Nähe betrachtet werden oder eine der beiden Frauen durften Erklärbär spielen. Gut war es jedoch das Kimiko keine Gedanken lesen konnte, denn die Uchiha fühlte sich oftmals ein wenig so als würden sie einen Welpen ausführen. Diesen Gedankengang behielt sie aber tunlichst für sich, schließlich wollte sie niemanden verletzen. So kam es auch das Ais Entdeckungsdrang auch etwas Gutes hatte, denn Shidori entdeckte eine kleine Eis Diele von der sie gar nicht wusste das sie überhaupt existierte. Innerlich machte sie dabei eine Notiz in ihrem gedanklichen Terminkalender den spätestens nachdem sie eingekauft hatten würde sich ein Besuch jener Eisdiele sicherlich anbieten.

Vom Akimichi Viertel aus waren sie gute 10 Minuten unterwegs gewesen bis sie schließlich in die Einkausmeile des Dorfes abgebogen waren. Sicherlich wäre das ganze auch schneller zu erreichen gewesen, aber keiner wollte Ais Entdeckungsdrang eingrenzen. Da das genaue Ziel der Beiden schlichtweg nicht feststand entschloss sich die Schwarzhaarige dazu einfach den größten Shop auszusuchen, der sich dabei sogar über mehrere Stockwerke erstreckte und alles an Kleidungsstücken bot das ein Frauenherz höherschlagen lassen würde. Erstaunlicherweise war hier noch recht wenig Betrieb, befanden sich die meisten Dorfbewohner wohl noch auf der Frühstückstour anstatt bereits Kleidung shoppen zu wollen. Plötzlich schnippste Shidori mit den Fingern und hatte dabei ein so breites Grinsen auf dem Gesicht das sich die Akimichi sicher sein konnte, dass nichts Gutes darauffolgen würde. Wie ein kleines Kind hüpfte die Jounin seitlich auf ihre Freundin zu und stupste diese dann sanft mit ihrem linken Ellenbogen in die Hüfte: „Ki-mi-ko, ich habe da so eine Ide-hee“ Innerlich musste Shidori laut lachen, als sie sich vorstellte wie sich in Kimikos Kopf gerade die Worte: „Ah scheiße“ breit machten, schließlich waren Shidoris Ideen nie von einer unschuldigen Natur. Die Schwarzhaarige hatte die Augen geschlossen und stützte ihren rechten Arm auf die linke Hand, während sie mit ihrem Zeigefinger gen Decke deutete. Es war die perfekte Lehrerpose und jeder hatte sie sicherlich schon einmal gesehen. „Du weißt ja das ich mich gerne überraschen lasse, aber heute habe ich eine so grandiose Idee, dass wir uns beide überraschen können!“ Sie legte eine dramarturgische Pause ein und schaute ihrem Gegenüber dann in die Augen. „Ich schlage vor jede sucht für die jeweils andere jeweils ein einfaches Outfit aus das diese dann auch tragen muss, darüber hinaus sucht jede ein…“ Sie pausierte erneut, jetzt aber mehr um zu schauen wo Ai gerade war. Zum Glück hatte diese so eben entdeckt das sich Kleiderständer auch drehen konnten und war vollends damit beschäftigt, also konnte Shidori etwas näher heranrücken und so im Flüsterton fortfahren. „…Outfit aus, das die jeweils andere heute Abend im Bett tragen muss.“ Um ihren Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen und dabei unmissverständlich klar zu machen um was es ihr ging wackelte sie mit beiden Augenbrauen und hatte dabei einen: "Na? na? na?, was sagst du?" Gesichtsausdruck drauf.

Hat sie mich gerade Schatz genannt? Shidoris Blick ging ins Leere während Kimiko noch weitere Fragen stellte. Diese kamen zwar im Gehirn der Uchiha an, wurden aber erst mit einer gewissen Eingabeverzögerung verarbeitet, denn für einen kurzen Moment stand sie da wie eine Zwölfjährige, der man das erste mal seine Liebe gestanden hatte. Schüchtern hatte sich ihr Blick gen Boden gewandt, nur damit sie im selben Moment wieder zu Sinnen kam. Sie schüttelte den Kopf, mehr um sich aus ihrem eigenen Gedankenkreis zu befreien und weniger um auf die Fragen der Akimichi zu antworten. Sie hatte eine Hand hinter ihren Kopf gelegt und schaute jetzt wieder nach oben und damit Kimiko direkt in die Augen. „Ich mag deinen Eifer die Klamotten gleich anzuziehen, aber ich glaube es wäre besser wenn wir das eine Überraschung werden lassen.“ Sie zwinkerte ihrem Schatz verspielt zu und setzte danach aber gleich wieder eine ernste Miene auf: „Ah und du kannst es dir wahrscheinlich schon denken, aber wenn du mich überrascht wäre das natürlich besonders gut, also streng dich an und leg mir nicht nur ein Nachthemd vor!“ Es machte Spaß eine Person herumzukommandieren die soviel größer wie man selbst war, weshalb Shidori sich auch nicht zu Schade war Kimiko die Zunge rauszustrecken, was aber mehr als kleine Neckerei verstanden werden sollte. Da die Fronten nun geklärt waren, klatschte die Uchiha in die Hände und rief dann quer durch den Laden: „AI zu mir! Wir gehen shoppen!“ Sie hatte keine Ahnung wo sich das Mädchen gerade befand, weshalb sie einfach mal darauf hoffte das diese den Weg schon zu ihr finden würde. Bevor sie aber an ihre Seite kam, blickte sie noch einmal zu Kimiko. „Ich übernehme die erste Schicht mit Ai, während du das besondere etwas kaufst, danach tauschen wir.“ Shidori zwinkerte ihr zu und drehte sich dann zu Ai herum die ihr inzwischen leicht am Kimono zupfte. „Modeberaterin Ai, bitte führen sie mich in die entsprechende Abteilung!“ Um dem kindischen Spiel noch einen oben drauf zu setzen kreiste Shidori mit ihrem Finger in der Luft was Kimikos Tochter ein Lachen über die Lippen zauberte.

Zuerst wusste die Uchiha nicht einmal wo sie genau hin wollte und auch Ai schien da keine große Hilfe zu sein. Anstatt nach den Klamotten Ausschau zu halten, die ihrer Begleitung gut stehen würden, war sie viel zu sehr von den sich drehenden Kleiderständern fasziniert und verwandelte die Shoppingtour mehr oder minder in ein Versteckspiel, da sie sich immer wieder unter den teils langen Kleiderständern versteckte während Shidori so tat als konnte sie sie einfach nicht finden. Warum eigentlich so kompliziert? Die Uchiha war abprupt stehen geblieben, als sie an einem Ständer vorbeikam der lediglich einfache T-Shirts anbot. Kimikos Oberteil das sie heute Morgen den ganzen Tag über getragen hatte hatte ihr nicht umsonst sonderlich gut gefallen. Schnell war ihr Blick also auf ein T-Shirt geraten das in schlichtem Weiß gehalten war und lediglich ein schwarzes Viereck in der Mitte hatte, was ungefähr 40% des restlichen T-Shirts für sich beanspruchte. „Perfekt.“ Eigentlich hätte sie jetzt nur noch die richtige Größe finden können, aber stattdessen nahm sie das Oberteil mit das glatte zwei Nummern zu groß war. Wenn sich die Akimichi schon gewünscht hatte das sie ihren Style einmal änderte dann würde sie es Shidorilike radikal machen. Das Problem an der Sache war nun aber das dieses T-Shirt so sexier wirkte wie es eigentlich sollte, denn es würde recht schnell an ihrem Oberkörper herabrutschen, was nicht unbedingt das war was sie wollte, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Zum Glück war Ai gerade an ihr vorbeigerannt und hatte sich nun unter einem Kleiderständer versteckt der genau das feilbot was ihr ein breites Grinsen entlockte. Schnell war sie mit ihrer Adoptivtochter in der Umkleidekabine verschwunden und hatte sich in ihre neue Kleidung gehüllt. Ein prüfender blick im Spiegel offenbarte das ihr außerordentlich gefiel was sie da sah. Vor allem das was sie unter dem T-Shirt trug erfüllte nicht nur einen Zweck. So frisch ausgestattet trat sie aus der Kabine und beschloss das sie die Kleidung gleich anließ. Mit Ai in einer Hand lief sie so zu ihrem Ausgangspunkt zurück und wartete darauf das Kimiko aus der besonderen Abteilung zurückkehrte, so das eine geordnete Übergabe stattfinden konnte.

Zuerst wollte sich Shidori vor Kimiko in ihrem neuen Outfit präsentieren, allerdings stockten ihre Bewegungen recht schnell als sie deren Beschwerde vernahm. Verdammt, habe ich meine eigenen Regeln missachtet? Sie biss sich ein wenig auf der Zunge herum, um das Ganze als Gedankenhilfe zu verwenden so dass sie die letzte halbe Stunde Revue passieren lassen konnte. Ja da war wirklich etwas gewesen und irgendwie hatte sie das komplett verdrängt gehabt. Was Klamotten shoppen nur mit dem Geist einer Frau so alles anstellen konnte war wirklich phänomenal! Sie wippte abwechselnd auf den Zehenspitzen und dann dem Fußballen auf und ab während sie sich mit einem Finger an die Lippe griff und dabei das süße Dummerchen mimte. „Ups.“ Gab sie dann als einzige Entschuldigung hervor und hoffte das ihr kleines Schauspiel die Gemüter abkühlen würden. Zu ihrem Glück war Kimiko keine Frau die man schnell wütend machen konnte, zumindest war ihr das noch nicht „geglückt“. Motiviert durch das Kompliment ihrer Freundin drehte sie sich wie eine kleine Prinzessin auf einem Bein um Kimiko einen genauen Blick von jedem Winkel zu gewähren. Sichtlich amüsiert von der Tatsache das Ai es ihr nachmachte, hatte sie wieder ein Lächeln auf den Lippen. Sogleich würden sich Mutter und Tochter aber auch aufmachen für ihr eigenes Shopping Erlebnis. Wie es sich für ein Kind gehörte war Ai bereits vorausgelaufen und achtete dabei nicht einmal auf ihre Umgebung, stattdessen war die Kinderabteilung ihr Ziel.

Kimiko nun aber ließ sich von diesem Verhalten nicht mehr erschüttern, im Gegenteil sie nutzte die Situation für ein wenig Zärtlichkeit da sie sich zu Shidori herunterbeugte um zu einem Kuss anzusetzen, den die Uchiha ihr gewährte. Allerdings legte sie sogleich auch beide Arme um deren Hals, so dass sich die Akimichi nicht so schnell wieder wegbewegen konnte. Die Schwarzhaarige hatte nämlich noch vor ihr etwas ins Ohr zu flüstern. „Du kannst später ja mal versuchen einen Blick unter das Shirt zu erhaschen…“ Sie nahm eine Hand weg und führte sie zu ihrem Dekolleté um das T-Shirt etwas anzuheben und einen sehr kurzen Blick auf das durchsichtige Netzhemd darunter zu offenbaren. Sie gewährte ihrer Freundin keinen Einblick der länger wie eine Sekunde ging und zwinkerte ihr dann stattdessen zu, während sie ihre Arme wieder vollständig zu sich nahm. „Ich bin dann auch mal shoppen für Erwachsene.“ Sie ging ein paar Schritte rückwärts und winkte Kimiko noch einmal zu, während sie sich dann herumdrehte um ihrem eigentlichen Ziel entgegen zu steuern. Soll ich ihr doch noch ein normales Outfit raussuchen? Sie hatte die Regeln aufgestellt, sie könnte sie auch einfach ändern. Auf der anderen Seite hatte sie die Regeln auch gebrochen und es käme wohl nicht gut an, wenn sie jetzt dasselbe wieder täte. Shidori schüttelte mehr oder minder für sich selbst den Kopf und ging dann mit neuer Entschlossenheit in die Unterwäscheabteilung.

Ein paar Minuten war sie mehr oder minder ziellos durch selbige gewandert, auf der Suche nach etwas das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Entgegen aller Erwartungen traf sie allerdings so nicht auf ein Kleidungsstück, sondern auf einen Kerl der aussah als wäre er komplett fehl am Platz. Sie schaute sich kurz um, konnte aber keine Frau erkennen die sein Anhängsel hätte darstellen können. Perfekt, schauen wir mal ob du zu etwas zu gebrauchen bist. Mithilfe ihrer Shinobikünste schlich sie sich an den schüchternen Mann heran und tippte ihm dann auf die Schulter. „Nah, was machen wir den so ganz allein in der Frauenabteilung?“ So schnell konnte kein Katon Jutsu gewirkt werden wie die Birne des Kerles rot anlief. „ich…äh…ich…äh“. Gott sie hätte ihm am liebsten eine geknallt, wenn sie ihn nicht noch bräuchte. „Also?“ Sie legte den Kopf etwas schief und schaute ihn nun mit ihrem durchbohrenden Blick an. Da er es immer noch nicht schaffte eine Antwort herauszubringen stemmte die Uchiha beide Hände in ihre Hüfte. „Ich sag dir was, du hilfst mir das Outfit deiner feuchten Träume zu finden und ich übersehe mal das du hier offensichtlich nicht sein solltest.“ Langsam schien sich der Körper des Mannes wieder zu entspannen und ein verschmitztes Grinsen fand sich auf seinem Gesicht ein während er seinen Blick über Shidoris Körper wandern ließ und dabei an den üblichen Stellen hängen blieb. Mit einem lauten Schnipsen ihrer Finger riss sie ihn aber recht schnell aus seinen Tagträumen. „Hey hier oben spielt die Musik, nochmal sowas und es knallt!“ Ein sichtbares Schlucken war die Antwort und das erste Mal seit ihrem Kennenlernen schaffte er es sogar einen ganzen Satz zu sprechen. „Also ich würde hier drüben schauen.“ Er ging voraus und Shidori folgte. Sie gingen vorbei an den üblichen Sachen und kamen letztendlich an einer kleinen Abteilung an, die vorsichtig ausgedrückt etwas extravaganter war. Die Augen der Uchiha begannen zu funkeln und sie ging an dem Perversen vorbei, um direkt vor dem Kleiderständer ihrer feuchten Träume stehen zu bleiben. Ich werde das hier nehmen! Zielsicher griff sie einen eingepackten Artikel aus dem Regal und verdankte dann ihrem Shinobi Sinn es, dass sie, noch bevor sie sich wiederaufrichtete, ihren Fuß zielgerichtet nach hinten hatte ausschießen lassen. So gesehen traf er perfekt ins Schwarze die Weichteile des Spanners der sie gerade befummeln wollte. „SICHERHEITSPERSONAL!“ rief sie dann laut aus, während sie den Kerl ignorierte der sich gerade, aufgrund der Schmerzen, in Fötus Stellung auf dem Boden walzte.

Es dauerte nicht lange und sie hatte Kimiko samt ihrer Tochter wiedergefunden. In der Hand der Schwarzhaarigen befand sich eine unauffällige Tüte, welche sehr gut den Einkauf vor neugierigen Blicken abschirmte. „Nah ihr zwei? Habt ihr auch neue Bekanntschaften gemacht?“ Sie wollte nicht näher ins Detail gehen und es war somit mehr eine rhetorische Frage, weshalb sie ihnen kaum Zeit ließ zu antworten. „Ich weiß ja nicht was ihr noch vor habt, aber ich habe auf dem Weg hierhin eine super Eisdiele entdeckt.“ Als würde sie noch große Überredungshilfe brauchen schaute sie dabei vor allem Ai an um darauf zu hoffen das es das kleine Mädchen kaum erwarten konnte ein Eis zu bekommen.

Ihr Herz war Shidori inzwischen sprichwörtlich in die Hose gerutscht. Das kleine Shoppingerlebnis hatte die Schwarzhaarige zwar gut abgelenkt gehabt, aber jetzt schlug die Stunde der Wahrheit. Dieser Moment vor dem sie schon seit einiger Zeit Angst hatte kam immer näher, aber sie konnte und wollte es auch nicht weiter herauszögern. Klarheit war etwas das das Risiko mehr als Wert war, oder zumindest versuchte sich die Uchiha das einzureden. Shidori war besonders gut in vielen Sachen, aber vor allem bei sich „Was wäre wenn….?“ Situation auszudenken, die allesamt nicht gut für sie ausgingen, war die Schwarzhaarige wahrlich eine Königin. Auf ihrem Gesicht spielte sich ein kaum deutbares Grimassenkirmes ab, während sie gedanklich von einer Tragödie in die nächste rutschte. Kurz bevor sich aber ihr Geist völlig in eine Depression stürzen konnte, holte die kleine Ai sie aus ihrem Gedankenkreislauf, in dem sie freudig auf die in Sicht kommende Eisdiele deutete und ihr Glück auch verbal mit anderen teilte. Manchmal wünschte man sich wieder ein Kind zu sein. Einfach keine Sorgen zu haben und der wichtigste Gedanke im Leben ist nur die Suche nach dem nächsten Quell der eigenen Glückseligkeit. Shidori setzte ein gequält wirkendes Lächeln auf, das sie sogar Kimiko entgegenbrachte und ohne Kontext wohl so wirkte als hätte die Uchiha vergessen das sie eine schlimme Eis Allergie hatte und da jetzt durchmusste, denn einen Rückzieher konnte sie auch nicht mehr machen.

Ohne ein Wort zu wechseln befanden sie sich kurz darauf in der kleinen Schlange vor dem Tresen. Wie bereits auch vorher schon war Ai hauptsächlich damit beschäftigt positive Energie auszustrahlen, während sich Shidori hauptsächlich damit beschäftigte ihre Aufregung herunterzuspielen in dem sie die Eiskarte so genau studierte wie man nur konnte. Als sie schließlich an der Reihe waren achtete sie gar nicht darauf was die Akimichis bestellten, sondern verlangte selbst nur eine einfache Kugel Erdbeereis in einer Waffel. Erdbeere war eine der Sorten der heiligen Dreifaltigkeit der wohl langweiligsten Eis Sorten überhaupt, mit ihren anderen Mitgliedern: Schokolade und Vanille. Ihre eigene Eis Portion musste gerade zu lächerlich gewirkt haben im vergleich zu dem was man von den Akimichis gewöhnt war. Da das Wetter derzeit aber noch mitspielte und sich noch nicht an die düsteren Gedanken der Uchiha angepasst hatte, entschlossen sich die Frauen kurzerhand ihr Eis draußen zu genießen, weshalb sie sich kurz darauf auf einer unscheinbaren Bank, in der Nähe des kleinen Spielplatzes wiederfanden. Ai konnte sich dabei kaum entscheiden ob sie lieber ihr Eis genoss oder auf dem Spielplatz spielen gehen wollte. Zum Glück war da Ersatzmama Shidori die ihr kurzerhand vorschlug doch einfach beides zu kombinieren. Ob das im Interesse ihrer Mutter war würde sie jedoch nicht so schnell herausfinden denn die Uchiha schwang sich sehr schnell auf deren Beine.

Es war Shidori gerade recht das Ai jetzt erst einmal aus Höhrreichweite war, da sie nicht wusste wie das alles hier ausgehen würde. Ihr Eis, welches sie noch nicht einmal fertig geschleckt hatte, lag inzwischen auf der Bank neben ihr und würde wohl bald den Boden küssen, aber das war Shidori egal. Sie konnte Kimiko anfangs nicht in die Augen schauen, obwohl sie quasi direkt vor ihr auf deren Beinen saß. Irgendwie wünschte sie sich ihren Kimono wieder, so dass sie wenigstens ihre Hände darin vergraben konnte, aber dieses neue Outfit bot keine Versteckmöglichkeiten. „Kimiko, wir…“ Es kam recht selten vor das ihr Worte im Hals stecken blieben, aber heute würde das wahrscheinlich noch öfters passieren. „…Ich finde wir müssen reden.“ Shidori seufzte und nachdem sie der Akimichi kurz in die Augen geschaut hatte, wanderte ihr Blick wieder nach unten. Jetzt gab es wohl kein Zurück mehr und sie musste herausfinden welche ihrer Simulationen letztendlich der Realität entsprechen würden. „Die vergangenen Tage mit dir waren wunderschön…“ So war es gut, dachte sie sich. Immer zuerst mit dem positiven beginnen bevor man mit der unvermeidlichen Tür ins Haus krachte. „…Wir haben schon viel erlebt und das ganze ging rasend schnell, weshalb ich mich fragte…“ Da war er wieder, der Kloss im Hals der jungen Frau. Ihr Herz hatte wohl offensichtlich die Worte selbst blockiert so schnell wie es inzwischen vor Aufregung schlug. Allerdings war es nicht die Aufregung die man verspürte, wenn etwas Wunderschönes bevorstand, sondern eher wenn man Angst hatte. „…Ich..ich habe mich gefragt was wir sind?“ Kurz nachdem sie diese Halbfrage ausgesprochen hatte wandte sie ihren Blick wie ein geschlagener Welpe wieder von Kimiko ab. Dann jedoch fand sie in einem kurzen Moment, der allerdings ausreichen sollte, ihr Selbstvertrauen wieder. Mit einem bestimmenden Blick fokussierte sie jetzt Kimikos Augen und stellte dann die eigentliche Frage: „Akimichi Kimiko, liebst du mich?“ Angespornt von der Klarheit ihrer Frage setzte sie sogleich nach. „Ich meine damit nicht nur als kleiner Zeitvertreib oder Spaß für nebenbei, sondern…“ sie stoppte kurz, hatten sich die Gedanken doch in ihren Kopf etwas überschlagen, nachdem sie so vorgeprescht war. Dann jedoch fand sie das richtige Wort: „…als Partnerin?“

Gedankensimulation 274 war also der Gewinner. Irgendwie war das aber auch klar gewesen, schließlich war es der logischste Ablauf. Ihre Miene verzog sich deutlich und würde etwas mehr Zeit vergehen, könnte man sich selbst als Außenstehender sicher sein, dass das Gespräch zwischen den beiden Frauen gerade nicht gut lief. Doch dann! Ein neuer Herausforderer grätschte in die Szenerie, angeführt von seiner Intro Musik, aka dem Wort „Dummkopf“. Die Traurigkeit in ihrem Gesicht war verflogen, fast so schnell wie sie gekommen war wurde sie so durch Verwunderung ersetzt. Also doch nicht Simulation 274? Vielleicht eher 320? Ein Lachen war zumindest der Beginn von 320. Kimiko tat allerdings gut daran Shidori nicht noch mehr Zeit zum grübeln zu geben. Zu ihrem Glück stand die Uchiha jetzt nämlich auf Aufnahme. Die Worte die die Akimichi ihr schenkte allerdings traffen nicht ihr Ziel. Nicht etwa, weil sie sie nicht hören wollte, sondern eher, weil ihr Gehirn gerade mit aller Kraft verhinderte einen sprichwörtlichen Bluescreen zu erschaffen. Erst als ihre Stirn mit der ihrer Partnerin kollidierte und sie die Worte „Ich liebe dich, als Partnerin“ vernahm war die Gefahr abgewendet, zumindest vorerst. Die Schwarzhaarige leistete so auch keinen Widerstand als sich ihre Lippen erneut begegneten und entspannte sich stattdessen komplett. Ihre Arme hingen schlaff an ihrer Seite herunter, die Kraft um sie zu heben fehlte ihr schlicht. Es war so als hätte man einen gigantischen Stein von einem Gummiball genommen und dieser brauchte etwas Zeit um seine Ursprüngliche Form wieder anzunehmen.

Als die Akimichi ihren Worten mehr Nachdruck verlieh und sie mehr oder minder mit Argumenten unterstützte tobte allerdings in Shidori erneut ein Kampf. Nicht weinen, du musst jetzt stark sein! Musste sie das überhaupt? Irgendwie gehörte es sich nicht für eine Kunoichi offen in der Öffentlichkeit derart ihre Gefühle zu zeigen. Kimiko hatte sich inzwischen wieder etwas von ihr gelöst und von außen konnte man denken das hier eine Mutter ihre viel zu alte Tochter gerade tröstet, schließlich war der Größenunterschied nicht von der Hand zu weißen. Zum Glück aber löste Kimiko nicht ihre Arme um Shidoris Schultern. Seitdem das ganze angefangen hatte hatte die Schwarzhaarige auch endlich wieder die Kraft gefunden um ihrer Geliebten in die Augen zu schauen.

Worte folgten, und dann….ALARM ALARM! Das Sharingan selbst musste sich eingestehen das es niemals eine solche Röte erreichen könnte wie jene die sich auf Shidoris Kopf gerade ausbreitete. „Hatsch! Hatsch! Hatsch!“ Komische Geräusche kamen aus ihrem Mund, fast wie von jemanden der gerade feststellte das das Essen in seinem Mund viel zu heiß war. War das ein Heiratsantrag!? Die Kraft war in ihre Arme zurückgekehrt und befähigte selbige dazu wild zu rudern, als würde sie drohen von Kimikos Beinen zu fliegen. Das alles konnte von ihr gar nicht so schnell erfasst werden wie Kimiko es gerade gesagt hatte. Es gab keine Simulation die einen solchen Ausgang prognostiziert hätte. Konnte das überhaupt sein? Waren die Archive unvollständig? Was sollte sie jetzt tun? Es überschlug sich in ihr. Weinen, Schreien oder weglaufen? Dann endlich schoss ein großes Glücksgefühl durch ihren ganzen Körper, und alle Dämme waren gebrochen. Tränen kullerten ihre Wangen herunter und sie warf ihr Gesicht förmlich in Kimikos Dekolleté. Sie hätte sich auch um ihren Hals werfen können, aber der war leider gerade nicht auf Augenhöhe. Anstatt ihre Arme so um ihre Partnerin legen zu können krallte sie sich in deren Outfit fest. Aufstehen oder weggehen war jetzt keine Option! Es dauerte einige Sekunden in der Shidori nicht mehr tat als Kimikos Dekolleté voll zu weinen, dann entspannte sie ihren Griff wieder ein wenig und umarmte ihre Freundin nur noch. „Du bist scheiße, weißt du das?“ Shidori schaute direkt zu Kimiko hoch, aber ihr Gesicht war nicht wütend, stattdessen hatte sie ein liebevolles und breites Grinsen aufgesetzt. „Jetzt habe ich wegen dir in der Öffentlichkeit geheult!“ Sie ließ der Akimichi keine Zeit zu antworten, es war auch keine nötig. Schnell hatte sie ihre Lippen auf die ihrer neuen Lebensgefährtin gedrückt und umschloss selbige so in einem langanhaltenden Kuss in dem alles erlaubt war. Nach fast einer ganzen Minute setzte sie dann ab und schaute Kimiko verliebt in die Augen. „Ich liebe dich auch!“ Sie musste kurz kichern, nicht aber wegen ihrer Aussage, sondern mehr dem Gedankengang der ihr gerade kam und den sie ausnahmsweise mit ihrer großen Liebe teilte: „Gedankt sei es den perversen Spannern im Onsen.“ Sie löste ihre Umarmung und sank zurück auf die Beine der Akimichi. Diese ganze Geste war dicht gefolgt von einem herzhaften Lachen.

Kaum hatte sich Shidori wieder gefasst, hob sie den Zeigefinder und blickte Kimiko so ernst an wie es gerade eben ging. „Sitzen bleiben!“ Sie beugte sich zu ihrer Einkaufstasche herüber, was wohl etwas umständlich aussah, denn sie gab sich alle Mühe nicht von Kimikos Beinen zu rutschen. Diese würde sie heute wahrscheinlich auch nicht mehr verlassen und die Akimichi müsste sie wohl später nach Hause tragen! „Ich hab…“ Sie streckte ihren ganzen Körper aus um ihre vermaledeite Tasche greifen zu können. Warum hatte sie diese auch so weit weggestellt gehabt? „…da was für dich“. Endlich erreichte sie sie und zog sie mit einem Ruck an sich heran. Zurück in einer aufrechten Position hatte sie die Tasche zu sich selbst auf den Schoß genommen und grinste jetzt über beide Ohren Kimiko an. „Schließ die Augen.“ Befahl sie ihr und konnte es kaum erwarten zu sehen wie sie reagierte. Es war an der Zeit das ihre Mühen endlich Früchte trugen, schließlich hatte sie dieses Geschenk hart umkämpft gehabt, musste sie sich doch mehr oder minder mit der Leiterin der inneren Sicherheit von Konoha darum prügeln. Als sie sich sicher war das Kimiko ihrer Anweisung folge geleistet hatte erhob sich die Uchiha mit ihrem Oberkörper, ohne dabei den Kontakt zu den Beinen von Kimiko zu verlieren. In dieser Pose war sie sogar ausnahmsweise ein paar kleine Zentimeter größer wie Kimiko. Sie öffnete die Halskette und legte das kalte Metall um den Hals ihrer Geliebten. Das Amulett das sich daran befand hatte die Form einer goldenen Spinne. Es war ein Zeichen Shidoris Liebe und das erste richtige Geschenk in dieser Beziehung. Aber sie war noch nicht ganz fertig. Sie ließ ihren linken Arm, samt Hand, an Kimikos Hals entlangwandern und brachte dann ihren Mund näher zu deren Ohr. Erst sanft, dann bestimmend biss sie ihr ins Ohrläppchen. „Bitte nimm mein Geschenk an.“ Sie legte ihre freie rechte Hand auf die goldene Spinne und berührte so auch Kimikos Haut. Es war wirklich an der Zeit ihr ein Geschenk zu machen und die Halskette war nicht das einzige was sie ihr schenkte. Sie wollte die Akimichi belohnen und gab ihr genau das wonach diese sich sehnte. Die linke Hand war inzwischen an ihrem Nacken angekommen und Shidori griff die Haare der Akimichi und zog ein wenig daran, dann legte sie ihren Mund wieder an deren Ohr und flüsterte. „Damit gehörst du mir!“ Für einen Fremden musste das alles nicht viel Sinn ergeben, aber die Uchiha wusste das das genau das war was sich Kimiko wünschte und sie würde ihr diesen Wunsch nur zu gerne erfüllen.

Aijin, das war eine Bezeichnung die sie nur sehr selten gehört hatte. So genau war ihr die Bedeutung auch nicht klar, aber die erwartete Doppeldeutigkeit beschrieb diese Beziehung in gewisser Weise hervorragend. Shidori löste sich wieder von Kimiko und klatschte dann kurz in die Hände, während sie sich von ihr herunterschwang. Wenn die Akimichi schlecht im zwischenmenschlichen war, dann war die Uchiha schlecht darin in einer Einstellung zu verbleiben. „Ich will wieder Eis!“ Der Grund für diese Aussage war die Tatsache das ihr eigentliches Eis inzwischen als kleine Pfütze seinen Weg auf den Boden gefunden hatte und so nur eine auslaufende Waffel zurückgelassen hatte, die bereits jetzt ein wahres Schlaraffenland für Anhänger des Aburame Clans war. Sie zwinkerte Kimiko zu und kramte dann ihre Geldbörse aus ihrem eingepackten Kimono und gleichzeitig ein kleines Beutelchen mit der zweitbesten Sache der Welt, direkt nach der Akimichi. Auf dem Weg zur Theke hatte sie sich so eine ihrer geliebten Drogen eingeworfen in der Hoffnung das dies noch lange ein Geheimnis bleiben würde. Sie war sich zwar sicher das Kimiko wahrscheinlich nur mit den Schultern zucken würde, wenn sie davon erfuhr, schließlich hatte sie ihr eigenes Laster, aber der Uchiha gefiel es derzeit noch mehr, wenn es ein Geheimnis blieb.

Kurz bevor sie an der Reihe war hatte sie doch tatsächlich überlegt ob sie zur Feier des Tages die Todsünde schlecht hin beging und die heilige Dreifaltigkeit der Langeweile bestellte. Zum Glück belehrte die üppige Auswahl an verschiedenen Sorten sie eines Besseren und sie fühlte sich endlich so dass sie ihre Lieblingssorte wählen konnte: Himbeere. Hmmm….Himbeere…. Ihr lief förmlich schon das Wasser im Mund zusammen als sie von hinten angetippt wurde. „Uchiha Shidori?“ Sie zuckte kurz kaum merklich zusammen. Die Stimme war männlich und es erschreckte sie das sie ihre Aufmerksamkeit wohl soweit heruntergefahren hatte das sie nicht bemerkt hatte wie sich jemand so nah an sie annähern konnte um Körperkontakt herstellen zu können. Sie nahm ihr bestelltes Eis entgegen und drehte sich dann auf der Stelle um. Vor ihr stand Ärger, das wusste sie bereits ohne dass ein weiteres Wort gewechselt wurde. Der Mann mittleren Alters war in die normale Shinobi Kluft von Konoha gehüllt. Es sollte wohl kein Zweifel aufkommen was für Nachrichten er überbringen würde. Seinen Gesichtsausdruck mit neutral zu beschreiben war letztendlich eine Untertreibung. Er hielt ihr eine Schriftrolle entgegen. „Ja das bin ich“ Gab Shidori kurz zu Protokoll. Theoretisch wusste sie schon was dies bedeuten würde, Arbeit. „Eine Nachricht, per persönlicher Zustellung.“ Sie nahm die Schriftrolle entgegen und das erste was ihr auffiel war das es nicht das typische Siegel des Dorfes trug. „Danke“ Mehr Worte würden nicht gewechselt werden. Der Kurier nickte kurz, dann verschwand er elegant über die Dächer. Sie würde keine Gedanken daran verschwenden wie man sie gefunden hatte oder dergleichen, dafür kannte sie das System zu gut. Kurz wanderte ihr Blick zu Kimiko die wohl allerdings gerade ihre Tochter im Blick hatte. So direkt nach diesem wundervollen Ereignis heute wollte sie jene nicht schon nerven.

Shidori hielt das Eis jetzt lediglich mit ihrem kleinen Finger fest, während sie das Siegel der Rolle brach um jene lesen zu können. „VERDAMMTER WICH...!“ Es hatte keine 10 Sekunden gedauert bis ihr Schrei den Platz übertönte. Innerlich kochte sie vor Wut und das einzige was sie davon abhielt noch einmal laut los zu schreien und ihren ersten Satz zu vervollständigen, war die Tatsache das Kinder in Hörreichweite waren. Wutentbrannt stapfte sie zurück zu ihrer Geliebten während sie ihr Eis auf eine Art schleckte das ein Untertitel Techniker wohl nur charmant mit: „Isst wütend ihr Eis“ untertiteln würde. „Kannst du den Scheiß glauben!??“ Die arme Akimichi wusste wohl zum zweiten mal nicht wie ihr heute geschah, den Shidori hatte ihr die Rolle lediglich auf den Schoss geworfen. Sie machte überhaupt keinen Hehl daraus wie es ihr gerade ging. Die Schriftrolle selbst enthielt lediglich ein paar kleine Sätze:

„Geliebte Tochter

Leider ist deine Mutter auf einer Mission verletzt worden und kann nicht ihren Pflichten nachkommen. Ich entsende deshalb diese Nachricht an dich, geschätzte Tochter. Morgen Abend findet ein wichtiger Ball im direkten Umland statt. Ich würde dich bitten als mein Geleitschutz zu fungieren.

Hochachtungsvoll
Dein Vater Uchiha Shasui

P.S Du solltest eine elegante Begleitung mitbringen“

Sie hatte die Arme verschränkt und tippte mit ihrem freien Zeigefinger auf ihrem Arm herum, während die andere Hand trotzig die zweite versaute Eiswaffel hielt. „Ich hoffe du hast etwas pompöses zum Anziehen, denn du wirst meine Begleitung sein“. Widerworte? Wurden nicht akzeptiert. Shidori hatte vor diesen Ball für sich selbst auszunutzen. Sie konnte sich diesen mehr oder minder offiziellen Befehlen nicht entziehen, also könnte sie sie genau so für ihre eigenen Zwecke nutzen. „Heute Nacht lassen wir es krachen Kimiko! Quasi als Sturm vor dem Sturm!“