Himari x Yamato | Der Master Plan 2.0 [vorzeitig abgebrochen]

Es war ein wunderschöner Tag gewesen als Ishida Yamato durch die Tür seines Büros trat. Zwischen den dünnen Gardinen des Fensters schien die Morgensonne hindurch. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass er endlich befreit durch diese Tür trat. Seitdem er den Nibi nicht mehr in sich spürte, schien eine schwere Last von seinen Schultern zu fallen. Vieles hätte er heute zu damals anders gemacht. Angefangen dabei, dass er den Nibi nicht in sein inneres gelassen hätte. Seit diesem Zeitpunkt folgte ein Unglück nach dem anderen bis er zuletzt vor den Trümmern einer langen Kette von Ereignissen waren, die alle auf einen Punkt zurückzuführen waren. Die Entscheidung den Nibi in seinem Körper versiegeln zu lassen. Es wäre nie zu der Situation gekommen, dass die Hokage wegen ihm starb, dass seine Familie – respektiv seine Tochter – in Gefahr geriet und auch nie das Haruka ihn bis zu seinem Lebensende hasste. Tief in seinem inneren war immer ein kleiner Funke vorhanden gewesen, der sich an die rothaarige Frau klammerte. Zum Schluss hin fehlte ihm die Kraft in die Zukunft lächeln zu können und er zweifelte stark daran, dass er das Amt als Sannin wirklich weiterbelegen konnte. Er vermochte körperlich stark sein, aber sein Geist war schwach – dass hatte der Angriff gut gezeigt.
Yamato schloss die Tür hinter sich und steuerte auf seinen Schreibtisch zu. Als Krankenhausleiter beschäftigte er sich nicht nur mit Patientenakten, sondern auch mit dem Zustand und der Budgetverwaltung des Krankenhauses. Vor kurzen trug man ihm zu, dass sie den Ausbau des Krankenhauses von Sunagakure planen sollte. Sie benötigten eine Liste von Dingen, die sie mitnahmen und eine Einschätzung, wie viele Personen ihnen helfen sollten. Grundsätzlich glaubte Yamato nicht, dass sie die halbe Belegschaft mitnehmen musste. Im ersten Schritt würde es nötig sein eine Bestandsaufnahme in Sunagakure vorzunehmen. Was besaß das Dorf bereits und was nicht? Der rothaarige Mann holte aus seiner Schublade einen Lolli hervor, packte ihn aus und steckte ihn in seinen Mund. Dann lehnte er seinen Kopf zurück und schloss seine Augen. Sein Kopf brummte, obwohl er erst ein paar Minuten im Büro war. Ob ein grüner Tee ihm helfen konnte? In dem Moment dachte er an Himari, die ihn an manchen Tagen einen grünen Tee mitbrachte. Wo war sie eigentlich? Er erhob sich von seinem Platz, griff sich die Akten auf dem Tisch und bewegte sich aus dem Büro hinaus, um auf die Suche nach der Iryounin zu gehen. Ihre Schicht sollte längst angelaufen sein und er war sich ziemlich sicher, dass er mit ihr eine gute Unterstützerin bekommen würde.

Die letzten Tage waren wirklich anstrengend. Das Krankenhaus lief gut und das alles nur dank der Aufopferung der Mitarbeiter. Egal ob Ärzte oder Schwestern. Alle zogen am selben Strang, um den Ausfall ihrer Leitung zu kompensieren. Natürlich funktionierte es nicht alles so, wie man es sich vorstellte. War Yamato doch ein heiler der Extraklasse. Ihn ersetzen würde fast nicht möglich sein.
Ihre Schicht begann immer sehr früh. Sie kümmerte sich um ihre Patienten und fing oftmals an, die Lagerlisten zu kontrollieren. Arznei und ähnliches wollte sie verwalten und immer dafür sorgen, dass genug im Krankenhaus zu finden war. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn es ausgehen würde. Natürlich sah Himari heute, dass ihr Chef endlich wieder im Krankenhaus war. Sicher brauchte er seine Ruhe und früher oder später, würde sie ihn besuchen gehen. Vielleicht zusammen etwas Essen in der Mittagspause? Es war eine flüchtige Idee.
Während Himari damit beschäftigt war, sich in die Patientenakten zu lesen, kam sie leider nicht drum herum über alles nachzudenken. Ihr Clan, Tenzou, Miyu...! Man konnte behaupten das auch hier nicht alles so rund lief, wie es sein sollte. Trotzdem schöpfte sie neuen Mut und sie wollte sich endlich aus diesem Trott erheben. Zusammen mit ein paar Schwestern behandelte sie einige Patienten. Einigen wurde sofort geholfen und anderen konnte sie nur Medikamente verschreiben. Es war wirklich viel passiert hier. Am liebsten erinnerte sie sich zurück an Sayuri Uchiha. Sie wirkte so still und ruhig. So gefasst und fast schon emotionslos, doch als sie das Bild ihrer Zwillinge sah, schien auch etwas Aufregung in ihrem Körper aufzukeimen. Es war schön zu sehen, das scheinbar emotionslose dann doch etwas Freude vernehmen konnten in ihrem Leben. Während Himari durch die langen, sterilen Flure des Krankenhauses lief, studierte sie die Krankenakte ihres nächsten Patienten. Immer wieder richtete sie ihre weißen Augen auch mal nach vorn, um nicht jemanden umzulaufen oder bei seiner Arbeiten zu stören. Und dabei entdeckten ihre zarten Seelenspiegel ein erfreuliches Bild! Yamato schien erstmal wohl auf zu sein. Sofort als sie ihn erkannte, lächelte sie ihm strahlend entgegen. Sie war froh ihn zu sehen und das, nach all dem was passiert war. Himari wollte gar nicht wissen, welche vorwürfe er sich gemacht haben musste. Als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war, hob sie winkend die Hand. "Guten Morgen, Yamato-Sensei. Wie geht es ihnen heute?", fragte die Hyuuga und blieb mit einem Lächeln stehen. Vielleicht war er ja wieder voll auf den Beinen? Zu Wünschen wäre es ihm ja wirklich sehr. In diesem Moment blieb Himari einfach stehen. Vielleicht gab es ja etwas, was sie für ihren Lehrer tun konnte und diesen gefallen würde sie ihm sicher auch genehmigen. Immerhin wollte sie nicht, dass er sich sofort wieder überanstrengte.

Die großgewachsene Gestalt von Yamato bog um die Ecke. Er erblickte in der Ferne seine Schülerin, Kollegin und vermutlich auch gute Freundin. Obwohl er sich im Krankenhaus derzeit nicht wohlfühlte, vergaß er dieses Gefühl bei ihrem Anblick. Der Rothaarige nährte sich ihr und blieb geradewegs vor ihr stehen und erwiderte das Lächeln der jungen Frau. Seine Augen wirkten wieder normal und spiegelten nicht den Glanz des Nibi-Chakras wieder. Stattdessen schien er entspannter und offener zu sein, auch wenn seine Iroyunin-Seele unter dem Verlust der Kage litt. Er sollte Menschen retten und nicht sie töten. Obwohl viele Menschen sich wegen des Todes Vorwürfe machten, so glaubte Yamato daran, dass er wirklich schuldig war. Er hatte nicht nur seine Tochter in Gefahr gebracht und würde sie nie wieder zu Lebzeiten sehen, sondern auch die Hokage getötet. Diese Last war unsichtbar und schwer auf seinen Schultern, aber er würde es für sich behalten.
Nachdem er sich vor Himari stellte, legte er seine Arme um sie und drückte sie fest an seine Brust heran. „Lass dich drücken, Himari-chan“, säuselte er in seiner typisch offenen und freundlichen Art. Fest presste er ihren Kopf an seine Brust, bevor er sie wieder losließ und seine Hände auf ihre Schultern ablegte.
„Du hast sehr gute Arbeit hier gemacht, deswegen geht es mir sehr gut! So gut, dass ich dich für ein neues Projekt mitnehmen möchte.“ Normalerweise log Yamato nicht gerne, aber er wollte davon ablenken, dass er sich derzeit nicht gut fühlte. Er lebte mechanisch das Leben weiter, was er vor dem Nibi hatte. Verdrängen konnte er die Tatsache aber nicht, was alles passiert war. Yamato legte einen Arm um Himari und zog sie dann sofort mit sich. „Wir müssen ganz dringend sprechen. Ich muss mich die Tage erst einmal in alles wieder einarbeiten, aber es wird ein Projekt auf uns zukommen bei dem wir unser neues Partnerdorf unterstützen werden. Ich werde selbst dorthin gehen und dich gleich mit. Du wirst dann den Aufbau des Krankenhaus beaufsichtigen und die hiesigen Iryounin von Sunagakure unterstützen. Naaaaa was sagst du? Das ist doch voll nach deinem Geschmack oder?“ Der rothaarige zog nach wie vor Himari mit sich und schien sie Richtugn Büro führen zu wollen oder einem Raum, wo sie in aller Ruhe sprechen konnten. Die Patienten konnten in diesem Moment auch kurz Mal warten. Yamato freute sich darauf das Dorf hinter sich zu lassen und seine Zeit irgendwo anders totschlagen zu können. Allerdings wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht, dass seine Ex auch dort war.

Es war toll ihren Sensei wohlauf zu sehen. Sie wusste natürlich was passiert war. Nicht umsonst hatten sie einen neuen Kage. Himari war aber niemand der darauf herumreiten würde. Nein sie war für ihren Sensei da. Irgendwie würde sie ihm schon wieder gute Laune bereiten zu können. Man konnte nur ahnen das jedes lächeln, welches er auf den Lippen trug, eine Fassade war. Sie kannte ihn gut und irgendwie ahnte sie, dass er sich selber zerfressen würde. Beide standen voreinander und auch begrüßte sie. Dieses Mal aber anders als jemals zuvor. Er umarmte sie und drückte ihren Kopf an seine Brust. Es war neu für sie aber keineswegs komisch. Sie warf ebenfalls einen Arm um seinen Körper und kicherte belustigt in seine Brust hinein. Nun ließ er sie wieder los und legte seine Arme auf ihre Schultern. Es folgte ein Lob ihres Senseis und irgendwie machte es sie Stolz. Dieser Verdienst hatte er aber nicht nur ihr allein zu verdanken, doch sie war sich sicher, dass er es wusste. "Dankeschön Yamato-Sensei. Ich habe alles versucht, was sie mir beigebracht haben. Wir wollten immerhin nicht, dass sie zurückkommen und alles drunter und drüber gelaufen ist." erklärte Himari mit einem stolzen Lächeln auf ihrem Gesicht. Yamato war wieder da und darüber war sie einfach nur froh. Sein Arm schlang sich aber nun um sie und er lief los, zog damit Himari unweigerlich mit sich mit. Etwas überrascht sah sie ihn an. Halt! Hatte er da gerade von einem Projekt geredet? Nein, oder? Innerlich platzte sie vor Neugier aber irgendwie hatte sie Angst, dass er wieder das Thema "Nachfolge" anstrebte. Schon öfter kam dieses Thema auf den Tisch und jedes mal lehnte Himari ab. Sie war für diesen Ruhm nicht geeignet. Dachte sie zumindest. Auf dem Weg fing er schon an über dieses Projekt zu reden. Er würde sich einarbeiten müssen aber nichtsdestotrotz gab es eine Aufgabe für ihn, wo er sie gern mit einspannen würde. Sie mussten ihr neues Partnerdorf unterstützen. Yamato würde gehen und Himari gleich mitnehmen. Sofort sah sie ihn etwas geschockt an. Sie sollte den Aufbau eines Krankenhauses beaufsichtigen und die dortigen Iryonin unterstützen. Schlussendlich fragte er nach ihrer Meinung. Er war der Meinung, das es voll ihr Ding war. Im ersten Moment stammelte nur Silben vor sich hin. Langsam schob er sie in Richtung Büro. "Ehm bitte Entschuldigen sie Yamato-Sensei aber ich glaube nicht, das es eine gute Idee ist mich nach Suna zu schicken. Natürlich würde ich ihnen gern helfen aber ich kann nicht." sagte sie und lehnte widerwillig ab. Sie war sich sicher, dass ihr Sensei hören würde, das sie eigentlich gern gehen würde.
"Ich habe einen Fehler gemacht und einen Shinobi aus Suna sehr verletzt. Vielleicht ist es noch zu früh um nun in seinem Land zu sein, Yamato-Sensei." fragte sich Himari selber und sah ihren Lehrer, der gleichzeitig ihr Chef war, an. Sie wollte aber irgendetwas sagte ihr, sie sollte nicht gehen. Wie würde sich Miyu fühlen, wenn Himari einfach so gehen würde. Und warum war das alles so kompliziert.