Nachdem Kaguya Shirei den Befehl seines Mizukage erhielt, sucht er am 05.01. einen seiner neuen Schüler auf, den Jinchuuriki des Sanbi Yutaka aus dem Clan der Hôzuki und zudem auch den Sohn der ehemaligen Mizukage Michiru. Sie treffen sich in der Innenstadt, genauer auf dem Friedhof und die Innenstadt wird unsicher gemacht.
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Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Fr Jan 25 2019, 21:26
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Hin und her bewegte sich sein Kopf, Panik trieb durch seinen Körper, sie waren nirgends zu sehen, wo waren sie? Der Hôzuki wusste nicht wie ihm geschah, dann sah er Hakuren, ja sie lebte, …doch wo war seine Schwester? Wo war Himawari? Der Blick schweifte weiter, dann…DA. Sein Kopf hämmerte wie verrückt als er schnellen Schrittes auf die junge Akademistin zuging die dort am Boden lag, Blut..geringe Mengen davon aber sie war verletzt. Schnittwunden von Kunai, Shuriken, einen dieser hatte sie gar noch immer im Bein stecken als er bei ihr ankam. „Hima..ich bin hier, scheiße..es tut mir so Leid, ich lass dich nie wieder allei-„ Das Wort blieb ihm im Halse stecken als er die Berührung in seinem Rücken spürte, den Geruch wahrnahm. Eine Mischung aus betörendem Parfum, Schweiß und Blut. Hakuren lehnte sich an ihn, er trug sie, trug sie an den Rand der Arena, vollkommen geistesabwesend als er sie ablegte und sie ihn anlächelte, ihm einen Kuss auf die Lippen legte, bevor ihr Kopf zur Seite fiel und ihre Augen sich schlossen. Yutaka starrte wie gebannt auf die eben noch lebendige junge Frau, als er sich erneut panisch umdrehte, Leichen, überall. Yuna..Himawari..sie alle waren tot und vor ihm stand er, diese Gestalt, vollkommen in schwarz gehüllt, grinste ihn nur an, seine Augen und sein Gesicht verdeckt durch die Kapuze die er trug… Der Sohn der Mizukage sah ihn an, Sekunden die sich anfühlten wie Stunden, gar Tage, als er los rannte, schrie. Ein Schrei aus tiefster Seele, voller Hass und dem Willen zu töten, nichts anderes war mehr in seinem Kopf als diese Lust des Tötens und der Rache… Er öffnete die Augen. Das frische Gras roch so intensiv wie es wohl nur in Chigiri riechen konnte. Die Feuchtigkeit im Boden und in der Luft ließen es kälter erscheinen als es sowieso zu dieser Jahreszeit im Blutnebel war. Sein Blick fiel auf die beiden Gräber, vor denen er saß, ein Fuß stehend, sodass er seinen rechten Arm darauf abstützen konnte. Seine Augen waren nur halb geöffnet und so glänzten sie im Schein der Kerzen, die er angezündete hatte um den beiden dreien zu gedenken die hier begraben waren. Er hatte nicht gewollt das sie einfach irgendwie verscharrt wurden wie Vieh, wie unnützer Abfall eines gescheiterten Experiments. Er hatte Missionen erledigt, hatte kleinere und größere Jobs angenommen um das Geld aufzubringen die drei hier gemeinsam zu beerdigen, denn außer ihm hatte niemand es für nötig gehalten, weder sein Vater, noch die Eltern von Hakuren, Yunas Eltern waren bereits verstorben und sie war alleine gewesen. In den Ohren des Genin pochte die leise Musik, Klänge die manch einen beruhigt hätten, Yutaka jedoch brachten sie nur Kummer und Schmerz, es waren jene Klänge die Hima so gerne gehört hatte, Klavier, Geige, leise Gesänge im Hintergrund und das Rauschen des Windes. Jede Kleinigkeit war so deutlich zu hören und alles erinnerte ihn an seine kleine süße Schwester. „Hima..Haku..Yuna..“ flüsterte er leise und eine Träne rollte seine Wange hinab, befeuchtete sein linkes Auge, bevor auch das rechte begann die Tränen nicht länger zurück zu halten und er vergrub sein Gesicht im Arm…lies es geschehen. Er hatte sie nicht gerettet, war so stark gewesen, stärker als alle anderen, hatte gewonnen, getötet und war letztlich als großer Sieger der Chi no Yugi, der Blutspiele, bejubelt worden und letztlich hatte er jenes Geschenk, jene Ehre erhalten für die er all dies hergegeben hatte. Das Mädchen das er geliebt hatte, seine Teamkameradin und gute Freundin und seine Schwester, es waren all jene gewesen die ihm mehr am Herzen gelegen hatten als irgendwer sonst, danach war niemand mehr da gewesen. Seit diesem Tag hatte er seinen Vater nicht mehr gesehen und die Person an der er gerne Rache genommen hätte, war bis heute nicht auffindbar. „Ich hasse dich dafür…dich und deine verdammten Pläne…ich war dein Sohn…du hast mich verraten…mir genommen was mir am wichtigsten war..“ Er sprach leise, biss die Zähne zusammen, wollte schreien, um sich schlagen, doch kam kein Ton aus ich, keine Bewegung die sein Körper durchführen wollte, also weinte er einfach weiter, minutenlang. Erst einige Zeit später, als er spürte wie sehr ihm dies alles das Wasser entzog, nahm er seine Trinkflasche heraus und nahm mehrere kräftige Schlucke. Ein Liter, ein zweiter, ein dritter und ein Vierter. Für normale Menschen wäre dies zu viel gewesen, als Hôzuki jedoch normal, als Jinchuuriki des Sanbi sogar noch sehr viel nötiger. Er packte die Flasche wieder in seine Tasche die er neben sich gelegt hatte und sah mit verweinten Augen erneut zu den Gräbern, streichelte über das seiner Schwester und küsste den Namen von Hakuren. „…ich hätte dir damals sagen sollen..das ich dich liebe..Haku…Haku…Haku..“ Er wiederholte den Namen immer und immer wieder, spürte die Leere und den Druck der in seinem Inneren immer und immer größer wurde. Er wollte..er musste Druck ablassen, musste kämpfen. „Blut..ich brauche Blut, irgendwer, irgendwas das mir einen Grund gibt meine Gefühle voll auszuleben.“ Es waren gefährliche Gedanken, besonders seit der Versiegelung hatte er immer wieder mit der Angst gekämpft den Sanbi damit an die Oberfläche zu bringen, doch wirklichen Kontakt hatte er bisher nicht gehabt, spürte ab und zu jedoch eine Präsenz in sich die nicht zuzuordnen war, ob sie nun gut oder schlecht war, hörte ein Atmen, das Geräusch von Wellen, selbst wenn er nicht in der Nähe von Wasser war, war dies das Monster in seinem Inneren? Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen und eigentlich wollte er es auch nicht. Und so nahm er seine Tasche, hing sie sich über und stand auf, sah noch einige Momente hinab auf die Gräber, bevor er sich wieder versuchte zusammen zu reißen, seinen kalten undurchdringbaren Blick zu erschaffen, der ihm immer schwerer fiel, sofern er nicht das Gefühl des Kampfes und des Mordens verspüren konnte. Wie oft hatte er sich in Kneipen geschlagen, Prügeleien begonnen oder hatte im Kampf Mann gegen Mann sogar den ein oder anderen Chuunin schwer verletzt, war dann jedoch gegangen und hatte sie ihrem Schicksal überlassen. Er drehte sich um, im Rücken die Gräber, vor ihm…
Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Sa Jan 26 2019, 16:50
Die Tage waren lang und hart. Shirei schien kaum noch zu Ruhen oder zu rasten. Am Morgen hatte er sich viel zu viel Tabletten klein gemahlen und mit Tee hinab gespült. Sein Puls ging immer wieder fadenförmig und er glich die Tabletten mit einem Haufen an Kräuter aus seinem Garten aus. Dem Kaguya ging es nicht gut. Er schlief nicht gut und die drohenden Unruhen machten ihm zu schaffen. Die Spiele, Amaya, Oinin die nicht taten was sie sollte und denen man nicht in den Kopf schauen konnte. Sein Kopf hämmerte unter dem Druck hin und wieder aber nur so lange, bis er die Tabletten erhöhte und trank. Er musste einen klaren Kopf behalten und solange Hikari in Sicherheit war konnte er das. Noch waren die Spiele der Schwertmeister nicht angekündigt. Es war egal wie Akio diese nannte, für die Bevölkerung wären es wieder spiele und keine Prüfungen. Sie mussten mit sehr viel Bedacht vorgehen und das war in diesem Dorf aktuell schwer zumindest schien es dem Kaguya so. Dazu noch die beiden Schüler die ihm eine Menge Zeit rauben würden. Shirei schüttelte die Gedanken ab. Den ganzen Tag hatte er Akten gewälzt und Yutaka versucht besser kennen zu lernen. Er war auf jeden Übergriff gefasst. Seine Waffen trug er fest an seiner linken, die Gifte waren zur Hand und der Dolch schnell gezogen. Er würde diesen jungen nieder strecken, wenn es sein musste. Wie verwittert war ein junge in diesem Alter, der alles verloren hatte? Mutter, Vater und seine Freunde. Shirei hatte herausgefunden, dass er ein solides Umfeld gehabt hatte. Nun waren sie alle fort und er selbst ein Monster. Keine rosige Zukunft, wenn er so darüber nachdachte. Dabei konnte er nachvollziehen wie man sich in so einem Moment fühlte. Verlassen von allem was eine Bedeutung hatte. Aber Shirei hatte immerhin noch seiner Tochter und einen Neffen um den er sich kümmern konnte. Wenn Kai starb war das verkraftbar, aber wenn Hikari starb. Er wollte nicht an diese Prüfungen denken. Niemand würde sterben, dafür würde er sorgen und das würde er Akio sehr nahelegen. Der Kage war nicht dumm, er wusste was sonst passieren würde. Heute würde er jedoch heraus finden wie geeignet der Jicnhuriki für diese Aufgaben war. Wie war eine zerstörte Seele, die nichts mehr hatte außer ein Monster in seinem innersten. Wie paradox es war, dass Shirei ebenfalls etwas besaß von dem niemand wusste außer seiner Tochter. Sie wusste mehr über ihn als er selbst. Ein Paradoxon, ein riesiges Paradoxon. Als der Abend kam schlich sich der Nebel wieder durch die Straßen des Dorfes. Shirei war spät unterwegs um diesen Jungen zu treffen, aber es hatte sich nicht anders einrichten lassen. Die Schritte auf den Jungen zu behagtem ihm jedoch nicht. Er trieb sich auf dem Friedhof herum. Es war der Friedhof auf dem auch Aiko lag. Seine Brust begann wieder zu brenne. Die Narbe juckte unerträglich. Es war so schlimm, dass er im Schatten einer Friedhofswand inne hielt und sich die Hand auf die Brust drückte. Niemand war in Reichweite, dass spürte er und so gestatte er sich diese Schwäche. Das Alter machte ihn verdammt noch mal weich. Mit einer kurzen Bewegung fuhr er in seinen Mantel und nahm ein Tablettenrolle heraus. Schnell warf er sich zwei Tabletten in den Mund, schluckte und warte auf einen Effekt. Sofort stellte sich dieser nicht ein, weswegen er sich ermahnen musste die Sinne beisammen zu halten. Die Tabletten verschwanden in den Gewändern und er nahm die Suche wieder auf. Nun eine Suche war es nicht, denn Shirei wusste wo sein Schüler war. Auch wenn dieser nichts von seinem Glück oder Unglück wusste. Leise bewegte er sich über die sauberen Steinplatten, die hier die Wege bildeten. Der Nebel wurde beinahe immer schlimmer, ein wenig lästig für Leute, die auf ihre Augen angewiesen waren. Was für ein Glück, dass Shirei mit zu vielen Talenten gesegnet war. Lautlos schritt er voran und hörte bald die Stimme seines Schülers. Ja das musste er sein. Es waren Namen, die er nicht verstand und wahrscheinlich störte er gerade die Trauer des Jungen. Wirklich kümmern tat ihn das nicht. Das Dorf vor ihm zu schützen war wichtiger als Trauer. Schritt um Schritt kam er näher sagte jedoch nichts. Die Erinnerung an Aiko kam in ihm auf und seine Narbe brannte erneut. Ihr Lächeln war bezaubernd gewesen, sie war so wunderschön und stark gewesen. Ihre Haut hatte immer nach Magnolie gerochen, war samtig weich gewesen. Das Haar schimmernd und lang, nicht einmal hatte er gesehen das es gespalten war. In seinen Armen war sie leicht wie eine Puppe gewesen, ihre Stimme hatte ihm immer zu geschmeichelt. Sie zu küssen hatte sich süß angefühlt, seine Sinne benebelt. Er hatte sie nie los lassen wollen hätte er sie nicht losgelassen, hätte er sie nicht allein gelassen. Das Bild ihres toten Körpers tauchte vor ihm auf. Blut, das ihn besudelte, sie besudelte. Warum war er nicht mit ihr gestorben? Wenn er träumte sagte sie immer zu ihm, dass er noch etwas zu tun hatte. Warum war er noch am Leben? Nur um die Kinder dieses Dorfes in Reihe und Ordnung zu bringen? Besagtes Kind hatte endlich aufgehört vor sich hin zu sammeln, sich erhoben und blickte nun in die gelben Augen des Kaguya der wie eine Statue vor ihm stand. Nichts an ihm zeigte eine Regung, nicht das kleinste bisschen von Gefühlen, obwohl sein Herz doch so am toben war. Hozuki Yutaka, ich bin Kaguya Shirei. Ab heute bin ich dein neuer Mentor. Gefühlvoll war das bei weitem nicht, aber dafür war er nicht geschult worden. Er war hier, um diesen Jungen zu unterrichten und nicht um ihn zu bemitleiden. Sie alle hatten Verluste gemacht und dies zu verhindern war das, was sie alle antrieb, oder nicht?
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Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Sa Feb 02 2019, 00:42
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Ein Bluthund...
Dort stand jemand, direkt hinter ihm und hatte ihn die ganze Zeit beobachtet. Der Mann sah älter aus als er, sehr viel älter und doch noch gut in Form. Yutaka jedoch wollte mit jemandem sprechen, mit niemandem der nicht für seinen Kampfes willen zur Verfügung stand oder gar den Tod vor Augen sehen wollte. Leichten Schrittes und mit gesenktem Blick ging er los, direkt auf den Mann zu, wollte jedoch an ihm vorbeilaufen. Die Welt war furchtbar genug geworden für ihn, Gespräche mit alten Männern wollte er nun wirklich nicht haben, nicht an diesem Ort, der ihm wie eine zweite Heimat vorkam, so oft wie er hier saß oder gar die Nächte zum Teil verbracht hatte. Er als er etwas näher kam erkannte er wer dort vor ihm stand. „Das…“ Yutaka blieb kurz stehen, schluckte. Sein Blick verriet nicht viel, eine Mischung aus Panik und Hass schwemmte durch seinen Körper, vermischt mit Neugierde. „Das ist Kaguya…Shirei, er hat meine Mutter ausgebildet und…“ der Genin ballte die Hände in den Hosentasche, dort wo er sie nur wenige Sekunden zuvor hinein gepackt hatte um sich vor der Kälte zu schützen, sah seitlich zu Boden und wollte seines Weges gehen. Nicht heute, nicht jetzt. Das war es was ihm durch den Kopf geisterte. Wieso sollte er sich mit diesem Mann abgeben. Einerseits jener Mann der dieses Monster ausgebildet hatte, dass er Mutter nennen musste, andererseits auch jene Person die sie aus dem Weg geräumt hatte. So oder so wusste der Jinchuuriki nicht wie er mit einem solchen Individuum umgehen sollte. Erst als Yutaka direkt neben Shirei ging, kamen die Worte aus dessen Mund, welche ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Mein..Mentor?“ Yutaka hatte die Worte herausgepresst, als wäre es Gift das er aus seinem Körper bekommen musste und das so schnell es nur ging. Er ging erneut einige Schritte zurück und sah ungläubig ins Gesicht des Mannes vor ihm. Die Trauer die er eben noch verspürt hatte, den Wunsch nach einer Prügelei und purer kämpferischer Ekstase waren nicht verschwunden, wurden jedoch überlappt von diesem Gefühl der Unsicherheit. Er wusste nicht was er davon halten sollte, wie er reagieren sollte. Sollte er angreifen? Den Dolch in des Mannes Hals bohren wie er es vielleicht verdient hatte, so wie jeder Mensch in diesem Dorf es verdient hatte? Sollte er sich freuen über diese Nachricht? Oder hatte er gar einen weiteren Grund in Trauer zu zerfallen weil er nun von jenem Mann unterrichten worden war, durch den die Stärke seiner Mutter hervorgebracht worden war und so auch der Tod all jener die er liebte. Yutakas Blick war stechend scharf, ein Blick der, ohne das er es so wirklich wusste, etwas von seiner Mutter inne hatte, eine Kälte die man auch von Michiru gekannt hatte, voll mit der eisigen Kälte eines Mörders. „Wieso…“ begann er zu sprechen und senkte den Blick, nahm die Hände aus den Hosentaschen, noch immer zu Fäusten geballt, ließ er jedoch lockerer und sah dann erneut hinauf zu Shirei, sprach dieses Mal lauter, bestimmter. „Wieso ausgerechnet Sie? Möchte Akio-sama aus mir ein Monster machen wie es meine Mutter war? Wenn ja, dann brauche ich Sie nicht..“ die letzten Worte waren gefühlvoller, eine Mischung aus Trauer und Abscheu, wem gegenüber nicht erkennbar, aber auch leiser, ruhig wie eine sanfte Brise. „ein Monster bin ich bereits seit dem Tag meiner Versiegelung…eigentlich schon vorher seit…“ Er stockte, wollte die Worte nicht aussprechen. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss und sich erinnerte sah er nicht nur Hakuren, Yuna und Himawari, nein auch jene toten Mädchen und Jungen, jene Kinder die er getötet hatte und jene Person, gehüllt in Schwarz die er bis heute nicht hatte identifizieren können. Der gesenkte Blick ging auf seine Hände die er leicht anhob, die Handflächen zeigten nach Oben, für Yutaka sahen sie immer gleich aus, egal wann er darauf sah, egal wie sauber sie auch für alle anderen erschienen, so sah er immer nur das Blut seiner Liebsten an ihnen kleben, Blut das nur dort war, weil er schwach gewesen war, Schwach wie es in Chigiri nicht sein sollte, unfähig zu schützen und wahrlich zu töten. Yutaka biss die Zähne zusammen, während seine Augen durch das weiße Haar verdeckt wurden und ging schnellen Schrittes an Shirei vorbei, direkt zum Tor des Friedhofs, als er abrupt stehen blieb, nicht einmal genau wissend wieso eigentlich. „Wieso…wieso bleib ich bitte stehen? Ich will keinen Lehrmeister, will nicht unter ihm trainieren nicht…nicht erneut diese Qual spüren…ich brauche niemanden…aber.“ Yutaka neigte den Kopf leicht nach hinten, sah erneut zu dem Kaguya und atmete langsam ein und wieder aus, dann wieder ein. „Wieso ich…?“ Fragte er nur leise, bevor er sich auf die Mauer schwang und dort sitzen blieb. Der Hôzuki nahm erneut seine Trinkflasche und setzte sie an, nur um sie in einem Zug leer zu trinken. 2 Liter, für normale Menschen wäre dies wohl irgendwann im Tode geendet, für einen Hôzuki und noch dazu dem Sanbi Jinchuuriki war es notwendiger als irgendetwas sonst. Er wollte nicht wirklich reden, nicht zuhören und doch hoffte er auf mehr Antworten als nur ein kurzes hypothetisches dummes Gespräch, das er als höchster unter dem Kage die Verantwortung hatte das Monster Chigiris, den Gott des Wasser der in ihm steckte, zu hüten und zu pflegen auf das er eines Tages die Meere eroberte. Das hatte er so oft gehört, in Kneipen, auf Missionen, wenn diese auch eher wenige gewesen waren. Besonders jedoch auf der Straße. Monster, Missgeburt…“Bluthund…“ Es war ein offenes Geheimnis gewesen und doch hatte es sich nach und nach herumgesprochen, wessen Abkömmling der Weißhaarige war und so hatte man ihm natürlich nachgesagt ein treuer Bluthund Michirus gewesen zu sein, im Geheimen um ihre Gunst zu erlangen und so verwunderte es eben jene nicht, dass er die Chi no Yugi gewonnen hatte. Manche sagten ihm gar nach, er habe die Opfer absichtlich gebracht um jene Macht zu erlangen die nun in ihm schlummerte und auf seine Chance wartete ... ruhig … und boshaft, so wie es sich für ein Geschöpf mit der Macht eines Gottes auch gehörte. Yutaka baumelte ein wenig mit den Beinen, während er sich mit den Armen auf der Mauer abstützte, die Haare im Gesicht so das seine Augen nicht sichtbar waren, nur darauf wartend was ihm dieses Mal für Märchen aufgetischt werden würden.
Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Mo Feb 04 2019, 22:27
Er hatte es Akio gesagt, er hatte gewusst, dass Yutaka nicht mit Freude auf ihn reagieren würde. Wer fand den Mörder der eigenen Mutter schon besonders nett oder synaptisch? Michiru war kein Engel gewesen, sie war eine Mörderin gewesen, wie beinahe alle Shinobi. Aber sie war brutal und kalt gewesen, sie hatte nicht gezögert und war immer bereit gewesen für Macht mehr Blut zu opfern und andere zu belügen und zu manipulieren. Sie hatte leben genommen und das ohne Sinn und verstand. Den Plan der Frau hatte bis zu Ende niemand durchschaut. Beide waren fort, Michiru tot und Amaya verschwunden. Ob sie nicht auf tot war? Vielleicht hatte sie ein neues Leben begonnen, weit ab von ihrer alten Heimat? Aber das wusste er nicht und er würde es wohl auch nie erfahren. Nun auf jeden Fall machte der Jungen einen Schritt auf ihn zu, einen weiteren und senkte den Blick. Das Chakra des jungen war unruhig, er wirkte nicht begeistert, wenn auch recht emotionslos – beinahe leer. Glücklich war er ganz sicher nicht, aber das wunderte den Kaguya nicht wirklich. Wer war schon froh in solch einer Situation. Ja dein Mentor, wiederholte er ruhig, kühl, ohne wirkliche Regungen. Er wollte den Jungen nicht bedrängen. Am Ende würde er nur die Kontrolle über sich verlieren und alle in Gefahr bringen. Dieser Junge sollte seine Tochter nicht in Gefahr bringen, dass würde er nicht zulassen. Wenn er ihn umbringen musste war auch das am Ende nur ein nötiges Mittel, um den Frieden zu wahren. Ein sauberer Schnitt und der Kopf war ab, das Monster entfesselt und in ein neues Gefäß gesperrt. Vielleicht ein wenig stark vereinfacht, aber nicht weiter schlimm für den Moment. Ich soll dich Kontrolle lehren, dich fördern und dafür sorgen, dass du dein Potenzial entfalten kannst. Das war es, was ein Mentor tat. Er umsorgte seien Schüler, er brachte sie dazu das beste aus sich zu machen. Das Beste lag immer im Auge des Betrachters, Michiru war ein gutes Beispiel dafür. Sie war zerstört gewesen, sie war ein Monster gewesen. Aber man hatte sie dazu erzogen, es war nicht sein Einfluss gewesen. Er hatte ihre nur die Mittel aufgezeigt, welche sie besessen hatte. Man konnte ihn als schuldigen sehen, wenn man es darauf anlegte, aber er hatte ihr nur helfen wollen. Immerhin war sie in einer schlechten Situation gewesen, ob der Junge das überhaupt wusste? Wahrscheinlich nicht. Er war verblendet, so wie viele Menschen verblendet waren. Wut verzerrte die Sicht auf die Dinge stark, wer wusste das nicht? Leider achteten zu wenige auf genau diese Momente. Shirei wusste nicht warum der Junge ihn so anstarrte, aber es interessierte ihn auch nicht. Sollte er doch starren, es ließ den Kaguya kalt. Immerhin tat er nur seinen Job und dieser bestand nun mal darin den Jungen auf den richtigen Weg für das Dorf zu bringen. Es hatte nichts mir Reue oder Zuneigung zu tun. Es war was er schon seit Jahren tat. Kinder erziehen, immer und immer wieder. Monoton war es nicht, aber es wurde von Jahr zu Jahr anstrengender. Er wurde ein wenig alt, aber nur ein wenig. Andere hätten sich von dem Hozuki wohl provoziert gefühlt. Er sah alles verzerrt, falsch und nicht so, wie es wirklich war. Dennoch regte sich der Kaguya nicht, ging nicht auf diese Provokation ein und blieb ganz ruhig. Akio möchte das du dich gut entwickelst, deine Kräfte beherrschen lernst und dich selbst und das Dorf nicht in Gefahr bringst. Das der Kage ihn als Waffe wollte behielt er für sich. Das musste der Junge nicht wissen, sonst würde er sich nur als Mittel sehen. Das war er zwar, aber es würde es nicht aussprechen. Das würde ihn nur unruhig machen, ihn aus der Bahn werfen und bestätigen, was nicht gut war. Yutaka sollte ruhig werden, ausgeglichen und diszipliniert. Er sollte dem Dorf dienen, es verteidigen und auf das Wesen in seinem Inneren Acht geben, lernen es richtig einzusetzen und zu kontrollieren. Man hat immer eine Wahl. Niemand wird zum Monster geboren, man entscheidet sich dazu eines zu sein. Der Verlust von Kontrolle, von Ruhe und Vernunft. Er musste lernen sich auf das wesentliche zu konzentrieren, sich zu sammeln und seine Wut konzertiert frei zu lassen. Michiru hatte ihre Wut an anderen ausgelassen, ihren Frust in sich hinein gefressen und versuchte Angst und Furcht zu sähen als Rache für die taten ihrer Kindheit. Emotionslos wollte Michiru die Leute haben, am besten Hörig und willenlos. Blutrünstige Marionetten die dienten. Jeder sollte einem Oinin gleichen, ohne Verstand und freien Willen. Kaum hatte der Kaguya geendet da lief der Junge auch schon weiter. Warum war er so gestraft mit widerspenstigen geistern? Er wollte ihnen allen doch nur helfen. Warum musste er also los laufen, davon rennen? Er konnte nicht vor der Vergangenheit fliehen, er musste sich damit auseinandersetzen, damit ins Reine kommen. Vielleicht war es Zufall, dass er stehen blieb. Vielleicht war er auch einfach nur vollkommen neben sich. Zu viele Informationen? Er wusste es nicht. Langsam machte er ein paar Schritte in Richtung des Jungen, blieb jedoch auf dem Weg stehen und blickte ihn ruhig an, die Hände hinter dem Rücken. Es ist wichtig, dass du dich unter Kontrolle hast. Niemand möchte das weitere Menschen in diesem Dorf sterben. Wir wollen nur, dass du dich gut entwickelst.das war die Wahrheit. Nicht einmal Shirei wollte, dass es in diesem Dorf wieder schlimmer wurde. Sie brauchten geregelte Abläufe, sie mussten auf den Jinchuriki Acht geben und sie mussten dafür sorgen, dass die Leute sich nicht bedroht fühlten. Sie war gut, aktuell blieb all das an Shirei hängen und zwar nur an ihm. Er lief um die beiden Kinder herum und sammelte sie ein. Die nächsten Jahre würde er sich nur darum kümmern die beiden stabil zu halten und keine Katastrophe auszulösen. Am Ende wollte er nur ruhig sterben und seine pflanzen versorgen, was schwer war, wenn einer der beiden das Dorf aus versehen auslöschte.
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Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Mi Feb 20 2019, 10:03
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Die Zukunft des Meeres
Worte ohne Bedeutung, Worte ohne Gefühle oder etwas dergleichen, dass Yutaka hätte von seiner Meinung abbringen können. Natürlich sollte jemand ihn trainieren, ihn fördern und ihn zu dem machen was er eben war, eine Waffe im Krieg gegen die Feindes des Reiches. Der Jinchuuriki hatte von Beginn an gewusst, wieso er letztlich als Sieger der Chi no Yugi zum Träger des Sanbi geworden war, wieso gerade er diese Macht nun tief in sich verwurzelt besaß. "Eine Waffe..die mächtigste die ein Reich wie Chigiri besitzen kann...sie wollen das ich es kontrolliere, während ich kontrolliert werde? Oder behalte ich meine Kontrolle über mein Selbst?" Gedanken die schon lange in seinem Kopf umher schwirrten, gepaart mit der Angst vor der Zukunft, der Angst über das was noch kommen würde und jene Angst davor, was aus ihm wurde, wenn er nicht etwas oder jemanden fand, den es zu beschützen lohnte, einen jemand den er lieben konnte. Der junge Mann saß während seiner Gedanken nur stumm auf der Mauer, ließ die Beine baumeln, wie kleine Jungs die von ihrer Mutter eine Standpauke erhielten, während seine Hände das Gewicht seines Körpers abstützten. Die Worte Shireis waren nicht uninteressant, hatte Yuudai Akio, der Mizukage selbst, diesen Auftrag an Shirei gegeben. "Akio-sama...ist dies euer Wunsch?" Yutaka sah kurz auf, Shirei direkt ins Gesicht, wollte ablesen was dieser selbst von dem Jinchuuriki hielt, wollte wissen welche Motivation der Kaguya besaß den Auftrag an zu nehmen. Was es lediglich Pflichterfüllung? Die Gewohnheit schon viele ausgebildet zu haben, also bildete er auch ihn aus? Doch wie sollte er dies tun? Wie hatte er seine Mutter trainiert? Weder beherrschte er die Fähigkeiten des Hôzuki Clans, noch würde er die speziellen Techniken vollziehen können, die ihm durch die Versiegelung gegeben worden waren.
Yutaka hörte zu, sah Shireis Lippen zu, während sie sich bewegten und in ihm verkrampfte sich alles, jedes Mal wenn das Wort Kontrolle über diese kamen. "Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle! Alles was meine Mutter wollte, mich zu einer kontrollierbaren Waffe umprogrammieren!" Wut durchströmte seinen Körper, als er die Hände stärker gegen die Mauer drückte und die Augen schloss, bis der Jônin den einen Satz sagte, den Yutaka hatte hören wollen, gar müssen. "Niemand wird zum Monster geboren..alle haben die Wahl." Er sah auf, sah Shirei mit festem Blick an, ja gar ein Blick der durchbohren konnte wie Eis im tiefsten Winter. "Es ist vollkommen egal wie sie mich nennen...was sie mich auch nennen ich bleibe ich...und ich habe mir geschworen nie wieder jemanden im Stich zu lassen...Shirei hat Recht..ich habe die Entscheidung doch längst getroffen das.." Yutaka sprang auf, sah erneut zum Grab seiner Liebsten. "Ich habs euch versprochen...wer sollte mir denn die Stärke bringen, wenn nicht jener Mann, der die Mizukage zu einer solch mächtigen, wenn auch bösartigen Frau machte? Ich bin stärker als meine Mutter..ich kann mehr schaffen als Sie...ich werde am Ende derjenige sein, der sie übertrumpfen wird und der ihr Erbe antreten wird, ein Erbe das gedrängt ist in Blut, Schuld und Bosheit...und ich führe es ins Licht.." Ein Gemurmel, welches über Yutakas Lippen gekommen war, kaum verständlich, bis auf das ein oder andere Wort, doch man spürte wie sich seine Laune veränderte. Die Wut, der Drang der Gewalt...sie verschwand irgendwie, zumindest für einen Moment. Der Hôzuki war sich nicht sicher ob dies alles so stimmte, wie sein Gehirn es ihm vorspielte, doch welche Möglichkeiten hatte er, als seinem Gefühl zu vertrauen? Meistens war dieses richtig und so musste er es erneut versuchen, Vertrauen in sich selbst und seine Gefühle haben.
"Shirei...Sensei?" Fragte er zögernd nach. Er war sich nicht sicher wie er diesen Mann ab heute nennen sollte. Sensei? Sama? oder wollte der Kaguya vielleicht gar nicht mit seinem Vornamen angesprochen werden, sondern eben eher mit Kaguya-Sensei? So hatte es sein alter Lehrmeister immer gehandhabt, wenn dieser auch auf anderer Basis gearbeitet hatte als die rechte Hand des Kage. Der Genin öffnete erneut den Mund, als er in sich ein grummeln vernahm, und sofort die linke Hand zum Kopf führte und sich diesen fest hielt, es war wie eine laute Stimme direkt links neben ihm, jemand der ihm etwas zuflüstern wollte. "grrrr.." Grunzlaute, ein ohrenbetäubendes Getöse, wie Wellen die an Felsen brachen, ein Donnergrollen wie von einem Löwen der seine Beute im Blick hatte. Yutaka sah kurz zu Shirei, bevor er die Hand wieder runter nahm und auf diese hinab blickte. "Dummes Vieh..." sagte er nur leise, bevor dann seine Hand erneut zu seinem Kopf angehoben wurde, nur um seine Haare zu richten, die leicht vom Nebel durchnässt worden waren. "Kontrolle..Monster...wie auch immer...ich werde euch nicht enttäuschen. Viel wichtiger..," Kurze Stille, ein fester Blick der gen Shirei gerichtet war, "ich werde mich selbst nicht enttäuschen...DAS!" Das letzte war war lauter, kraftvoller, mit so viel Energie durchsetzt, dass es nur mitreißen konnte, als er zu den Gräbern zeigte. "wird mir nie wieder passieren..ich werde nie wieder jemanden verlieren...und ich werde...meine Rache haben.." Yutaka nickte leicht, als er seine Kleidung richtete. "Was soll nun geschehen...Meister?" Worte die ihm nur schwer über die Lippen kamen. Meister..es war so respektvoll und konnte doch so viel Hass erschaffen, wie oft hatten Schüler ihre Meister ermordet in diesem Nebel voller Blut und Gier, welcher es seit den Chi no Yugi auch Yutaka angetan hatten. Sie hatten eines erreicht, hatten Yu stärker, brutaler und weniger sensibel gemacht. "Ich bin seit meiner Versiegelung nicht mehr trainiert worden, habe für mich studiert, habe alleine trainiert, immer mit den Geräuschen des Meeres um mich herum, ein Monster im Inneren und eines im Kopf...ich bin mir also nicht sicher, wie viel Kontrolle ich habe, doch seit er in mir ist, habe ich nie etwas verspürt das an eine Übernahme erinnern würde...es ist still...nur ab und an höre ich ihn, spüre die Vibrationen in meinem Inneren, welche mich daran erinnern, dass dieser Körper nicht mehr nur meine Seele beherbergt." Der Jinchuuriki hatte bei all den Worten versucht auszudrücken, wie es zur Zeit stand, wollte Shirei nötige Informationen geben, wenn er kooperierte, musste er es richtig tun und solange es Akio-samas Wunsch war, so würde und musste er ihn erfüllen, ihm war es zu verdanken gewesen, dass er nicht dem Wahnsinn verfallen war, besonders in den ersten Tagen nach jenem schicksalhaften Tag.
Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Sa März 02 2019, 22:07
Ob er irgendwann die Allmacht besitzen würde jeden von sich zu überzeugen? Ab und an würde er lieber die Gedanken der Menschen lesen können. Dann musste er sich weniger Mühe geben so zu tun als würde er sie verstehen oder als könne er sich in sie hinein versetzen. Er verstand den Starrsinn von Kindern nicht mehr und auch nicht ihre Lethargie, wenn es ums lernen ging. Er war immer ruhig und beherrscht gewesen gerade um nicht in die alten Muster seines Clanes zu fallen. Shireis maß an Einfühlungsvermögen schien im laufe der Jahre immer weniger gut zu werden und sein Missmut um so größer. Vor allem wenn die Kinder anstrengend wurden. Allein das Yutaka vor ihm davon gelaufen war stimmte in nicht positiv. Er war zu alt, um einfach nur ein lästiger Aufpasser zu sein und sein Name sollte den Kindern genug Respekt einflößen. Kagemörder war zwar nicht sein liebster Titel, aber damit konnte er leben, so lange würde es nicht mehr dauern. Vielleicht noch zwanzig Jahre, vielleicht noch dreißig, aber mehr wäre es wohl nicht. Der grauhaarige verschränkte die Arme in den Ärmeln seiner Kleidung und beobachte den jungen. Seine Worte schienen etwas in dem Kind zu bewirken. Er starrte ihn an und der Blick erinnerte ihn an den von Michiru. Sie war verbissen gewesen, sie war wahnsinnig gewesen und der Hass auf ihren Mann hatte sie verzehrt. Irgendwann würde ihn jemand so sehr hassen, dass er starb oder seine Tabletten würden ihn umbringen. Beides war möglich und nicht sehr unwahrscheinlich. Hikari würde es verkraften, wenn er tot war. Er war sich sicher, dass Kai sich um das Mädchen kümmern würde und der Clan würde in die Hände eines anderen fallen. Auch damit konnte er leben, es gab würdige Nachfolger für ihn und in einigen Jahren würde Hikari das Ruder übernehmen und für einen weiterbestehen des Clanes sorgen. Sie waren viele geworden, ein bekannter Clan und sie waren gut organisiert. Mit den Yuki konnten sie mithalten, da war er sich sicher. Einen Clankrieg würde es zwar nicht geben, aber es war immer gut zu wissen, wo man stand. Während seine goldgelben Augen nicht einmal von dem Sohn Michirus fort wichen, schien dieser endlich einen neuen Entschluss gefasst zu haben. Er sprang von der Mauer und sah zu dem Grab hinüber und murmelte vor sich hin, Er scheint wirklich an ihnen gehangen zu haben. Hoffentlich sind sie wichtig genug um zu ihn zur Kontrolle anzuhalten. Wenn jemand da wäre, der noch lebt wäre dies natürlich besser. Aber ob nach diesen Spielen noch jemand über geblieben ist – sehr fraglich. Wir alle haben Verluste durch Michiru hinnehmen müssen. Mehr oder weniger eben. verstanden hatte er von den Worten Yutakas nicht wirklich viel. Stärke – Mutter- Versprochen – ohne Zusammenhang ergab das alles aber nur wenig Sinn. Wahrscheinlich hatte er seine Mutter nicht einmal gemocht. Nun er wollte zumindest nicht so werden wie sie. Aber wer wollte schon ein gefürchteter Massenmörder sein? Shirei ganz sicher nicht und ein Kind bestimmt auch nicht. Wenn er an seine Verwandtschaft dachte konnte er jedoch nicht ausschließen, dass viele von ihnen gerne mordeten. Vollständig waren sie ihr Laster eben nicht los. Nach seinem gemurmelt wand sich Yutaka endlich wieder dem älteren zu und sprach ihn nun als Sensei an. Der alte Kaguya nickte kurz und gab ihm damit das Einverständnis ihn weiter so zu nennen. Sensei – auch noch ein doppelter ab dem morgigen Tag, wenn alles mit Yurei gut lief. Warum er sich kurz darauf an den Kopf fasste konnte Shirei nicht aus machen. Litt er unter Kopfschmerzen? Dagegen könnte er immerhin etwas tun. Wieder murmelte der Junge etwas, bevor er sich an den älteren wand. Er wollte Shirei nicht enttäuschen, welcher wieder kurz nickte. Auch sich selbst wollte er nicht enttäuschen, gar nicht verkehrte, was aber nur dann funktionierte, wenn man wirklich etwas daraus zog. Viele waren sich selbst als Maßstab nicht genug, sie strebten nach höherem, ab und an auch nach sinnlosem. Ohne das Shirei darauf hin gearbeitet hatte schien Yutaka jedoch das feste Ziel zu haben nie wieder jemanden zu verlieren. Das wird Akio gefallen, schoss es ihm direkt durch den Kopf. Eine Sache weniger um die er sich erst einmal sorgen machen musste. Sie nähten sich nun endlich dem Punkt den Shirei recht schnell und ohne Probleme hatte erreichen wollen. Der Plan, beziehungsweise Yutakas Trainingsplan. Auch wenn es dem Jungen nicht besonders behagte Shirei als Lehrer zu haben, ihn Meister zu nennen und unter ihm zu stehen, so beugte er sich doch. Gehorsam konnte so schön sein, wenn er nicht jeder Logik entbehrte. Hier war es wohl gerechtfertigt, Wir werden uns kennen lernen und einen Trainingsplan für dich erarbeiten. Das hieß konkret erst einmal von diesem Friedhof herunter zu kommen und Abstand zu seiner eignen Tragödie gewinnen. Allein so nahe an dem Leichnam von Aiko zu sein machte ihn mürbe. Er winkte seinen Schüler zu sich, damit sie zusammen von diesem trostlosen Ort verschwinden konnten. Währenddessen begann er von sich aus zu erzählen, wie er die letzte zeit gelebt hatte. Eine Übernahme hatte nicht stattgefunden und er hatte auch nicht viel von dem Wesen mitbekommen. Er spürte nur eine Vibration in seinem inneren das ihn an diese zweite Seele erinnerte. Spricht diese zweite Seele zu dir? Ist da mehr als nur diese Vibration? Fragte er ruhig nach und verschränkte die Arme wieder in den Ärmeln, während er sie vom Friedhof herunter führte. Er ließ ihm Zeit zum Antworten, eher er die regeln dieser Beziehung aufstellte. Ich möchte dir gerne mitteilen, wie unser Verhältnis sein wird. Wenn du Probleme hast kannst du mich immer kontaktieren. Ich erwarte jedoch, dass du immer aufmerksam bist, wenn du zum Training erscheinst. Deine Sorgen sollten zu Haus bleiben, wenn wir uns treffen und deine Konzentration soll dem Training gelten. Ich werde dir gerne Zeit geben deine Probleme mit mir zu besprechen, wenn dies nötig wird. Dazu wird immer vor dem Training Zeit sein. Shirei hatte langsam und klar gesprochen und mit einer ihm sehr üblichen Neutralität. Er hätte in diesem Tonfall wohl über alles gesprochen. Essen, Geld, Liebe, oder gar den Tod. Wann war so viel in ihm zerbrochen, dass Emotionen ihm beinahe fremd waren? Wahrscheinlich mit dem Tod seiner Frau und das er nur noch Hikari hatte die er wirklich liebte. Du kannst mich jederzeit etwas fragen wenn du möchtest. Zuerst würde ich dich jedoch gerne besser kennen lernen. Nur so kann ich dir ein guter Lehrmeister sein. Wenn er auch nur einen Hauch von Gefühl in seine Stimme legen würde, dann wäre es vielleicht einfacher ihm zu glauben. Möchtest du etwas essen gehen? Es wäre besser als bei aufkommender Dunkelheit durch die Straßen zu wandern und sich eine Bank zu suchen oder zu Shirei nach Hause zu gehen. Er wollte den Jinchuriki nicht bei sich haben, wenn Hikari zu Hause war. Seine Tochter sollte dieser Gefahr nicht ausgesetzt werden, niemals.
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Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] So März 03 2019, 14:46
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Ein Meister und sein Schüler
Yutaka´s Blick haftete, seit seinen Worten, an seinem neuen Lehrmeister. Ob dies nun geschickt oder gar höflich war, konnte ihm wohl oder übel egal sein zu diesem Moment. Er war niemand der noch viel Sinn für solche Dinge hatte, zumindest nicht zu solcher Stunde und vor allem nicht an einem solchen Ort, zu viel beeinflusste ihn hier, doch war es eine gute Idee gewesen, denn Shirei winkte ihm zu um sich vom Friedhof weg zu bewegen. Für ein Gespräch würde dies wohl auch besser sein, hier war er abgelenkt, manipulierte sich selbst und war gereizt, sobald er Worte an jemanden richtete oder jemand es zu ihm tat. "Einen Trainingsplan also..." ging es dem Jinchuuriki durch den Kopf als Shirei davon zu sprechen begann. Wann hatte er zuletzt mit jemandem trainiert? Es war lange her...vor den Spielen irgendwann, mit einem jungen der das Raiton Element beherrschte..."was wohl aus dem wurde? Bei den Spielens ah ich ihn nicht..vielleicht starb er bevor er die Chance hatte das Finale zu erreichen, wie so viele andere auch.." Erinnerungen, Erinnerungen voller Blut und Schuld und doch juckte es den Hôzuki nicht mehr all diese Morde begangen zu haben, ein Monster war er, ein Mörder und doch war er froh gewesen es getan zu haben, denn nur deshalb lebte er, konnte weiter machen.
Yutaka versuchte Shirei gut im Blick zu behalten, versuchte ihn zu lesen und zu verstehen. Seiner Meinung nach war dies mindestens so wichtig, wie es wichtig war das Shirei ihn einschätzen konnte, denn nur so würde ihm dieses Verhältnis von Lehrer zu Schüler auch etwas bringen. Shireis Hände verschwanden in den Ärmeln als er diese verschränkte, sprach dabei, ging auf Yutaka und seine Worte ein. Er hatte ihm aufmerksam zugehört, so tat es ihm der Wasserbändiger gleich. "Nun..." begann Yutaka zu antworten, als der Kaguya seine Frage zu Ende gestellt hatte und dachte nach. Eigentlich hatte er nie etwas gehört was an Worte erinnert hätte. Grunzlaute ja, Knurren auch ja, manchmal Geräusche wie in einem Kampf zweier großer Wesen die ein Stück Fleisch nicht teilen wollten, doch nie Worte. "Ich spüre die Vibrationen...höre manchmal das Rauschen des Meeres, das Brechen von Wellen...doch nie hörte ich Worte..Grummeln..Knurren und Grunzen wie von einem wilden Tier, welches auf der Jagd ist...doch nie Worte." Es war die einzige Möglichkeit es zu erklären, es war nichts menschliches in ihm und diese Worte drückten dies nur um so mehr aus.
Doch Shirei hatte noch mehr was er ansprechen wollte, denn kaum hatte Yutaka zu Ende geantwortet, kam ein Schwall an Worten, die Yutaka durchaus beeindruckend oder eher verdutzten, hatte er doch nicht erwartet das dieser eben noch so stille Mann, so viele Worte auf einmal aneinanderreihen konnte und doch fehlte etwas. "Dieser Typ ist kälter als Eis...der könnte glatt als Yuki durchgehen, da ist nichts in der Stimme was auf einen Menschen hindeutet...haben wir doch schon leblose Hüllen die kämpfen und reden können?" Waren die ersten Gedanken die dem jungen Mann durch den Kopf schwirrten, erst danach verarbeitete er wirklich die Worte die zu ihm gesprochen worden waren. Es klang nicht schlecht, die Anforderungen waren Standard, die wohl jeder Meister erwartet hätte, Aufmerksamkeit, Sorgen nicht ins Training mitnehmen und doch zeigte er sich...warm? Nun ja, so konnte man es wohl ausdrücken. Er würde auch ein offenes Ohr haben, vor dem Training oder zu gegebenen Zeiten, was dies Yutaka bringen wurde wusste er bei bestem Willen noch nicht. Probleme gab es genug, ob jedoch ein so gefühlskalt erscheinender Mann es war, der ihm dabei helfen konnte, wenn der Hôzuki ihm dies alles erzählte, daran zweifelte er doch stark. "Wenn ich ihm meine Seele ausschütte und er dann mit einem, aha ich verstehe kommt...was bringt mir das denn dann bitte?" Er schüttelte leicht den Kopf, unbewusst, ein seufzten konnte er noch gerade so unterdrücken, zu sehr nahm ihn die Situation mit. Hätte man ihn nicht vorwarnen können, vor alle dem? Training, Meister, Team?
Die nächsten Worte jedoch ließen in Yutaka etwas aufblitzen, nichts das Gefühlen glich, keine Freude oder etwas negatives...eher ein..."grummel" Sein Bauch meldete sich beim Wort essen sofort und er hielt sich den Bauch fest als er abrupt stehen blieb und auf diesen herunter sah. Am liebsten wäre er kurzerhand verschwunden, einfach im Boden versunken und dies wortwörtlich, ein guter Hôzuki Vorteil. Doch es half ja nichts...aber ja Yutaka hatte Hunger. Er hatte kaum etwas gegessen an diesem Tag und vom vielen Wasser, dass er dauerhaft zu sich nahm, konnte er nun auch nicht satt werden, doch sein Appetit ließ nun mal an dem ein oder anderen Tag auf sich warten, weshalb er sich meistens spät Abends den Bauch vollschlug, die halbe Nacht durchtrainierte um dann die Sonne noch dazu zu meiden, wenn sie denn mal hoch genug am Himmel stand. "Nun..ich könnte vielleicht wirklich was vertragen..Sensei." kam es kurz angebunden über seine Lippen und er überlegte welche Gaststätten und Restaurants hier in der Nähe waren. "Ihr könnt gerne etwas auswählen...ich esse fast alles..eigentlich..und ja..ich denke ein Kennenlernen dürfte für beide von uns ein Vorteil sein...auch ich möchte mehr über euch erfahren.." Worte die leicht gezwungen und doch höflich klangen. Er versuchte es, versuchte es wirklich. So zu sein wie früher, höflich und taktvoll seinem Lehrmeister gegenüber. Natürlich war er aufgeweckter gewesen, war voller Tatendrang gewesen und hatte die Nacht geliebt wegen ihrer Atmosphäre und nicht weil er die Finsternis in ihm vermehren wollte mit jener außerhalb. "..Ich hoffe ich kann euch ein guter Schüler sein ich weiß nicht..." kam es dann plötzlich aus seinem Mund und er stoppte sofort wieder, nichts davon wissend das er dies hatte sagen wollen. Sein Mund hatte gesprochen, bevor seinen Gedanken die Worte wirklich erschaffen hatten. Er sah Shirei von unten an, ein fester Blick und doch sah Yutaka gerade aus wie ein junger Wolf, der nicht wusste wo sein Rudel war, verloren in den Wäldern des Nebels, ohne Eltern, ohne Heimat, ohne Ziel. "Wieso hab ich das gesagt...wieso rede ich schon wieder schneller als ich denke...verdammt.." Yutaka hätte sich selbst in den Hintern treten können und doch war er froh um die Worte, vielleicht half es ihm, half ihm das alles, dennoch lies in das Gefühl nicht los kämpfen zu wollen, zu müssen, Wut und Frust raus zu lassen, der Gewalt freien Lauf zu lassen, so wie an so vielen Abenden.
Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Mi März 13 2019, 20:17
Shirei hörte ruhig zu als es um das Wesen in ihm ging. Er war immer dazu bereit an ein Monster zu denken, verwarf den Gedanken dann jedoch wieder. Es schien ihm nicht richtig, nicht anständig. Yutaka konnte nichts für das Wesen in sich und er konnte auch nichts für seine Mutter oder seinen Vater. Wie war es nur mit durch und durch grausamen Eltern? Seine waren nicht die besten gewesen, dafür war er ein guter Vater für Hikari, da war er sich sicher. Michirus Sohn sprach von einer Vibration in seinem Inneren, dem Rauschen des Meeres. Shirei erinnerte sich daran, wie er am Wasser gestanden hatte und das Meer sich an den Felsen gebrochen hatte. Aber er hörte keine Worte. Nun das war interessant, aber nicht besonders viel. Irgendwie hatte er sich mehr davon erhofft. Nun aber so war das mit neuen Herausforderungen, man musste sich auf sie einlassen und sie als eine Herausforderung sehen. Im Alter wurde das zwar zunehmend anstrengend aber Shirei war nicht aus Zucker gemacht und niemand der unter der Laste von unmöglichen Aufgaben zusammenbrach. Apropos zusammen brechen. Der Magen des Jungen knurrte und es dauerte nicht lange, bis er zustimmte mit ihm zu kommen. Wirklich begeistert war der Junge zwar nicht, aber das verstand Shirei. Er war immer noch der angebliche Mörder seiner Mutter, der Mann, der aus ihr ein Monster gemacht war und obwohl er ein guter Sensei war brauchte er, um aufzutauen, wenn man es so nennen wollte. In aller Öffentlichkeit gab er sich nicht gerne zutraulich, oder gar umgänglich. Das wurde auch nicht von ihm erwartet. Er war ein Shinobi des Blutnebels und das würde sich auch nie ändern. Er liebte sein Dorf und wollte nicht, dass es zugrunde ging. Irgendjemand musste die Kinder erziehen, sie zu guten Shinobi machen und sie Kontrolle und Beherrschung lehren. Du bist willens zu lernen und du hast ein Ziel das du schützen möchtest. Das sind Dinge die dich bereits zu einem guten Schüler machen Yutaka. Shirei wand sein Gesicht kurz dem Jungen zu und nickte kaum merklich, bevor er in einer routinierten Geste die Hand aus den Ärmeln zog und dem Jungen zu winkte. Komm, das Essen wartet. Mit wenigen großen Schritten war er am Tor des Friedhofes und blieb einen Moment stehen. Seine Augen huschten durch die Dunkelheit, welche sich über das Dorf legte. Der Friedhof wurde von einigen schwachen Lampen erhellt und doch war es ihm so, als konnte er alles genauestens erkennen. Er spürte beinahe das Grab seiner Frau, spürte ihr Präsenz in seinem Leben. Seine Brust schmerzte, es tat so unendlich weh. Im Herzen bin ich immer bei dir Shi-kun, klang es um ihn herum. Er zuckte unmerklich zusammen und blinzelte kurz durch die Dunkelheit. Er wurde schon wieder nachlässig. Tief sog er Luft in seine Lunge und winkte Yutaka an sich vorbei hinab von dem Gelände. Doch seine Gedanken blieben dort, blieben bei seiner Frau. Er wird mir nie glauben, dass ich seinen Schmerz verstehe. Immerhin hatte ich etwas mehr als ein Jahr mit ihr und kümmere mich allein um unsere Tochter. Alleinerziehender Vater, das ist wahrlich kein Traum. Ich vermisse sie mehr als sich all diese Leute es vorstellen können. Besser so – besser das sie alle nichts von den Tabletten wussten. Hinter seinem Schüler verließ er den Friedhof und bald belebte sich die Stadt wieder. Die Laternen waren an und im Zentrum des Dorfes war noch einiges los. Die Menschen schlichen durch die Gassen und besuchten die Lokale des Dorfes. Ob kleine Kneipen oder die schöneren Restaurants die weiter oben lagen. Man konnte beinahe sagen, umso höher das Lokal umso teurer das Lokal. Shirei ging mit langen aber langsamen Schritten die Straßen entlang und hatte die Hände wieder in den Ärmeln seines Gewandes. Er sah sich gemächlich um und überlegte nach was ihm heute der Sinn stand. Was hatte er die letzten Tage gegessen, was wollte er essen? Er folgte seinem Bauchgefühl und bog an der nächsten Kreuzung rechts ab und fand eine Holztreppe, die auf eine Empore hinaufführte. Shirei machte sich an den Aufstieg und Schritt einige Zeit lange an einigen Lokalen im erste Stock vorbei, bevor er die nächste Treppe nahm und in den zweiten Stock ging. Hier oben waren nicht sehr viele Leute und einen Moment blieb der Jônin am Holzgeländer stehen und ließ den Jungen an seine Seite treten. Im Morgengrauen, wenn die Lampen gerade noch am brennen sind, bietet sich hier hin und wieder ein schöner Anblick. Jetzt war es noch laut und die Menschen trieben sich umher. Einige waren dabei sich zu betrinken, einige andere waren schon betrunken. Irgendwo hörte man das leise Klingeln von Glücksspielautomaten und das Lachen der Menschen. Einen Moment blieb er dort stehen, dann wand er sich um und ging weiter über das Holz und auf einen matt leuchtenden Eingang zu. Ich hoffe das dir Sushi gelegen kommt. Du darfst dir bestellen, was immer du möchtest. Als Shirei eintrat wurde er von mattem Licht umgeben. Es war hell genug, um alles zu sehen. Am Eingang stand eine elegant gekleidete Frau, welche die beiden mit einem Nicken und einem netten Lächeln begrüßte. Sie ging voraus und wies den beiden einen getrennten Raum zu, welcher nur zum Gang hin offen war. Shirei nahm platz und setzte sich auf seine Füße, schob die Waffen sorgsam an seine Seite und strich das Fell über seiner Schulter glatt. Es dauerte nicht lange bis die Dame mit einer Karte bei ihnen auftauchte und sie freundlich nach ihren Getränkewünschen fragte. Shirei bestellte sich klassisch grünen Tee aus einer besonderen Region der Sichelinsel und schwelgte für einen Moment in alten Erinnerungen. Es war eine schöne Auszeit gewesen, eine sehr schöne Auszeit. Seine Gedanken kehrten jedoch schnell ins hier und jetzt zurück. Da saß er nun mit seinem Schüler, einem jungen der ein Ziel vor Augen hatte. Nie wieder jemanden verlieren, der ihm wichtig war. Seine Finger faltete er auf dem flachen Tisch und richtete seine blassen Augen nun ganz auf den Sohn Michirus. Möchtest du mir etwas über die Leute auf dem Friedhof erzählen Yutaka? Oder wäre es dir lieber, wenn du zuerst etwas über mich erfährst? Seine Stimmte hatte etwas behutsames angenommen, denn das Thema war kein leichtes. Eben noch hatte er an den Gräbern gestanden und war nur widerwillig zu seinem Schüler geworden. Es war möglich, dass er sich jetzt sträuben würde, aber das würde er sehen und dann angemessen reagieren, soweit ihm das hier möglich war.
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Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Mi Mai 01 2019, 13:33
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Ein Blick in die Vergangenheit
Yutaka sprach weniger besonders viel, noch besonders wenig. So war er seit diesen Spielen nun einmal und er war sich sicher, es gab da niemanden, der dies wirklich ändern konnte. Er war von dem fröhlichen und positiven jungen Mann mit Träumen zu einem Monster, Mörder und Bluthund geworden..wieso? Das konnte ihm niemand so wirklich erklären und doch hatten die Worte seines neuen Meisters etwas beruhigendes an sich, als er von diesem als guter Schüler betitelt wurde, es hellte seine Stimmung zumindest ein wenig auf. Sie machten sich auf den Weg, essen…wann hatte er zu Letzt etwas gegessen? Es musste bereits viele Stunden her sein, er hatte gefrühstückt, doch danach? Er erinnerte sich nicht, wenn man das Wasser einmal weg ließ, welches er auch jetzt erneut aus der Jikkukan Wasserflasche trank, hatte er sicher nichts zu sich genommen seit morgens um 8, also wurde es wohl wirklich Zeit. Yutaka ging voran, verließ den Friedhof, jedoch nicht ohne einen weiteren Blick auf die Gräber zu werfen, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich komme bald wieder vorbei..versprochen..“ formte er die Worte mit seinen Lippen, als er sich auf den Weg machte, die Kapuze wieder über den Kopf und ins Gesicht gezogen. So würde ihn niemand so schnell erkennen. Zu oft wurde er schief angeschaut, angegriffen oder dumm von der Seite an gemacht. Schon immer hatte er als Hôzuki und somit Verwandtem der Mizukage ein schwieriges Verhältnis zum Dorf gehabt, nun jedoch war dies exponentiell gestiegen. Immer wieder sah der Jinchuuriki durch die offenen Türen und Fenster in die Kneipen und Lokale, sah gutes und schlechtes Essen und reges Treiben. Für ein Dorf, welches vor kurzem erst solch massiven Schaden genommen hatte, gab es hier nichts wirklich was daran erinnerte. Sie bogen ab…Yutaka überlegte wo der Kaguya wohl mit ihm hin wollte, es gab mehrere Möglichkeiten auf diesem Weg, als die beiden jedoch stehen blieben, direkt vor dem Holzgeländer, begann Shirei erneut die Worte an seinen Schüler zu richten, welcher aufmerksam zu hörte und kurz in die Richtung blickte, in die Shirei deutete mit seiner Aussage. Die Menschen, das Glücksspiel, welches in diesem Gebiet sogar Touristen anlockte und die Geräusche einer lebendigen Stadt. Yutaka mochte diese Dinge und hasste sie zugleich. Sie widersprachen in vielen Belangen den größten Regeln der Shinobiwelt und dennoch wurde es toleriert, wer das nötige Geld oder die nötige Gewalt hatte, konnte sich dies leisten. „Genau deshalb…werde auch ich stark sein und wer sich mir in den Weg stellt, der wird vernichtet…nach dem was ich tat, wird dies alles kein großes Problem mehr sein.“ Er ballte die Fäuste, nur für wenige Augenblicke und hörte dann wie Schritte, Shireis Schritte, erneut begannen seine Aufmerksamkeit zu erregen, es ging weiter. Bevor dieser etwas sagen konnte, reagierte Yutakas Magen bereits auf die Bilder des Sushi am Eingang des Laden und grummelte wie wild drauf los, hätte er es nicht besser gewusst, wäre der Sanbi ebenfalls eine Option für dieses Geräusch gewesen. Er hatte wirklichen Hunger, spätestens nun bemerkte er dies auch. „Ich liebe Sushi..ich war früher oft mit meinem Bruder hier…“ sagte er knapp angebunden. Das Wort Bruder ging ihm nur schwer über die Lippen. Dieses Restaurant bot einige seiner schönsten Erinnerungen seiner Kindheit, seiner Zeit mit Yuichiro. Yutaka hatte ein merkwürdiges Gefühl, hatte er dieses Restaurant seit jenem letzten Besuch doch nicht mehr betreten und ging nun mit einem Mann hier hinein, welcher seine Mutter besser gekannt hatte, als er es jemals hätte tun können. Er war still, die Hände in den Hosentaschen und noch immer die Kapuze tief im Gesicht, als sie sich setzten und Yutaka sich kurz umsah. Es war gut geschützt. Bis auf den Eingang des Bereiches würde man nicht so einfach angegriffen werden können und dennoch ließ Yutaka seinen Dolch sehr nah an sich, legte ihn direkt neben den Tisch, wo er ihn ohne Probleme, selbst während des Essens, jederzeit ziehen konnte. Erst nachdem die Karte bereits gekommen war und auch Yutaka einen grünen Tee bestellte, wie es Shirei getan hatte, zog er die Kapuze vom Kopf und ließ die weißen Haare zum Vorschein kommen, seine roten Augen, die so viel Gefahr in sich boten und sah auf den Tisch herunter, sah sich immer wieder aufs neue um, zu seinem Dolch, dann zu Shirei, als dieser erneut das Wort an ihn richtete. Er wollte mehr erzählen und mehr wissen. „Nun..“ begann Yutaka langsam zu sprechen und senkte den Blick erneut, sah leicht zur Seite als er den Mund erneut öffnete. „Ich denke ihr wisst bereits vieles als hochrangiger Shinobi des Dorfes..die Personen auf dem Friedhof waren mein Team..und meine Familie. Mein Bruder starb vor etwa 4 Jahren in einem Kampf um Ehre durch billige Tricks..Hakuren, Yuna und Himawari starben bei den Spielen..“ Er rezitierte die Geschehnisse herunter, als würde er diese zum tausendsten Mal erzählen, bevor sein Blick dann fester wurde und die Augen Shireis suchte. „Ich würde jedoch gerne wissen..was sie aus macht..was sie zu dem macht, der sie sind…ob und wie ich Ihnen vertrauen kann…“ Yutaka schwieg kurz, als die Getränke kamen und er die Hände um die Tasse schloss und auf den Tee hinab sah, welcher ruhig und duftend in der Tasse schwamm. Yutaka ratterte seine Bestellung schnell herunter. Einige Thunfisch Speisen, sowie Lachs und 3 Portionen gebratenem Lachs, sowie einer Schale Miso Suppe, gefolgt von einer Schüssel Yaki Soba. Erst als auch Shirei seine Bestellung aufgegeben hatte und die Bedienung verschwand sprach Yu weiter. „Ich…“ erneutes stille, er biss sich auf die Zähne als die Haare ihm ins Gesicht fielen und seine Augen verdeckten, er griff fester um die Tasse. „Ich würde gerne wissen…gerne mehr über meine Mutter wissen, wenn…es euch…nichts ausmacht..ich will verstehen wieso sie mich verstieß und mir alles nahm was mir jemals wichtig war…was…mich am leben hielt…“ Eine Träne rollte ihm die Wange hinab, direkt in den Tee und er merkte erst jetzt, wie sehr er sich gehen ließ. Hier konnte ihn jedoch niemand außer Shirei sehen, nur die beiden waren hier und Shirei war der einzige Mensch auf der Welt…der ihm noch so nah war…er war ein Teil der Familie, von der er nie etwas wusste, eine Familie die er nicht kannte und nicht einmal wusste, ob er sie kennen wollte, den Blick heben war ihm jedoch nicht möglich. Zu sehr schämte er sich für die gerade aufgezeigte Schwäche…
Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Do Mai 02 2019, 17:07
Am heutigen Tag schien Shirei ein Talent für unpassende orte zu haben. Erst war er mit Hikari in einem Lokal frühstücken gewesen wo sie sich nicht wohl gefühlt hatte und nun hatte sie Yutaka noch weiter an seine Familie erinnert. Woher hätte der Kaguya wissen sollen, dass die beiden hier gewesen waren? Die Qualität war gut, das Unterfangen ein wenig kostspieliger und eher im Alter besucht als in der Jugend. Aber gut es gab Zufälle, seltsam Zufälle. Verzeih für die unpassende Wahl, gab Shirei zurück und zwang Leben in seine Stimme. Er selbst war beinahe in jedem Lokal schon mehrmals gewesen und verband nur mit den wenigsten emotionale Erinnerungen. Die Orte, die ihn an seine Frau erinnerten mied er, suchte sie wenn nur alleine auf und erzählte keinem davon. Er konnte sich vorstellen wie es war an einen Ort zurück zu kehren der belastet war und Schmerzen hervor rief. Also Yutaka ihm gegenüber platz nahm und sich sicher war das hier scheinbar alles in Ordnung war zog er die Kapuze zurück. Er hatte beinahe so helles Haar wie Shirei und doch war es bei ihm das Alter und nichts anderes. Das Haar musste er von seinem Vater haben, ebenso die Augen. Michiru hatte nichts wirklich mit ihm gemeinsam, vielleicht sogar nur das Erbe des Clanes. Er hatte gehofft mit seiner Frage etwas Tiefe in diese Beziehung zu bringen, doch sein Schüler sagte nur, was er bereits wusste. Sein Team lag dort, seine Familie und Shirei wusste das dies nur bedingt stimmte. Er hatte noch Familie, aber er sagte erst einmal nichts. Der Schock saß dem Jungen noch immer tief in den Knochen und er verstand das es Zeit brauchte. Aber nur so viel Zeit, wie benötigt wurde, nicht mehr und am besten kein Selbstmitleid in großem Stil. Also nickte er nur kurz auf diese Antworten. Obwohl Yutaka nicht so wirkte als würde er jemanden zum reden brauchen, so war er sich doch sicher, dass irgendwo in ihm der Wunsch nach einem Vertrauten bestand und Shirei würde sich Mühe geben dies hin und wieder zu sein. Aber es würde nicht einfach sein vertrauen zu bekommen. Er würde sich also etwas überlegen müssen. Was sich nicht als schwer erweisen würde, wenn Yutaka wirklich etwas wollte das ihn ausmachte. Er kannte da wohl eine Geschichte die überzeugen würde. Bevor er jedoch sprechen konnte kam die Kellnerin mit ihrem Tee zurück und nahm das Essen auf. Shirei bestellte sich eine Miso Suppe, einige Lachs Nigiris, einige Tunfischmaki und eine Handroll, dazu etwas geräucherten Fisch und einen Algensalat. Als sie fort war nahm er einen Schluck des Tees und blickte seinen Schüler weiter an, der wieder versuchte zu sprechen. Seine nächste Bitte verwunderte Shirei nur halb und doch hatte er nicht so früh damit gerechnet. Aber es war verständlich, dass er mehr über seine Mutter wissen wollte. Sie war eine starke Frau gewesen, hatte sich mit vielen Dingen herum gequält und er konnte nur ahnen, warum es schwerer geworden war für sie zu leben. Es gab viel was er nicht wusste und wohl nie wissen würde. Yutaka wurde ganz von seinen Gefühlen eingenommen, als schien ihm diese Frage wirklich auf der Seele zu brennen. Die Beklemmung des Jungen war beinahe greifbar und der alte Kaguya nahm eine offene Haltung ein und brachte leben in sein Gesicht. Als er begann zu sprechen hatte seine Stimme etwas Beruhigendes und Sanftes. Als würde er zu einem verletzten Tier sprechen. Als ich deine Mutter kennen lernte war sie gerade einmal 13 und Chûnin des Dorfes. Ihr Vater hieß es nicht gut, dass sie trainiert wurde. Sie tat mir Leid, denn ich erfuhr schnell das ihr Mann Miki sie nicht gut behandelte. Er breitete die Hände aus und versuchte damit seine Worte zu unterstreichen. Ich hätte es nicht mit mir vereinbaren können sie dort zurück zu lassen. Also trainierte ich sie gegen den Willen der beiden Männer. Sie lernte schnell und war zielstrebig. Ich gab ihr ein Schwert damit sie sich gegen ihren Mann wehren konnte, ich gab es ihr nicht um dem Wahnsinn zu verfallen. Er zwang sich ein leises seufzen über die Lippen zu bringen um nicht sehr kalt zu wirken und blickte bedrückt drein. Was ihn das an Mühe kostete! Er hatte damals gehofft sie in eine Position zu bringen in dem sie nützlich für ihn war, was ja irgendwie gelungen war, was er aber sich nicht preisgeben würde. Ich dachte nach der Scheidung wäre sie fähig zu vergessen, aber dem war scheinbar nicht so. Sie sagte mir einmal, sie würde es versuchen, würde vertrauen wiederfinden und das schlechte vergessen. Ich glaube deswegen lernte sie deinen Vater kennen. Sie wollte neu beginnen. Er schwieg bedeutungsvoll, denn sie beide wussten das sie es nicht geschafft hatte. Ihr Schmerz war zu groß gewesen, sie war zu krank gewesen, zu verletzlich und zu wahnsinnig. Mit einem gespielten Kopfschütteln begann er weiter zu sprechen. Ich glaube sie konnte dich nicht groß ziehen, weil sie den Männern nicht vertrauen konnte. Ich war wohl nur eine Ausnahme, weil ich mich für sie eingesetzt hatte und das schon sehr früh. Natürlich habe ich ihren Werdegang mit großer Skepsis betrachtet, aber sie war schnell stark geworden und sie hatte die Möglichkeit sehr einnehmend zu sein, wenn sie es den wollte. Das Dorf bekam Angst vor ihr, denn sie wurde zu ambitioniert. Die Blutspiele - Er ließ den Satz in der Luft hängen, schüttelte wieder in gespielter Enttäuschung den Kopf und strich sich eine Strähne des blassen Haares zurück. Ich glaube sie wollte damit eine Generation prägen, den Menschen klar machen was sie selbst durchlitten hat. Vielleicht eine Rache an alle denen die sie nie ernst nahmen. Aber das ist nur Spekulation meinerseits. Dann schwieg er wieder. Sein Hals war ein wenig trocken von den vielen Worte. Trotzdem zwang er sich überzeugend ein mitfühlende Mine aufzusetzen und griff nur langsam nach seinem Tee um zu trinken. Was dachte der Junge nun von ihm? Er hatte versucht alles darzustellen, was sie in Schutz nahm und seine eigene Rolle beschönigt. Er sprach nicht von ihrer Tochter, nicht davon das sie schon immer einen Hang zum grausamen gehabt hatte und ihn das nie gestört hatte. So hatte sie sich Respekt verschaff und er war an ihrer Seite gewesen, hatte er ihr doch diese Chance geboten. Zusammen hätten sie mehr erreichen können. Doch sein Einfluss war unter ihrem Wahn geschwunden und Amaya war nur ihre Puppe gewesen, jemand der nichts kannte außer ihr zu folgen. Als er gemerkt hatte das nichts Gutes mehr für ihn dabei herum kam hatte er die Seiten gewechselt. Für sich und für das Dorf. Als hätte er das Zeitlich abgepasst wurde kurz darauf das Essen zu beiden Seiten verteilt und die Frau verschwand wieder. Jetzt wartete Shirei auf die Reaktion des Jungen. Anschließend konnte er noch erklären, warum der Hozuki ihm vertrauen sollte.
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Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] Fr Mai 17 2019, 12:12
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Yutaka horchte seinem Sensei wie gebannt, während er die Tasse mit seinem grünen Tee fest umschlingen zwischen seinen Fingern hielt. Die Worte Shireis waren für ihn wie heißes Öl auf der Hand, welches sofort durch sein inneres Wasser wieder abgekühlt wurde, überall kribbelte und brannte es. Der Hôzuki hatte nie viel positives über die Mizukage gehört. Sie war eine wunderschöne Frau, stark und zielgerichtet. Alles Eigenschaften die eine gute Führerin ausmachten, besonders im Blutnebel war ihre Blutrünstigkeit bekannt und unter vielen sogar beliebt und auch dies machte sie zu einer guten Führung. Ihr Wahn jedoch hatte irgendwann überhandgenommen, hatte das Dorf in Gefahr gebracht und letzten Endes starb sie, wie sie es sicherlich niemals gewollt hatte, wenn man den Worten Shireis trauen konnte, durch Männer, die ihr eigentlich treu ergeben waren, nach Spielen die das Dorf auf ewig prägen würden. Es schockte Yutaka ein wenig. Nie hatte er etwas Menschliches von dieser Frau miterlebt oder davon gehört, der Kaguya jedoch sprach von ihr, wie von einer Tochter, die er großgezogen hatte. Yutaka nippte an seinem Tee, immer wenn Shirei kurze Pausen machte und spürte das heiße Getränke in seinem Mundraum und wie es seine Kehle hinab rann. Es kam ihm vor, als würde der Sanbi in ihm toben bei diesen Worten, spürte Aufregung, spürte Bewegung und hörte das Grunzen und Schreien der Bestie. Er schloss immer wieder zwischendurch seine Augen, atmete tief durch um die Ruhe zu bewahren. Das Essen war in der Zwischenzeit angekommen, direkt nach den Worten seines neuen Meisters und Yutaka sah einige Momente auf den Fisch, das Sushi und die Nudeln und die Suppen hinab. Es wärmte ihn von innen heraus, dieses Bild des Essens, welches so sehr das war, wonach er sich so lange gesehnt hatte, wenn auch nicht unbedingt mit der hier sitzenden Person. Dies jedoch war wohl besser als alleine in der eigenen Trauer zu sitzen, besser als nichts zu tun und, wie er bemerkte, hatte es seine Vorteile diesen alten Veteranen bei sich zu haben. „Sie…hatte es also nicht gerade einfach…in ihrer Familie…im Clan…“ Diese Worte kamen gedrückt, besonders das Wort Clan. Er hatte nie etwas mit den restlichen Hôzuki zu tun gehabt, war nicht als einer von Ihnen verstanden worden und selbst das Tragen des Namens hatten ihm einige aberkennen wollen, hatte sich sein Vater doch so sehr dagegen gesträubt, mit Erfolg. Nun jedoch, wo er die stärkste Waffe des Wasserreiches werden konnte, wollten sie ihn in ihrer Mitte haben und Yutaka war alt genug um zu wissen wieso, er wäre eine Waffe der Macht innerhalb der Mauern der Hauptstadt, gegen den neuen Mizukage der dem Clan so viel Leid angetan hatte, mit dem Putsch gegen die Mächtigste von Ihnen. „Es lag also daran…, dass ich ein Junge wurde? Das ist alles? Nur deshalb hat sie mich verstoßen, mich allein gelassen? Ich kenne meinen Vater…er war nicht immer wie er heute ist…nicht immer so krank und erbärmlich…er war immer gut zu uns…damals…zu uns allen und war respektvoll allen gegenüber…und ich glaube ihm, wenn er darüber sprach, dass er auch respektvoll mit meiner Mutter umging…letztlich…“ Yutaka stoppte, trank einen kräftigen Schluck aus dem Tee und setzte die Tasse ab. Er schien vollkommen ruhig als er die Augen kurzschloss und dann Shirei direkt ansah. „Letztlich war es also ihre eigene Schwäche, die sie von mir nahm…und in den Tod führte?“ Es waren harte Worte, wenn man bedachte um wen es ging, um welche Persönlichkeit. Erst als Yutaka über die letzten Worte Shireis nachdachte, spannten sich alle Muskeln in seinem Körper an und er spürte ein lautes Schreien des Sanbi in seinem ganzen Körper, zitterte kurz, ein unmenschliches Zittern, als wollte er sich in die Lüfte begeben und senkte den Blick, seine Augen im Schatten seiner Haare und seine Zähne wurden aufeinander gepresst. Er hätte am liebsten geschrien und nur sein Anstand diesem Ort gegenüber ließ ihn die Ruhe bewahren. „Meine Schwester…meine Freundin und Teamkameradin…unzählige kleine Mädchen und Jungen, denen es vielleicht so erging wie es ihr einst in der Kindheit erging…vielleicht sogar schlechter…all sie mussten sterben…nur wegen…“ Yutaka kniff die Zähne noch fester zusammen, es tobte in ihm. Diese Antwort gefiel ihm nicht, Wut stieg in ihm hoch, es fühlte sich an als wäre er innerlich am Brennen. Feuer, welches nach Nahrung suchte, welches an die Oberfläche wollte und dann sah er Shirei an, aus Augen die nicht die seine waren. Eine stechend gelbliche Färbung, wie die eines Tieres. Es war rund, stechend. „Nur wegen ihren Leiden…sie ließ andere ihr Leid ertragen…übte Rache an jeden die nichts mit alle dem zu tun hatten und ermordete damit dutzende um sich besser zu fühlen und das Dorf in die größte Krise zu führen, das es seit Ewigkeiten hatte…ihr eigenes Ziel vor Augen und das Dorf dabei vernichtend?!“ Er war lauter geworden, nicht laut genug um außerhalb des Bereichs großartig gehört zu werden und doch spürte man die Aufregung in dem jungen Mann. Erst einige Augenblicke und Atemzüge später, seine Hände erneut fest die Tasse umklammernd kam er zur Ruhe und eine einzelne Träne ran über seine linke Wange. „Wegen ihr…habe ich nichts mehr…ich bin alleine. Meine Geschwister tot…mein Vater ein elendiger Haufen seiner Selbst, den ich schon vor den Spielen nicht mehr als solchen bezeichnen kann…und für meinen Clan bin ich nichts weiter als ein Druckmittel das zu überzeugen gilt…“ Yutaka sah Shirei erneut an, eine weitere Träne lief aus seinem linken Auge, es waren jedoch seine eigenen erneut. Er spürte in sich das tosende Meer und doch diese gähnende Leere. Er wusste nicht mit all dem umzugehen. Er hatte immer nach einem höheren Sinn gehofft, einem Plan, den er nicht zu erkennen vermochte. Letztlich aber war es vielleicht wirklich wie Shirei es vermutete….es waren die verrückten Ideen und Ideale einer Verrückten gewesen die letztlich an ihren eigenen Idealen starb, durch die Hand von Männern die sie so gehasst hatte und jenem Mann, den sie so geliebt hatte, als einzigen. Er senkte den Blick erneut und nahm einige Löffel der Suppe zu sich, lächelte dabei. „…Das ist lecker…“ sagte er leise vor sich hin und begann stillschweigend zu essen, nur unterbrochen durch einige Schlucke des Tees, welchen er bald nachbestellt, zusammen mit einigen weiteren Sushi Speisen.
Thema: Re: "Die Finsternis im Herzen der Jinchuuriki" [abgeschlossen] So Mai 19 2019, 13:56
Yutaka hatte ihn nicht einmal unterbrochen, sondern gespannt jedem Wort gelauscht. Jetzt da sie Essen hatten und sich damit beschäftigen konnten, griff der Kaguya zu seinem Tee und trank. Sein Mund war trocken und er spürte ein seltsames bedauern, dass jedoch nicht dem Sohn Michiurs galt. Er bedauerte wie die Dinge gelaufen waren und zwar jene Dinge für ihn. Als einziger Mann an der Seite einer Frau die allen anderen Männern den Laufpass gab war er besonders gewesen. Er hatte ihr das kämpfen beigebracht und doch hatte kaum jemand ihn für ihren Werdegang verurteilt. Vielleicht weil sie früh sehr grausam gewesen war, vielleicht weil er sich immer korrekt verhalten hatte. Es gab viele Dinge, die damit einher gingen und er konnte sie nicht alle benennen, was vielleicht besser so war. Michiru war besonders gewesen, sie war eine Chance gewesen Einfluss zu gewinnen und obwohl sie fort war hatte er seine Macht behalten. Nicht nur weil er sie gebändigt hatte, sondern weil er dem neuen Kage ebenso nah stand wie Michiru selbst. Alles was er getan hatte war ihm zu gute gekommen, deswegen war es um so wichtiger auch Yutaka unter seine Finger zu bekommen. Dieser schien langsam zu verarbeiten und als er etwas sagte wirkte er nicht besonders erfreut. Die Erkenntnis das es diesem Monster von Mutter nicht gut gegangen war schien seltsam und doch war es wahr. Shirei nickte kaum merklich auf seine Worte. Sie hatte es nicht leicht gehabt, was sie umso williger für seine Worte gemacht hatte. Zu erkennen das lediglich das Geschlecht den Ausschlag über Hass oder liebe gab schien ihm nicht einfach. Er konnte sich gut vorstellen, dass er seinen eigenen Sohn weniger geliebt hätte als er seine Tochter jetzt liebte. Hikari sah seiner verstorbenen Ehefrau einfach zu ähnlich. Vielleicht hatte Yukataka einfach nur Pech seinem Vater zu gleichen oder einem anderen Schatten aus Michirus Vergangenheit. Er konnte spüren wie die Worte den jungen aufwühlten und er versuchte ihn ein wenig zu beschwichtigen. Das ist nur eine Vermutung meinerseits Yutaka, rief er ihm ruhig in Erinnerung. Sie besaß ihre Abgründe. Selbst ein guter Mensch kann die Dämonen eines Menschen beschwören, der dem Wahnsinn verfallen ist. Er stoppte auf die Gegenfrage des Jungen hin und blickte ihm in die Augen, zwang sich milde in seine Züge zu bekommen und gütig zu wirken. Das ist eine Möglichkeit. Seine Hände breiten sich nach oben aus, eine Geste die Unwissenheit bedeutete. Vielleicht wollte sie am Ende sterben, vielleicht war sie am Ende Schwach, vielleicht hat sie am Ende bereut. Wir wissen es nicht. Nun das wollte er die Leute zumindest glauben machen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Michiru dem Leben freiwillig lebe wohl gesagt hatte. Dafür waren ihr diese Spiele zu wichtig gewesen. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie damit nur die Bevölkerung beeindrucken wollte. Spiele und Brot für das Volk des Blutnebels. Alle hier lebten mit einer eher kriegerischen Einstellung, nicht nur die Shinobi. Der Verlust seiner Familie ließ Yutaka jedoch blind werden und der Zorn und all sein Hass flammten in ihm auf. Seine Mutter hatte all diese Kindern für etwas ihm sinnloses geopfert. Er konnte es dem Jungen nicht vorwerfen. Immerhin hatte er sein Mädchen dort fort geholt, bevor ihr etwas passiert war. Nicht das er das jemandem erzählt hatte oder es jemals erzählen würde. Er unterbrach den Wutausbruch des Hozuki nicht, denn er verstand ihn, ohne ihn zu begreifen. Er selbst hätte sich so einen Aussetzer nicht geleistet, aber ihm war es beinahe verboten sich emotional anderen gegenüber zu verhalten. Seine Frau hatte schon für genug aufsehen gesorgt. Er breite die Hände beschwichtigend aus. Ich kann deinen Schmerz nicht begreifen, aber auch ich kenne Verlust, sagte er ruhig. Was für Worte würde es brauche um ihn in seinen Bann zu ziehen? Er musste sein vertrauen gewinnen ihn auf seine Seite ziehen, ohne es offenkundig zu sagen. Wenn ich jeh etwas über ihre genauen Beweggründe erfahre werde ich es dich wissen lassen. Seine Stimme war leise und eindringlich geworden. Bis dahin sollten wir davon ausgehen, dass sie ein höheres Ziel für das Dorf verfolgt hat. Auch wenn man es ihr nicht ansah – er zwang sich zu pausieren um seiner Lüge Nachdruck zu verleihen. ich glaube nicht das sie dich jemals vergessen hat. Vielleicht – gab er zu bedenken wollte sie dich vor den Leuten schützen. Nicht jeder mochte sie, eine tiefe Verbindung hätte auch deinen Tod bedeuten können. Er würde sich diese ganzen Mädchen aufschreiben müssen, sonst würde er sie sicher vergessen. Niemand konnte ihn widerlegen. Ihr Mann hatte sie nicht gekannt, keiner schien von ihrer Tochter zu wissen und Shirei hatte gut daran getan sie unter Verschluss zu halten. Nun unter Verschluss war zu nett für den Ort an dem sie lebte. Darüber durfte er jedoch erst einmal nicht nachdenken. Er ließ seine Worte auf Yutaka wirken, bevor er wieder einen Schluck nahm. Wenn er mir wirklich glaubt, dass ich sie so gut kannte wird er mich weniger Hassen, er wird sie vielleicht verstehen und Dinge als eine unglückliche Verkettung sehen. Wenn ich doch nur beweisen könnte, dass sie einen Plan hatte er unglaublich schief lief. Ich sollte mir etwas zurecht legen. Etwas das sie menschlich wirken lässt und mich nicht verurteilt. Immerhin musste sie aufgehalten werden – mein armes Dorf wäre sonst. Nun ist es aber nicht. Wieder nippte er an seinem Tee und begann langsam zu essen und seinen Schüler zu beobachten. Zu viele Emotionen waren schlecht, zu viel Wut würde gerade ihm nicht gut tun. Er würde ihn bändigen müssen und das würde ganz bestimmt mit falschen Worten passieren. Aber wie er all das tun wollte, wie er all das planen sollte, war ihm ungewiss. Eine Falte erschien auf seinen Zügen, die vom grübeln kam aber durchaus seinem Alter zugeschrieben werden konnte. Als sein Tee leer war tat er es Yutaka gleich, bestellte mehr und versuchte sich vorzustellen wie er sich fühlte. Doch es gelang ihm nicht, nicht ein winziges bisschen. Seine Familie kümmerte ihn nicht, ob sie tot waren oder lebendig war unbedeutend für ihn. Alles was ihn kümmerte war Hikari und tief in seinem inneren wusste er, dass er sterben würde, wenn sie es tat.
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