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| Alte Freunde, alte Verluste | |
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Gast Gast
| Thema: Alte Freunde, alte Verluste Mi Jun 26 2019, 09:17 | |
| Alte Freunde, alte Verluste 10.02.02 - Senju Kohaku & Uchiha Kazumi
Nachdem Uchiha Kazumi noch recht frisch als Sannin im Dienste Konohas steht, entschließt sich Kohaku die Initiative zu ergreifen und seine Kollegin und Schwägerin aufzusuchen. Sie Beide haben die gleiche Person zu beklagen, wenngleich der Tod von Uchiha Yume schon einige Jahre in der Vergangenheit liegt. Kohaku besucht die Gräber seiner Familie und trifft dabei „vollkommen zufällig“ auf Kazumi. |
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| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Mi Jun 26 2019, 12:44 | |
| Es war ein recht kühler und leicht verregneter Tag, an dem sich Kazumi wieder einmal nicht Zuhause aufhalten konnte. Nachdem sie ihre kleine Schwester, wie fast jeden Tag, im Krankenhaus besuchte, hatte sie den Plan den Friedhof wieder einen Besuch abzustatten. Das Tag sie fast jeden Tag.So früh, wie es möglich war, Natsuki besuchen und danach zum Grab ihrer Familie gehen. So startete sie immer in den Tag. Du gehst schon wieder?,hatte Natsukis, noch leicht müde, sanfte Stimme in den Raum gefragt, etwa eine halbe Stunde, nachdem die ältere Uchiha aufgetaucht war. Kannst du nicht noch bleiben? Wir haben dich schon lange nicht mehr gesehen. Kazumi hatte nur leicht entschuldigend lächeln können,mit traurigem Blick. Es war schwierig. Zwar hatte Natsuki heute einen guten Tag, dass sie mit ihrer Schwester sprach, sogar recht viel, doch ihr Zeitempfinden war durcheinander. Sie besuchte sie täglich, allerdings schien Natsuki das vorzukommen, wie Tage, in denen ihre Schwester nicht da war. Das Natsuki auch im Namen ihres Zwillingsbruders sprach, machte die Sache nicht besser. Tut mir leid, Sonnenschein. Es gibt noch etwas, was ich erledigen muss… Du besuchst Papa, richtig? Grüß ihn von uns, unbekannter Weise. Und wenn du wieder Zuhause bist, sag Mama und Yume, wir sagen „Hi“ und sie sollen uns mal besuchen, wenn es ihnen besser geht, okay? Natsuki schenkte ihr ein leichtes, sehr sehr selten gewordenes Lächeln. Diese kindliche Naivität und auch dieses Lächeln war einerseits so herzerwärmend aber auch gleichzeitig absolut schmerzhaft. Sie wollte nicht lügen. Aber sie konnte Natsuki auch nicht die Wahrheit sagen. Also lächelte sie entschuldigend und nickte. Werd ich machen. Ich seh dich morgen, Sonnenschein. Sei brav.
Nun stand sie da. Mal wieder. Auf dem Friedhof, vor dem Grabstein, in dem die Namen ihrer Familienmitglieder eingraviert waren. Es war eigentlich recht kühl und es regnete immer noch leicht. Generell war es kein angenehmes Wetter umdraußen zu sein. Alleine die Temperaturen waren schon unangenehm. Der leichte Wind und der Regen rundeten das Gesamtbild eines unangenehmen, grauen Morgens/Vormittags ab, in dem man sich am liebsten gar nicht raus wagen wollte. Aber das Wetter passte gerade zu Kazumi innerlichen Stimmung. Nach außen hin bewahrte sie ein relativ ausdrucksloses Gesicht. Sie starrte eigentlich nur vor sich hin und man sah ihr an, dass sie in Gedanken versunken war. Aber würde man sie aus den Gedanken reißen und ansprechen, würde sie einfach nur freundlich lächeln, grüßen und eventuell ein Gespräch anfangen. Je nachdem, mit wem sie sich unterhalten würde. Aber innerlich war sie betrübt, traurig auch und Gewissensbisse plagten sie. Zu gerne würde sie Natsuki die komplette Wahrheit sagen. Aber sie hatte schon vor 10 Jahren relativ schnell lernen müssen, dass sie Natsuki anders behandeln musste. Im Geiste war sie 10 Jahre alt geblieben und ihre Erinnerungen gingen nur bis zu einem Tag vor dem Tod von Natsu und Yume. Sie steckte in der Vergangenheit fest. Sie konnte ihr nicht sagen, dass Yume, Natsu und jetzt auch Yuu schon seit 10, beziehungsweise 9 Jahren tot waren. Würde sie Natsuki die Wahrheit erzählen, egal ob sie es ihr sanft beibringen würde oder ihr die Fakten entgegenschmettern würde, es würde alles nur verschlimmern. Im besten Fall würde die Jüngere gar nicht auf die Worte eingehen oder sie nicht für voll nehmen. Eventuell würde sie Natsukis Zustand auch nur verschlimmern und dafür sorgen, dass sie überhaupt mit niemandem mehr spricht oder, was das schlimmste wäre: Sie würde mit der Wahrheit ihre Schwester ins Grab bringen. Kazumi war kein Psychologe auch kein Arzt oder irgendwas dergleichen. Aber ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, dass es nur negative Folgen haben würde, wenn du jemandem mit einem Psychotrauma versuchst etwas klar zu machen, was er nicht verstehen könnte oder nicht wahr haben wollte.
Sie seufzte schwer, strich sich ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht, eh sie den Grabstein wieder ansah. Sie kniete sich hin und strich mit den Fingern über die Inschriften. Liebe Grüße von Natsuki. Ich soll euch ausrichten, sie sagt „Hi“… Sie sprach zum Grabstein und, oh Götter, sie fühlte sich absolut dämlich dabei. Aber würde sie nur dastehen und den Grabstein anstarren, würde sie sich später auch nur mies fühlen, nichts gesagt zu haben. Auch wenn sie keine Antwort von den Toten erwarten konnte. … und ihr sollt sie mal besuchen… Das musste sie auch sagen, egal wie unsinnig es erschien. … wenn auch nur im Traum. Ihre rechte Hand krallte sich in den Stoff ihres schwarzen Kleides, das sie trug, während sie mit ihrer anderen Hand an ihrem Ohr und dem Ohrring herumspielte, der einst Yume gehört hatte. Ich versuche auf sie aufzupassen. Heute ging es ihr besser als die letzten Tage. Sie hat sogar gelächelt. Leicht. Während sie das sagte, zuckte sie schmunzelnd mit den Schultern, als könnte sie ihre Worten selbst kaum glauben. Ich vermisse euch. Wacht bitte weiterhin so gut über Natsuki und mich.
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| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Do Jun 27 2019, 15:06 | |
| Der Tag versprach keinen Sonnenschein. Es regnete. Im Grunde es nicht weiterschlimm und Kohaku konnte sich mit jedem Wetter abfinden, doch die Jahreszeit ließ ihn etwas die Naserümpfen. Warum musste er ausgerechnet heute auf die Idee kommen seine neue Kollegin und angeheiratete Verwandte aufzusuchen. Seine Schwägerin war regelmäßig auf dem Friedhof, auf dem ihre Schwester – Kohakus verstorbene zweite Frau – begraben war. Zum einen wollte er Yume einen Besuch abstatten, zum anderen wollte er Kazumi etwas besser kennenlernen. Sie war noch nicht lange zur Sannin ernannt worden und er wollte ihr seine Hilfe anbieten, wenn sie welche benötigte. Ihr lag der Tod ihrer Schwester noch immer schwer in den Knochen – wie ihm auch. Bestückt mit Regenschirm und ein paar Blumen hatte er sich bereits vor einigen Minuten auf den Weg zum Friedhof gemacht. Während der Regenschirm den Regen über ihm abhielt ihn zu durchnässen, war sein Blick gen Boden gerichtet, damit er nicht versehentlich in eine der nass kalten Pfützen trat. Es gab nicht viel was ihn mehr störte als nasse kalte Füße. Wirklich unangenehm.
Am Friedhof angekommen, ging er die bekannten Wege und besuchte zunächst das Grab seiner ersten Frau und seiner Tochter. Es war nie leicht hierher zu kommen, aber es war schon länger her, dass beide verstorben waren. Er hatte seine Rache bekommen, die ihn nicht glücklicher gemacht hatte und er hatte versucht so gut es geht mit seinem Verlust klar zu kommen. Langsam ging er in die Hocke und beugte sich zunächst über das Grab seiner Tochter und legte ein paar Sonnenblumen ab. Im Winter war es nicht leicht an Sonnenblumen zu gelangen, aber er hatte seine Wege und Mittel. “Hey meine Kleine.“, brummte er mit tiefer Stimme und ein schiefes trauriges Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Der Kloß, den er bisher gut hatte herunterschlucken können, wuchs auf unangenehme Größe an und es fiel ihm schwer zu atmen. Kohaku schluckte und atmete tief ein und strich sanft über die Erde, als würde er ihr über die Wange streicheln. “Ich hab dir ein paar Sonnenblumen mitgebracht. War gar nicht so einfach im Winter an welche zu kommen – aber dein Papa hat ja seine Wege und Mittel.“ langsam schloss er die Augen, während seine Atmung sich beruhigte. Wie er sich wünschte, dass die Vorkommnisse von damals nie geschehen wären. Wie er sich wünschte, dass seine Tochter mit ihm unterwegs sein könnte. All das sollte nicht mehr sein und er vermisste sie sehr. Und er wusste jetzt schon, dass die nächsten beiden Besuche, die ihm bevorstanden, keineswegs einfach wurden. Er verbrachte einige Minuten still dort und atmete gelegentlich tief durch, bevor er seinen Blick leicht zur Seite bewegte und erneut in die Hocke ging, um Blumen abzulegen. Dieses Mal für seine verstorbene erste Ehefrau. Eine Frau, die er längere Zeit gekannt hatte und die mit ihm einzigartige Dinge erlebt hatte. “Es ist wirklich merkwürdig immer wieder hierher zu kommen – aber ich will euch nicht einfach vergessen. Auch wenn es mir schwer fällt … ich hasse es, dass die Erinnerungen an eure Stimmen immer als erstes Verblassen … in letzter Zeit ist viel passiert und ich hoffe, dass sich das Leben hier demnächst wieder etwas beruhigt … “, brummte er und wurde sich bewusst, was sein anderer Besuchsgrund war. “Tut mir leid, wenn ich schon gehe, aber ich muss jemanden treffen. Ich bin bald wieder bei euch.“ Mit einem traurigen Lächeln erhob er sich und ging in Richtung des Grabes von Yume. Aus der Entfernung konnte er bereits Kazumi erkennen. Ohne sie anzusprechen, ging er vor Yumes Grab in die Knie und legte das letzte paar Blumen ab. Einige Minuten sprach er nicht. In Gedanken wandte er sich an Yume und bat sie um Entschuldigung, dass er nicht ausschließlich wegen ihr hier war. “Hallo Kazumi … hab nicht gedacht, dass ich dich hier heute treffe. So regnerisch, wie es ist.“, meinte er mit schiefem Lächeln und sah aus dem Augenwinkel zu ihr. “Wie geht’s euch?“, erkundigte er sich bei seiner Kollegin. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Do Jun 27 2019, 22:00 | |
| Kazumi war überrascht. Sie wusste nicht, ob das im positiven Sinne der Fall war oder nicht. Sie hätte nicht erwartet jetzt, während sie hier war, auf jemanden zu treffen. Es war ihr unangenehm. Sie hatte das Gefühl, dass sie, während sie hier stand und ihrer Familie gedachte, irgendwie schwächlich und verletzlich wirkte oder allgemein einfach Schwäche zeigte. Dass sie die Person, die den Friedhof betrat und nach einiger Zeit auch neben ihr stehen blieb, kannte, hatte sie tatsächlich nicht erwartet. Es war überraschend. Weder war heute der Todestag von Yume, noch war irgendeine Art „Feiertag“, an dem man den Toten seinen Respekt zollte. Kazumi glaubte auch nicht direkt an einen Zufall. Dass Kohaku sie zufällig traf, hier, das war eher unwahrscheinlich. Zumindest, dass Kohaku sie zufällig traf, ohne sie gesucht zu haben. Sie war zwar täglich hier aber das wusste auch nur sie selbst. Auch wenn Kohaku zu ihrer Familie gehörte, so hatte sie es nicht gewagt, nach Yumes Tod ihrem Schwager emotional zu nah zu kommen. Yume war zwar 5 Jahre älter gewesen als Kazumi aber die Beiden sahen aus wie Zwillinge. Das war auch ein Grund, warum Natsuki, und vor 9 Jahren auch ihre Mutter, Kazumi häufig einfach mit Yume verwechselten. Als Kohaku sich zu ihr gesellte, sprach er sie nicht direkt an. Es störte sie nicht. Ihr war nicht direkt nach Reden zumute. Nicht jetzt, wo sie auch nicht wusste, wie sie ein Gespräch mit ihm beginnen sollte. Sie würde ihn ja anlächeln, aber in dem Moment war das einfach unangebracht. Ihr Kollege legte ein paar Blumen ab und ein leicht dankbares Lächeln legte sich auf Kazumis Gesicht. Zwischen den beiden Sannin herrschte einige Zeit stille. Kazumi sah einfach auf das Grab und genoss den Regen und den Wind. Sie war dankbar. Es war schön zu sehen, dass Kohaku nach 10 Jahren immer noch an Yume dachte. Sie hatte zwar schon mitbekommen, dass sie nicht die Einzige war, die Yume besuchte, aber jetzt einmal dabei zu sein, war ein schönes Gefühl. Es war gut zu wissen, dass Yume nicht vergessen wurde. Der ältere Senju brach die Stille. Die Schwarzhaarige blickte zu Kohaku auf, eh sie sich leicht verbeugte. Es freut mich dich zu sehen, Senpai, sagte sie höflich. Der Kontakt mit Kohaku war immer sehr sproradisch gewesen, sodass sie heute immer noch nicht wusste, wie sie mit dem Anderen sprechen konnte. In dem Moment gerade dachte sie einfach, dass der Senju nicht ihr Schwager war sondern ihr älterer Kollege und erfahrenerer Sannin. Also wollte sie ihm automatisch gleicht Respekt zollen, da sie noch nicht lange Sannin war. Gerade wenn es regnet, findet man mich hier recht leicht. Sobald es regnet, treibt es mich hierher. Ich bin aber ebenso überrascht, dich hier anzutreffen… positiv überrascht, fügte sie noch hinzu und lächelte leicht. Seine Frage, wie gut sie auch gemeint war, ließ Kazumi kurz zögern. Sie wollte nicht lügen, aber auch die komplette Wahrheit, was sie sich für Gedanken wegen Natsuki machte,wollte sie nicht an die große Glocke hängen. Sie kratzte sich an der Wange und blickte zur Seite um Kohakus Seitenblick auszuweichen, den er ihr zuwarf. Es ist… kompliziert… denke ich, begann sie zögerlich. Natsuki… ihr geht’s gut. Zumindest hat sie heute einen sehr guten Morgen gehabt und viel geredet. Aber ihr psychischer Zustand wird nicht besser… Sie seufzte tief und legte nachdenklich den Kopf zur Seite. Du weißt ja, wie sie war… vor all dem. Sie weist immer noch die Verhaltensweisen einer 10-Jährigen auf, sie denkt ihr Bruder ist immer noch da, bei ihr, und von Yume und Kaa-san weiß sie nichts. Sie denkt die Beiden sind krank und deswegen können sie sie nicht besuchen. Sie hat keinen Schimmer, dass sie nur noch mich hat. Und dich als ihren Schwager. Kurz herrschte Pause und jetzt, wo sie darüber sprach, fühlte sie sich zwar etwas besser, da sie etwas los werden konnte, aber zeitgleich war sie irgendwie auch hilflos. Was mich angeht… Mir geht’s gut…, sagte sie leicht lächelnd und warf einen Blick zu Kohaku. Sie konnte nicht mehr richtig einschätzen, wie sie sich wirklich fühlte. Immer wenn sie sich diese Frage stellte, kam ihr Natsuki in den Sinn und sie dachte immer Es ist nicht so wichtig, wie es mir gerade geht, solange es Natsuki besser geht. Also würde es sie nicht ganz wundern, wenn man ihr ihre Worte nicht abkaufte. Ich bin froh, dass Natsukis emotionaler und sozialer Zustand zur Zeit besser ist als sonst. Und auch, dass sie ihren Daueraufenthalt im Krankenhaus so hinnimmt, ohne zu meckern. Aber ich frage mich, ob es nicht irgendwas gibt, was ich tun sollte. Ihr verheimlichen, was passiert ist, ist genauso als würde ich sie anlügen. Ich hasse es.. Während sie das sagte, rieb sie sich die Oberarme. Nicht etwa, weil ihr kalt war, sondern aus Gewohnheit. Sie rieb sich immer die Oberarme, wenn sie nachdachte und an einer Lösungsfindung verzweifelte. Wie geht es dir? Hast du was auf dem Herzen?, fragte sie und wand den Blick wieder zum Grabstein. Danke, dass du an sie gedacht hast. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Sa Jun 29 2019, 12:55 | |
| Kazumi schien nicht wirklich begeistert zu sein, dass man sie hier an einem emotionalen Ort für sie störte. Doch als sie erkannte, dass es sich bei dem Störenfried um Kohaku handelte, änderte sich ihre Mimik und sie begrüßte ihn. Dass sie ihn als Senpai betitelte, ließ ihn belustigt den Kopf schütteln. Wie lange kannten sie sich schon? Einige Jahre. Auch der Fakt, dass er länger als sie im Dienst war - gerade als Sannin - machte es für ihn nicht nötig, dass man ihn so ansprach. Er mochte das simple Du. Er mochte es, wenn man einfach mit einander sprach und die verschiedenen Ränge nicht näher beachtete. Manchmal ließ es sich zwar nicht vermeiden, aber ein großer Freund war der Ältere nicht von den Rängen, die die Welt in ihren Fugen hielt. “Du kannst mich auch einfach als Kohaku ansprechen, Kazumi.“ Einen Moment stockte er. “Es sei denn du fühlst dich wohler, wenn du mich als Senpai ansprichst. Erwarte nur nicht, dass ich auf solche Floskeln zurückgreife.“, meinte er lächelnd und lauschte ihrer Erläuterung, wie es ihrer Familie ging … zumindest dem Teil, der noch übrig war. Die Jüngste, Natsuki, hatte noch immer Traumaprobleme und niemand schien ihr helfen zu können. Ein wirklich bedauerliches Schicksal und Kohaku wünschte sich etwas für das Mädchen tun zu können. Doch leider besaß er kein psychologisches Wissen, dass über das eines normalen Menschen hinaus ging. Vielleicht war er etwas empathischer als manch anderer - vielleicht auch genau das Gegenteil. Leider fühlte er sich jedoch nicht dazu im Stande ihr zu helfen.
“Ich beneide dich nicht …“, gab er missmutig zu. “Ich weiß nicht, was du tun solltest. Aber letztlich versuche ich immer ehrlich zu sein. Auch wenn es schmerzt - aber nur wenn man ehrlich ist, kann der Geist die Wahrheit verarbeiten… was empfehlen denn die Ärzte?“, erkundigte er sich und sah sie aufmerksam an. Mit einer kurzen Verbeugung vor den Gräbern, wandte er sich ab und bedeutete Kazumi, dass sie eine Runde drehen konnten. Er mochte nicht länger hierbleiben. Egal wie viel Zeit verging, es schmerzte ihn immer und er wollte nicht länger, dass es schmerzte. Dass Kazumi es zu schätzen wusste, dass er noch immer zu den Gräbern - oder eher zu dem von Yume ging, ließ ihn schnauben. “Natürlich gehe ich noch immer hierher… und auch, wenn du es nicht schätzen würdest. Yume war mir wichtig. Genau, wie meine restliche Familie mir wichtig war …“ Er sah etwas bedauernd zu Boden, schüttelte die Gedanken dann jedoch ab. “Gibt es etwas, was ich für euch tun kann? Finanziell oder anders?“ Er ging davon aus, dass Kazumi durch ihre Ernennung zur Sannin keine finanziellen Sorgen mehr befürchten musste, aber vielleicht hatte sie in den Jahren zuvor Schulden angehäuft, die sie erst tilgen musste. Irgendwie gehörte sie noch immer zur Familie, auch wenn die Verbindung, die Senju und Uchiha verbunden hatten, durchtrennt worden war. “Oder brauchst du Hilfe bei dem was auf dich als Sannin zukommt?“ Eine einfache Frage, um auf das Thema einzugehen, dass ihn mit unter hierhergeführt hatte. Er wollte wissen wie Kazumi ihre Aufgaben als Sannin wahrnahm und was ihr möglicher Weise Probleme bereitete. Konoha war in keiner guten Situation, wenn die Hokage weiterhin so schnell das Handtuch warfen oder dahingerafft wurden. Zumindest sie, die Sannin, mussten standhaft bleiben können und er musste sicher gehen, dass Kazumi dieser wichtigen Aufgabe gewappnet war oder wie er sie dabei unterstützen konnte. Wenn die Sannin anfingen zu zerbrechen, wie die Kage es taten, dann befürchtete der ältere Senju, dass es dem Dorf nicht mehr lange gut gehen würde. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Sa Jun 29 2019, 15:09 | |
| Kazumi schmunzelte selbst etwas. Leicht verlegen, da sie jetzt, wo sie Kohaku einfach ‚Senpai‘ nannte, irgendwie doch fand, dass es blöd klang. Er war älter, erfahrener als sie aber dadurch, dass sie sich länger kannten, passte das dann doch nicht ganz dazu. Kazumi rieb sich nachdenklich den Hinterkopf und seufzte. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was mir lieber ist. Wir sind Kollegen und rein praktisch gesehen bist du ja mein Senpai. Es ist eben nur ungewohnt dich so anzusprechen. Sie zuckte mit den Schulternund stemmte danach die Hände in die Hüften. Und ich finde, wenn ich das ganze professionell halten will, dann wäre es unpassend, dich Kohaku zu nennen, wenn wir beruflich miteinander zutun haben. Was denkst du? Sie blickte ihn neugierig an. Er würde wahrscheinlich so oder so eh bei Kazumi bleiben und sie weiterhin so nennen. Höchstwahrscheinlich würde sich das ganze Thema irgendwann im Sand verlaufen und damit enden, dass Kazumi Kohaku so oder so einfach nur bei seinem Namen nannte. Zumal sie auch immer Yumes Worte im Kopf hatte, die ihr ständig sagten: Lass doch die Floskeln mal weg! Er gehört zur Familie! „Kohaku“ ist vollkommen in Ordnung, Imouto-chan!
Es tat gut, dass Kohaku sie über Natsuki reden ließ und auch an dem Thema weiter dran blieb. Sein Ratschlag unterstützte und unterstrich eigentlich genau den Gedanken, den Kazumi auch bereits hatte. Allerdings war die Ungewissheit, wie Natsuki reagieren würde so schwerwiegend und uneinschätzbar, dass sie wiederrum fürchtete, die Wahrheit direkt zu sagen. Die Ärzte drücken sich immer so unverständlich aus., begann sie und versuchte Worte zu finden, die einfach nicht so zeigten, wie sehr es sie nervte, keine direkten Antworten zu bekommen. Einerseits sagen sie, dass wir warten sollten, bis Natsukis Zustand sich bessert. Aber andererseits sagen sie auch wieder, dass es, je länger ich die Wahrheit verheimliche, schlimmer für Natsuki wird, wenn sie denn die Wahrheit mal erfährt. Es gibt für Natsuki und mich keine Win-Win Situation. Sie blickte zu Kohaku auf und lächelte etwas gequält. Das Problem ist eigentlich, dass Natsuki es nicht begreifen würde. Das ist mir vor 10 Jahren aufgefallen. Als sie aufgewacht ist, nachdem das Alles passiert ist, habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe ihr panisch die ganze Wahrheit entgegen geschmettert, dass sie lange im Koma lag und was wir für Verluste hatten. Aber sie hat nur leicht gelächelt und mir gesagt, dass sie immer dachte, ich würde nicht lügen. Naja… dann wurde sie böse auf mich und hat mich liebevoll aus ihrem Zimmer rausgeschmissen. Sie hat mich zwei geschlagene Wochen nicht sehen wollen und danach hat sie kaum noch geredet. Es war grässlich. Sie senkte den Blick und seufzte frustriert. Ich habe auch später versucht unsere Gespräche in die Richtung zu lotsen, wo ich ihr die Wahrheit sage. Aber sie hat immer ziemlich direkt gezeigt, dass man ihr nichts anderes glaubhaft erzählen kann. Seitdem denkt sie sie ist 10Jahre und der Vorfall ist nie passiert. Ich weiß auch nicht, wie man mit Menschen umgeht, die so ein Trauma haben.
Kohaku drehte sich um und deutete an, dass sie ihm folgen sollte. Kurz blickte sie noch einmal zum Grab und drehte sich dann zu Kohaku um und ging mit ihm los. Kohaku, so wie er eben war, fragte relativ schnell, ob er irgendwie helfen konnte. Kazumi schmunzelte und schüttelte den Kopf. Finanziell ist alles gut bei uns. Die Krankenhausrechnungen sind nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte und Schulden habe ich auch keine mehr. Sie hatte welche. Bis vor einigen Monaten, die sich angehäuft hatten, weil ihre Mutter total abgesackt war, dasssie ihre Sorgen in Alkohol ertränkt hatte. Aber diese Altlasten waren nicht so hoch, dass Kazumi tief in Schulden ertrank. Sie hatte sich zweieinhalb Monate nur von Fertigsuppe und Wasser ernähren können aber jetzt war sie wieder auf einem grünen Zweig. Ich weiß nicht, ob ich bei irgendwas anderem deine Hilfe brauche. Also privat. Vielleicht, ich hatte überlegt, dass wir zusammen Natsuki besuchen gehen könnten. Von Zeit zu Zeit. Sie vermisst dich. Sie hat auch immer zu dir aufgesehen und war neidisch, dass sie nicht Yume war. Bei dem Gedanken schüttelte Kazumi belustigt den Kopf. Diese kleinen, süßen Macken, die ihre Schwester hatte, vergaß sie gerne mal. Aber beruflich würde ich tatsächlich gerne deine Hilfe annehmen. Du weißt ja, ich bin sozial… etwas kompliziert. Ich bin offen und ehrlich und kann mit Anderen reden. Aber beruflich will ich so perfekt sein wie nur möglich. Keine Angriffsfläche bieten, keine Schwäche oder Unsicherheit zeigen und immer einen kühlen Kopf bewahren… Und Kohaku wusste, dass Kazumi alles andere als perfekt war, wenn es um den Umgang mit Menschen ging. Meine Sorge zur Zeit ist das Teamplay. Wir kennen uns zum Glück schon. Yamato-san kenne ich vom Sehen. Ich hab ihn im Krankenhaus hin und wieder getroffen, aber nie darauf geachtet, wie er so als Shinobi ist. Ich wusste ganz am Anfang nicht mal, dass er Sannin ist. Ich dachte Krankenhausleiter und Sannin verträgt sich nicht. Sag, kennst du ihn näher? Kannst du mir was von ihm erzählen? Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken und blickte in den Himmel. Ich müsste mir wahrscheinlich mehr Gedanken über meine eigentlichen Pflichten und das Dorf machen. Es hat wirklich sehr viel Probleme hinter sich und die Dorfbewohner haben Angst, nach all dem was in den letzten Jahren passiert ist. Das Dorf und die Bewohner brauchen wieder irgendwas, auf das sie hoffen können. Sonst gehen wir unter. Wenn sie sich nur vorstellte, dass diese Last nur auf den Schultern der Kage lag, bereitete ihr das schon Kopfschmerzen. Das Dorf hat viel hinter sich und für die, an der Spitze würde es sicherlich auch nicht leicht werden. Kazumi konnte nur hoffen, dass sich die ganzen schrecklichen Ereignisse der letzten Jahre einfach nicht wiederholten sondern dass das Dorf jetzt endlich einen Licht am Ende des Tunnels sehen konnte. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Mi Jul 03 2019, 14:02 | |
| Der Ältere erwiderte das Schmunzeln von Kazumi. Er konnte ihre Ansicht verstehen. Früher hatte er genauso gedacht, dass er alles möglichst professionell und unpersönlich halten wollte. Doch die Jahre hatten gezeigt, dass es mitunter sehr schwer werden konnte privaten vom beruflichen Dingen zu trennen. Irgendwann war der Senju einfach dazu übergegangen, dass er nahezu jedem das Du anbot und im Gegenzug ebenfalls das Du verwenden wollte. Das funktionierte mal besser, mal schlechter. Im Regelfall war er damit noch nicht auf die Nase gefallen. “Ich denke, dass ich dich als Kazumi-san ansprechen werde und auf sonstige Floskeln verzichten werde. Das macht es nur schwerer, wenn man offen mit einander reden will.“, bekundete er und lächelte ihr zu. “Falls du mich aber dennoch als Senpai ansprechen willst, dann akzeptiere ich das auch.“ Sanft legte er seine großen Hände auf die zierlicheren Schultern der Frau und drückte diese leicht freundschaftlich.
Ihre Probleme im Umgang mit Natsuki waren mehr als nachvollziehbar. Dass die Ärzte im Regelfall noch Fachchinesisch sprachen, anstatt sich verständlich auszudrücken, vereinfachte die Situation für seine alte Schwägerin nicht wirklich. Nachdenklich senkte Kohaku den Blick und grübelte. “Wirklich verzwickt … aber befürchte, dass du sie mit der Wahrheit konfrontieren musst. Vielleicht nicht sofort mit der gesamten Wahrheit, aber jeden Tag ein Stückchen mehr, damit sie nach und nach begreift. Es ist nicht gut, dass sie sich so lange in ihr Innerstes zurückgezogen hat und seitdem geistig nicht mehr gealtert ist …“ Es war ein Trauerspiel mit dem Uchiha Clan. Egal welche Epoche man auch beobachtete, es schien immer irgendwelche Probleme zu geben, irgendwelche Massaker oder dergleichen. “Hast du in all der Zeit mal versucht mit einem Yamanaka zu sprechen, um ihre Gedanken mit eigenen Augen und Ohren wahrzunehmen?“, erkundigte er sich und sah seitlich zu ihr herab. “Wäre der Vorfall erst ein paar Wochen her, würde ich so etwas nicht vorschlagen. Aber bei all der Zeit, die vergangen ist … vielleicht muss man sich langsam in ihren Gedanken vorkämpfen. Ich glaube auch, dass es ein paar Yamanaka gibt, die sich im Bereich der Psychotherapie bewegen.“ Es war ein Strohhalm, den er Kazumi anbieten konnte. Aber vielleicht war dieser Strohhalm so lang und stark, dass er half. Vielleicht. Für ihn war es eine Erleichterung, dass Kazumi keine finanzielle Hilfe brauchte. Sein Angebot war ehrlich gemeint gewesen, aber es war gut zu hören, dass sie in dieser Hinsicht alles unter Kontrolle hatte. “Ja, natürlich. Ich denke, dass ich ab und an vorbeikommen kann.“, bestätigte er lächelnd. Er konnte jedoch nicht mit Sicherheit sagen, wie häufig das sein würde. Kohaku hatte viel zu tun und war viel im Dorf unterwegs. Letztlich musste er zudem beschämend feststellen, dass es ihm geholfen hat etwas Abstand von den Familien seiner Verstorbenen zu wahren, um selbst wieder zu sich zu finden. Er hatte den Kontakt nie ganz abgebrochen – aber auch nicht aktiv gepflegt. “Mach dir wegen deiner Professionalität keine Sorgen. Du bist schon lange als Kunoichi aktiv. In alles andere wirst du hineinwachsen. Und wir Sannin sollten so oder so zusammenhalten. Nach den Kage haben wir mit die meiste Verantwortung zu tragen. Und ja, ich kenne Yamato schon eine ganze Zeit … wir haben so etwas, wie eine spielerische Rivalität.“, meinte er schmunzelnd und kratzte sich am Bart. Er konnte sich gar nicht daran erinnern wie viele Wettstreits sie schon ausgetragen hatten. Zudem hatten sie Beide die Eigenart entwickelt dem jeweils anderen etwas Kleidung zu schenken, um den Kleidungsstil dem eigenen anzupassen. So schenkte Kohaku dem Heiler regelmäßig Anzüge und Yamato dem Senju regelmäßig legere Kleidung. Ein Geben und Nehmen. “Er ist ein feiner Kerl, der sich viel Mühe gibt. Vielleicht sollten wir uns bei Zeiten alle zusammentreffen, um einander besser kennenzulernen?“ |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Mi Jul 03 2019, 21:25 | |
| Ich würde das mögen, begann sie nachdenklich. Mir gefällt der Gedanke, dass du mich Privat nur ‚Kazumi‘ nennst und beruflich ‚Kazumi-san‘. Sie verschränkte zufrieden die Arme hinter dem Rücken. Das wäre eine gute Trennung zwischen privat und beruflich. Und wahrscheinlich wird es mir immer besser gehen, wenn du von deinem ‚Kazumi-san‘ zum einfachen ‚Kazumi‘ übergehst. Was sie anging, sie hatte noch keine bestimmte Idee, wie sie Kohaku nennen wollen würde. Zum glück hatte sie noch Zeit sich diesbezüglich irgendwie festzulegen. Der jungen Uchiha entwich ein entspannter und zeitgleich auch ein erleichterter Seufzer, als Kohaku freundschaftlich seine Hände auf ihre Schultern legte. In dem Moment hätte sie wahrscheinlich jede annähernd freundliche Geste aufgesaugt wie ein trockener Schwamm das Wasser. Sie war zwar nicht der Typ Mensch, der andauernd, immerzu körperliche Nähe spüren musste aber in Anbetracht der aktuellen Situation war das doch wie Balsam für ihre Seele. Kurz legte sie eine Hand auf die von Kohakus und drückte diese kur, eh sie dankend zu ihm aufsah. Auf die Idee mit einem Yamanaka war ich tatsächlich noch gar nicht gekommen, begann sie überrascht. Sie blickte nachdenklich vor sich und griff sich ans Kinn. Ich habe es nie in Erwägung gezogen. Einerseits dachte ich immer, das ist eine Familiensache. Seitdem Natsuki sich mir geöffnet hat, dachte ich, ich könnte sie alleine retten. Außerdem bin ich doch ziemlich gedrillt vom Clan. Probleme haben wir immer schon allein klären wollen. Ohne Hilfe von Anderen. Das ist unsere Macke. Außerdem hatte ich Angst Natsuki in unangenehme Situationen zu bringen. Sie ist scheuer geworden gegenüber Menschen. Einen völlig Fremden an sie ran zu lassen, klang in meinen Ohren immer wie ein absurder Vorschlag… Aber Kohakus Idee hatte auch wieder Hand und Fuß. Vielleicht konnte sie Natsuki ja mal indirekt zu so einer Möglichkeit aushorchen. Ein Versuch war es immerhin wert. Vielleicht konnte der Jüngeren das wirklich helfen. So unwahrscheinlich und so überoptimistisch es auch klang.
Interessiert lauschte Kazumi als Kohaku von Yamato sprach. Zu gerne würde er die Beiden mal in aktion sehen. Es klingt fast so als seid ihr wie Hund und Katze. Jetzt bin ich nur noch neugieriger ihn kennen zu lernen. Mir gefällt der Vorschlag. Wir müssen theoretisch nur einen Zeitpunkt finden, an dem wirDrei Zeit haben… Oh! Plötzlich blinzelte sie, als wäre ihr gerade was ins Gesicht gesprungen. Aufgeregt, fast wie ein kleines Kind, griff sie aus Reflex nach Kohakus Arm und grinste ihn breit, freudig an. Ich hab total vergessen dir was zu sagen. Du müsstest mich eigentlich ‚Kazumi-sama‘ nennen. Sie ließ Kohaku gar keine Zeit um zu fragen, zu antworten oder belustigt zu schnauben. Je nachdem wie er halt reagiert hätte. Ich bin seit genau 6 Tagen zweiköpfiges Clanoberhaupt mit Uchiha Hackiko-san. Spielerisch, euphorisch und äußerst glücklich über die Tatsache, dass Kohaku eigentlich die erste Person war, der sie das anvertrauen konnte, stieß sie ihm leicht in die Seite. Ich bin gerne bereit deine Lobeshymnen zu hören und gerne nehme ich Ratschläge an. Spielerisch steckte sie ihm die Zunge raus. Wahrscheinlich sah sie gerade eher aus wie ein aufgedrehtes, glückliches Kind, als wie eine Kunoichi, die sich eigentlich um Clan und Dorf sorgen sollte. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste So Jul 14 2019, 16:55 | |
| Kazumi schien anders zu denken, als Kohaku. Sie mochte den Gedanken, dass man berufliches vom privaten trennte. Nachvollziehbar. Es war in vielerlei Hinsicht einfacher, wenn man es genauso handhabte. “Ganz wie du magst, Kazumi.“, meinte er und lächelte ihr zu. “Wie erwähnt. Für mich muss es keine spezielle Anrede sein, aber du darfst mich nennen, wie du willst.“, bot er ihr an. Er wollte nicht übermäßig respektvoll angesprochen werden, auch wenn viele aus dem Bauch heraus genau so handhabten. Nicht, dass es ihn übermäßig störte - er fand einfach kein spezielles Gefallen daran.
Die Uchiha hatte schwierige Entscheidungen zu treffen. Sollte sie ihre Familieangelegenheiten vollkommen privat halten und keinerlei fremde Hilfe annehmen? Sollte sie es ganz allein versuchen? Oder sollte sie sich Hilfe suchen. Er hatte ihr zumindest einen Gedanken mitgegeben, mit dem sie in Zukunft arbeiten konnte, der nicht gleich eine ganz extreme Richtung bedeutete. “Es ehrt dich, dass du versucht es alleine zu regeln - aber denk darüber nach. Wenn du dich dadurch nur mehr unter Stress setzt, bringt es dir nichts, Natsuki nichts und allen anderen auch nicht.“ Es war lediglich ein gut gemeinter Rat. “Und jemand des Yamanaka Clans kann sich in ihren Gedanken umsehen, ohne sie zu verstören oder ähnliches. Zumindest, wenn du kein junges Mitglied des Clans fragst.“
“Ja, ein wenig - “, lachte er und sah auf den Weg vor ihnen. “Du bist was? Clanoberhaupt? … mit Hachiko?!“, meinte er dann überrascht, als Kazumi ihm ihre weitere „Beförderung“ offenbarte. “Wie kommt es denn dazu? Ich kenne Hachiko … Ich habe ihn vor kurzem noch in Betracht bezogen, später einmal mein Nachfolger zu werden … als sehr viel später als jetzt. Ich hab noch nicht vor den Dienst nieder zu legen.“, meinte er lachend. “Aber verzeih mir - ich werde dich nicht mit -Sama ansprechen. Das mache ich nur bei unserer Hokage.“, meinte er lachend und legte ihr freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. “Ich respektiere dich und ich werde euch als Clanoberhäupter respektieren, aber die Stimmung zwischen unseren Clans ist immer schon genug distanziert und angespannt. Da ist es denke ich besser, wenn wir uns näher sind.“ Kohaku sah unter dem Regenschirm hervor und stellte glücklich fest, dass der Regen sich legte. “Viel besser.“, meinte er und klappte den Regenschirm wieder ein. “Ich werde mich in den nächsten Wochen mit unserer neuen Hokage und Yamato treffen - wollte wir uns vielleicht danach zu dritt zusammensetzen?“, erkundigte er sich. “Dann sind wir alle schon etwas schlauer, wie wir demnächst in Konoha und mit einer neuen Kage leben werden und können uns besser auf uns konzentrieren.“ |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Alte Freunde, alte Verluste Di Jul 16 2019, 22:07 | |
| Letztendlich überließ Kohaku es ihr, wie und ob sie irgendeine privat-berufliche Trennung durchführen würde. Und so wie sie sich kannte, würde es it der Zeit in ihren Ohren einfach nur komisch nennen Kohaku mit ‚Senpai‘ oder ‚Kohaku-san‘ anzusprechen. Weswegen sich letztendlich das ganze Gesprächsthema als mehr oder minder unwichtig herausstellte. Dagegen war das Thema mit Natsuki und Kazumis allgemeiner Eigenart alles alleine regeln zu wollen, schon erfolgreicher und für Kazumi auch beruhigender. In den Ohren Anderer mag sich Kohakus Rat wie eine typische lehrende Predigt anhören, dass niemandem geholfen sei, wenn man sich selbst bis zum Äußersten stresste aber für Kazumi war es anders. Sie sah es nicht mal richtig als einen Rat an, was wahrscheinlich auch daran lag, dass sie mit Yume, wenn sie mal in so ein Gespräch kamen, in etwa genau die gleichen Worte zu hören bekam. Deswegen war das Thema gerade eher nostaligisch als alles andere. Aber die Uchiha würde einen Teufel tun und ihrem Kollegen sagen, dass er sich gerade wie seine zweite verstorbene Frau anhörte. Zumal allein der Gedanke gemein aufgefasst werden konnte, wenn Kazumi nicht sofort die Wortwahl erklären würde. Danke für deine Worte. Ich werde wahrscheinlich deinen Rat befolgen. Ich bezweifel, dass das mit Natsuki ewig so weiter gehen kann. Vielleicht könnte ein Mitglied des Clans ihr wirklich helfen. Zumindest war es einen Versuch wert. Dass da ein Restrisiko bestand, war ihr klar.Doch ein Versuch war besser, als nichts zu tun und Natsuki in falschen Einschätzungen leben zu lassen. Sie hatte immerhin schon die Hälfte ihres bisherigen Lebens an sich vorbei streichen lassen, ohne wirklich zu leben. Auch wenn sie es selbst nicht wahr nahm.
Je mehr sie über den dritten Sannin sprachen und Kohaku ausführte, wie unterschiedlich sie eigentlich waren, umso neugieriger wurde Kazumi. Wenn es nach ihr ginge, würde sie zu gerne dabei zusehen, wie Kohaku und Yamato miteinander umgingen. So wie Kohaku das ausführte, konnte es ja nur witzig werden. Aber natürlich konnte sich Kazumi auch nicht klemmen, ihrem Schwager von ihrer neusten Errungenschaft (?) zu erzählen. Zufrieden lächelte sie, grinste fast, als sie zu Kohaku aufsah und seinen überraschten Ausdruck betrachtete. Sie kratzte sich verlegen an der Wange und zuckte danach etwas hilflos mit den Schultern. Ich war auch überrascht. Wirklich. Es wurde relativ plötzlich ein Clantreffen einberufen mit der lediglichen Information, dass es um das Wohl und die Zukunft des Clans ging. Und urplötzlich, nach einer ewig langen Diskussion kam das Thema auf, dass der Clan kopflos ist und keinen Anführer besitzt. Und auf einmal wurden Hachiko und ich regelrecht in die Runde geschmissen mit der Frage, wer von uns Oberhaupt werden wollte. Einige Familienälteste wollten den typischen Kampf. Wir konnten sie aber zu ner Wahl überreden und wie der Zufall es wollte, hatten wir beide gleich viele Stimmen. Sie grinste etwas unbeholfen und kratzte sich am Hinterkopf. Wir haben uns darauf geeinigt, zusammen zu arbeiten. Er ist der ‚logisch-handelnde Typ‘ und ich der ‚empathisch-denkende Typ‘. Aber bevor wir ein ordentliches Team bilden können, müssen wir uns besser kennen lernen. Da kommen wir nicht drumherum. Sie seufzte. Sie wusste, dass das nötig war und sie war auch gewillt das so durchzuziehen. Aber ein gewisser Teil ihrer Sturheit hatte einfach keine Lust, noch mehr Leute an sich heran zu lassen. Irgendwie überraschte es die Schwarzhaarige nicht, dass Kohaku Hachiko kannte. Sie wusste es nicht und sie hatte auch nie einen Grund gehabt den Älteren auszuquetschen, wen er alles kannte. Als Sannin hatte er sicherlich schon mit vielen Shinobi zutun gehabt. Vielleicht auch weil er mit Yume verheiratet gewesen war. Die Blauäugige schmunzelte und verschränkte leicht die Arme vor der Brust, eh sie ihm spielerisch gegen den Oberarm schlug. Du weißt genau, dass ich das mit dem ‚-sama‘ nicht ernst meinte. Ich möchte so wirklich nicht genannt werden. Nicht von irgendwem. Schon gar nicht von dir. Sie schüttelte belustigt den Kopf. ‘Noch vor kurzem‘? Jetzt etwa nicht mehr? Ich weiß, dass du einen Nachfolger suchst. Aber hat das nicht noch Zeit?, fragte sie, während sie ihn etwas unglücklich ansah. Es war kindisch zu sagen, dass Kohaku eigentlich noch Zeit hatte, wo Kazumi doch wusste, dass auch das Training des Nachfolgers einige Jahre in Anspruch nehmen konnte. Aber sie mochte den Gedanken nicht, der sich unweigerlich in ihrem Kopf ausbreitete. Nur weil Kohaku einen Nachfolger suchte, bedeutete das ja auch nicht sofort, dass Kohaku sein Amt alsbald niederlegen würde. Aber es war eine typische Reaktion von Kazumi. Kohaku sprach die gespannte Stimmung zwischen ihren beiden Clans an. Nachdenklich senkte Kazumi den Blick und legte eine Hand auf die von Kohaku, die noch auf ihrer Schulter lag. Ich weiß… Sie seufzte leicht. Ich will mir zuerst innerhalb des Clans ein Bild von den Meinungen, Sorgen, Ängsten und Gedanken der Uchiha machen. Hachiko und ich, wir wollen unbedingt diese Distanz, die der Clan in den Jahren seit seiner Gründung zum Dorf und den anderen Clans aufgebaut hat, verringern. Sie blickte fragend und leicht lächelnd zu Kohaku auf. Ich weiß, mein Clan ist nun meine eigene Verantwortung. Aber könnte ich dich hin und wieder um Rat fragen, bis Hachiko und ich auf einer Wellenlänge sind? Ich kann ihn noch nicht ganz einschätzen und ich bin auch nicht besonders scharf drauf, ihn mit meiner perfektionistischen Art abzuschrecken. Außerdem hatte sie zu Kohaku noch mehr Vertrauen und dadurch, dass er den Clan von Außen betrachten konnte, hatte er sicherlich auch andere Ansichten und Einschätzungen als Kazumi. Das Wetter besserte sich sehr zu Kohakus Freude und leicht zu Kazumis Missfallen. Sie mochte den Regen. Aber das war eine Sache, an der sie nichts ändern konnte, weswegen sie nur leise schnaubte. Der Senju hatte das Thema mit Yamato noch nicht vergessen. Sehr zu Kazumis Erleichterung. Sie strahlte leicht, als er von einem möglichen Treffen sprach, bei dem sich die drei Sannin richtig kennen lernen konnten. Das wäre herrlich!, bestätigte sie total begeistert. Ich weiß, es geht mich wahrscheinlich noch gar nichts an. Aber das Gespräch, dass du mit Yamato-san und unserer Kage führen wirst, in was für eine Richtung würde es gehen?Weißt du das? Sie blickte fragend in den Himmel. Politisch hab ich nicht unbedingt viel Durchblick. Ich mache mir derzeit nur Sorgen um Konoha allgemein mit den Dorfbewohnern und Clans. Und Konohas innerpolitische Struktur. Über die Beziehung von Konoha zu Chigiri und Chikyu kann ich mir derzeit gar keinen Kopf machen. Konoha muss erst wieder auf einen Nenner kommen. Es klang irgendwie komisch, sich über irgendetwas Gedanken zu machen,von dem Kazumi eigentlich gar keine Ahnung hatte. |
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