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 Entschuldigungen im Krankenhaus

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BeitragThema: Entschuldigungen im Krankenhaus   Entschuldigungen im Krankenhaus Icon_minitimeSo Jul 14 2019, 19:47


Entschuldigungen im Krankenhaus



Tenzous neues Leben beginnt



Nach dem letzten Angriff in Chikyû, musste Shiori mit ansehen wie Asgar stirbt. Die Person, die ihr am nähsten steht, wird aus ihrem Herzen gerissen, auf unglaublich unschöne Art. Shiori, erst vor wenigen Jahren zur Ichibi-Jinchuriki geworden, verfällt ihren Gefühlen aus Hass und Wut und lässt eben jenem Bijuu die Kontrolle über ihren Körper. Die Angreifer werden zurückgedrängt und schließlich besiegt. Doch zu welchem Preis? Halb Chikyû liegt in Schutt und Asche. Jeder weiß, dass ohne Shioris handeln, ihre Siegchancen weniger gut gestanden hätten und doch waren nicht nur Feinde getötet worden, durch ihre Angriffe. Tenzou, Shura-Cpt., war einer der Shinobi, die schlimmeres verhinderten und sein Leben (fast) gab, um Chikyûs restliche Hälfte vor der Zertrümmerung rettete, genauso wie er viele aus der Schussbahn brachte. Doch er bezahlte einen hohen Preis für sein edles handeln.
In diesen Tagen ist das Krankenhaus noch immer komplett überfüllt. Es sind nur knapp drei Nächte her seit der Angriff als gewonnen erklärt wurde. Wenn gleich viele Leichtverletzte schon entlassen wurden, gibt es zu viele, die noch immer auf improvisierten Betten in Gänge liegen und ähnliches. Von ihrem Verhalten entsetzt verdonnerte ihre Mutter sie, als wieder eingesetzte Kage dazu, sich bei jedem einzelnen Verletzten persönlich für ihr Fehlverhalten zu entschuldigen. Der nächste auf Shioris Liste ist Tenzou. Einer von denen, die es mit am schlimmsten erwischt hat, wo sein Körper doch halb unter Trümmern vergraben wurde und er mehr als nur einen Arm verlor.


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BeitragThema: Re: Entschuldigungen im Krankenhaus   Entschuldigungen im Krankenhaus Icon_minitimeMi Jul 17 2019, 12:36

Eine tiefe Schwärze lag über den Verstand von Hokusai Tenzou. Das erste was er wahrnahm, war der penible Geruch von Desinfektionsmittel, der ihm ein wenig auf den Magen schlug. Anfänglich herrschte eine seltsame Leere in seinem Kopf, fast so als wüsste er nicht einmal selbst, wer er war. Hin und wieder drangen Geräusche zu ihm, manchmal fühlte es sich so an als würde sich sein Körper bewegen, aber meistens umhüllte ihn Stille. Es schien eine seltsame Ewigkeit zu dauern bis seine Gedanken sich langsam in Bewegung setzten und sich wie aus einem Sumpf hervorzogen.
Als erstes kamen Bilder einer zerstörten Umgebung in seine Sinne. Er wusste nicht zu welchem Ort diese Umgebung gehörte, konnte aber dunkel erahnen, dass es sich um ein Kriegsschauplatz handeln musste. Als nächstes erinnerte er sich an ein fürchterliches Brüllen, dass einen tief in den Körper drang und in ihm eine dumpfe Angst schürte. Er wusste zu dem Zeitpunkt nicht einmal, warum er Angst verspürte. Nach und nach schien sich ein Mosaik aus Bildern zusammen zu formen.
Hayato stand an seiner Seite und er hatte ihn grob an den Armen gepackt. Er war längst nicht mehr so klein, wie vor ein paar Jahren gewesen. Aus ihm war ein Mann geworden. Tenzou hatte ihn angeschrien, aber er wusste nicht mehr was er zu ihm sagte. Es war fast so als sähe er ein stummen Film, der zeitlich nicht zusammenpassen zu schien. Sein Sohn drehte sich herum und verschwand daraufhin. Es fühlte sich so an als würde er ihn nie wieder sehen. Tenzou fragte sich, ob er überlebte. Wo war Hayato?
Ein grässliches Monster tauchte in seinem inneren Verstand auf. Gleich daraufhin sah er, wie sich etwas rasend schnell auf ihn zu bewegte. Er schlug sein Hände auf den Boden und brüllte wieder irgendwas. Doch an wen? Aus dem Boden brachen Mauern hervor, während sich fast sein ganzer Chakrahaushalt entlud. Die Mauern nahmen die Größe von Gebäuden an, mehrere hintereinander. Und dann kamen das summende Geräusch, die Zerstörung und Trümmer. Als sein Körper unter einer Steindecke begraben wurde, waren seine letzten Gedanken bei Hayato gewesen und er bedauerte, dass er ihn nicht noch einmal wiedersehen würde. Er wusste, dass sein Körper sich nicht von diesen Trümmern erholen würde.

Tenzou war genau in diesem Augenblick aufgewacht als er sich bewusst wurde, dass er Tod sein musste. Seine Augenlider fühlten sich bleiern schwer an, wodurch er mehrmals blinzelte. Seine eh schon eingeschränkte Sicht wurde durch eine Sauerstoffmaske eingeschränkt. Ihm fiel das Atmen etwas schwerer. Er wollte seine Hand heben, um die Maske von seinem Gesicht zu streifen… und dann spürte er es. Als sein Blick auf seine linke Körperhälfte fiel, erkannte er, dass dort eine seltsame Leere herrschte. Der Mann starrte einfach nur auf die Stelle an dem vorher sein linker Arm war. Jetzt wurde sein Körper nur von einem Verband dort verdeckt. Langsam richtete er seinen Kopf wieder nach oben und blickte hinauf an die Decke. Wie viel konnte man als Shinobi für das Dorf noch verlieren?

Seitdem Moment wo Tenzou zu Bewusstsein gekommen war, sprach er nur äußerst wenige Worte. Es fiel ihm schwer zu sprechen und er war noch unglaublich müde gewesen. In den letzten Tagen besuchten unglaublich viele Leute. Zuletzt hatte er ein paar Worte mit Anda getauscht und ihr ein Bericht über die Kampfsituation zugesteckt. Obwohl es keiner von ihm verlangte. Dadurch das er seinen linken Arm verlor, konnte man die Handschrift kaum lesen. Dummerweise war die linke Hand, genau diejenige mit der er normaler schrieb. Inzwischen saß Tenzou schon aufrecht in seinem Bett, den Rücken in einem dicken, weichen Kissen gestützt. Er durfte noch nicht aufstehen. Seine Beine waren beide kompliziert gebrochen gewesen, seine Lunge lädiert von einer Quetschung und ein Großteil seiner Rippen gebrochen. Es war wohl ein Wunder, dass ihn überhaupt jemand unter den Trümmern fand. Soweit er erfuhr, war es sein Sohn gewesen, der seine Chakraquelle vermutlich unter eine Tonne von Trümmern noch finden konnte. Bisweilen stand sogar im Raum, ob er überhaupt jemals Laufen konnte.
Vor Tenzou war ein kleiner Tisch auf dem Bett. Er hatte seinen rechten Arm dort abgestützt und schrieb mit einem Kugelschreiber auf Papier. Anfänglich hätte man meinen können, dass er ein Buch wieder schrieb. Tatsächlich schrieb er aber einzelne Buchstaben. Um ihn herum waren Papiere verstreut. Auf jedem befanden sich einfach nur Buchstaben geschrieben. Natürlich hätte er in Depression verfallen können, aber er arbeitete bereits jetzt daran, dass er wieder normal Schreiben konnte. Auch wenn all das bisweilen nur so aussah als hätte ein Schulkind Texte geschrieben. Allgemein sah er wirklich miserabel noch aus. Seine linke Gesichtshälfte hatte einige Blessuren abbekommen. Seine sonst längeren Haare waren abrasiert gewesen, um seine Kopfverletzungen besser behandeln zu können. Irgendwann würde er sicherlich einigermaßen normal aussehen… irgendwann.
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BeitragThema: Re: Entschuldigungen im Krankenhaus   Entschuldigungen im Krankenhaus Icon_minitimeDo Jul 18 2019, 21:15

Die letzten Tage hätten kaum anstrengender verlaufen können. Vor allem wenn man nicht schlief und dem Körper so wenig Erholung gönnen könnte. Im Gegenteil, schlaflose Nächte eigneten sich wunderbar um nur noch mehr zu grübeln und mit seiner Trauer allein zu sein. Nachdem sie sich selbst vom Bijuuausbruch erholt hatte und das Treffen mit ihrer Mutter überlebt hatte, wurde sie zu zahlreichen Krankenhausbesuchen verdonnert. Irgendwo in ihr fühlte sie sich missverstanden und konnte einfach nicht verstehen, wie ihre Mutter nicht hatte derart wütend sein können. Nicht in Trauer verfallen war, so wie sie. Shioris Augenringe waren größer als sonst, ihre sonst so lebhaften Augen waren von Trauer gezeichnet und dennoch ging sie ihrer Aufgabe nach. Es war nicht, dass sie kein Mitleid empfand und doch glaubte sie noch immer daran die richtige Wahl getroffen zu haben. Auch wenn dadurch leider viele Unschuldige ihr Leben hatten lassen müssen. Einer der verhinderte, dass es noch mehr geworden waren, lag hinter der Zimmertür, zu der sie sich aufgemacht hatte. Auf dem Flur lagen weniger Menschen als im restlichen Teil des Krankenhauses und trotzdem hatte sie mit jedem persönlich gesprochen, wie man ihr aufgetragen hatte und sich entschuldigt. Tenzou war eine lange Zeit nicht ansprechbar gewesen, sodass er zu den letzten gehörte, die noch auf ihrer imaginären Liste standen. Mit ihm zu sprechen, wäre wohl das schlimmste Gespräch. Er hatte seinem Sohn fast den Vater genommen, doch sie war sich noch immer nicht sicher, ob das nicht sogar besser gewesen wäre als sein jetziger Zustand. Eine Seite komplett zermatscht und verunstaltet, ein fehlender Arm, zertrümmerte Beine, gebrochene Rippen… manche gaben ihm als Shinobi keine Chance mehr, komisch das ihre Mutter es trotzdem tat. Sie hatte ihr gesagt, sie würde ihn als rechte Hand nach seiner Genesung einstellen, um ihm noch eine Zukunft zu bieten. Lange hatte sie überlegt, ob Andas das wohl aus Mitleid tat und weil ihre Tochter ihm genau diese Zukunft genommen hatte. Tenzou wirklich einer der stärksten Shinobi gewesen, die Chikyû je zu Gesicht bekommen hatte. Und trotz dieser Aussicht, zögerte Shiori lange bevor sie Mut fasste die Tür zu öffnen. Eine Weile war wohl daher ihr Schatten durch das milchige Fenster der Tür zu sehen, ehe sie diese aufschob und hinein blinzelte.  Sie sah als erstes die zahlreichen Papier Stücke auf dem Boden und blickte schließlich zu dem Mann der scheinbar übte zu Schreiben. In ihren Erinnerungen ploppte eine Szene auf, in der sie einmal gesehen hatte wie Tenzou im Gespräch mit Asgar sich etwas aufschrieb. Er war Linkshänder. Das ganze hatte ihm sogar ausgerechnet seine dominante Seite genommen. Diese Gewissensbisse gepaart mit den schmerzlichen Erinnerungen an Asgar blieben nicht unbemerkt in ihrem Inneren und natürlich folgte ein inneren Kampf. In letzter Zeit kostete es sie deutlich mehr Mühe sich nicht von ihm einnehmen zu lassen. Das Versprechen an ihre Mutter nicht klein beizugeben, sondern zu kämpfen und in Asgars Fußstapfen zu treten half ein wenig.  Zu seiner Beerdigung war sie trotzdem nicht gegangen oder genauer gesagt würde sie nicht gehen, denn sie fand jetzt in diesem Augenblick offiziell statt. Tenzou zu besuchen war eine gute Möglichkeit sich abzulenken… irgendwie. Denn eigentlich erinnerte alles ihr an ihn.
Ein nervöses Lächeln, ein Klopfen an die Wand und der zögerliche Blick auf Tenzou verrieten dem ehemaligen Shura Captain wohl, dass sie sich gerade alles andere als wohl in ihrer Haut fühlte, auch wenn sie sich dem Verlangen einfach umzukehren entgegen stellte. „Darf ich… vielleicht… herein kommen?“ fragte das junge Mädchen, schluckte schwer und wartete auf seine Antwort ehe sie die Tür hinter sich zuzog und langsamen Schrittes zögerlich hinein trat. Ihre Finger spielten mit dem Saum des braunen Stoffes aus dem ein Teil ihrer Oberbekleidung war. Wie so oft trug sie ihre Shinobikleidung, wenn auch nicht ihr Stirnband oder ihre Chuninweste, denn offiziell war sie suspendiert worden von ihrem Rang für das was sie getan hatte, auch wenn sie nicht glaubte, dass ihre Mutter dies für lange tun würde, so waren zumindest ihre Worte. Ihre feuerroten Haare trug sie jedoch wie immer offen, lediglich vereinzelte Strähnen waren mit Spangen aus dem Gesicht gesteckt.
Als sie an sein Bett trat kam sie nicht umhin auf den kleinen Tisch zu blicken auf dem nur noch weitere Blätter lagen, oben auf jenes was er zuletzt bemalt hatte. Wirklich gut sah es noch nicht aus, aber deutlich besser als das Schreiben das Anda ihr für eine kurze Weile in einem Gespräch als Anschuldigung unter die Nase gehalten hatte. „Es ist gut zu sehen, dass du… nicht aufgibst und… wieder schreiben lernst…“ kam es von ihr, auch wenn sie schließlich ein wenig peinlich berührt wirkte,  weil sie  nicht wirklich wusste, wie genau sie mit ihm umgehen sollte. „Also nicht, dass ich geglaubt hätte, dass du einfach so aufgeben würdest, trotz allem… ich meine du hast ja noch Hayato… und du warst ja auch sonst nie der aufgegeben hat…“ Sie stoppte kurz, verkrampfte ein wenig ihre Hände und hielt den Atem an. Was tat sie hier eigentlich? Warum konnte sie bei ihm nicht wie bei den anderen eine förmliche Entschuldigung herausbringen? „Das mit der Barriere von dir…“ fing sie schließlich das richtige Thema an und konnte ihm dabei jedoch nicht in die Augen sehen. „Danke dafür… und es tut mir leid, dass sie überhaupt nötig war… und du wegen mir jetzt in diesem miserablen Zustand bist.“
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BeitragThema: Re: Entschuldigungen im Krankenhaus   Entschuldigungen im Krankenhaus Icon_minitimeSa Jul 20 2019, 22:42

Ein zögerliches Klopfen ließ den Mann in seiner Bewegung verharren. Die Mine des Kugelschreibers hinterließ eine größere Druckstelle auf dem Papier, während sein Blick langsam hinauf wanderte und auf die zierliche Gestalt einer Frau blickte. Für einen winzigen Augenblick sah er den Ichibi vor seinen geistigen Augen und drückte den Kugelschreiber ein kleinwenig fester auf das Papier. Man konnte ihm nicht ansehen, was in seinem Kopf gerade ablief, aber er schien wohl einiges länger zu brauchen bis er antwortete. Seine Hand presste den Kugelschreiber inzwischen so fest auf das Papier, dass die Mine zurück in die Hülle gedrückt wurde und die Feder dafür sorgte, dass die hintere Kappe absprang. Mit einem leisen, klickenden Geräusch flog ihm die Kappe gegen die Stirn und er Kugelschreiber schoss in alle Richtung. Tenzou blinzelte leicht und blickte dann auf die Überreste in seiner Hand zurück. Er legte den Stift ab und nickte etwas.
„Komm ruhig rein“, sagte er ruhig und beobachtete, wie sich die junge Frau gemächlich in den Raum schob. Erst als sie nähertrat, erkannte er, dass sie verunsichert sein musste. Nur dunkel konnte er sich erahnen, welche Vorwürfe derzeit in ihrem Verstand kreisen mussten. Er verfolgte ihren Blick, wie sie die Papiere am Boden und auf dem Tisch musterte. Als sie anfing zu sprechen, runzelte der Shura Cpt seine Stirn und musterte sie kurz eingehend. War es wirklich das, was sie ihm sagen wollte? Das sie es gut fand, dass er nicht aufgab? Als Shiori wegblickte und dann zu einer Entschuldigung ansetzte, wusste Tenzou um was es bei diesem Besuch genau ging. Langsam schob er mit der Hand den Tisch weg, sodass er sich besser bewegen konnte. Dann drückte er sich mit einer Hand umständlich in eine aufrechte Position. Man konnte sehen, dass ihm die Bewegung offensichtlich schwerfiel, zumal er mit nur einem Arm eine leichte Schlagseite hatte und fast den halt nach links verlor. Zwar konnte er seine Beine noch nicht aus dem Bett schieben und die Anstrengungen ließen sein Atem leise rasseln, aber in seinem rechten Arm war eine beindruckende Kraft noch. Er griff nach den verkrampften Händen von Shiroi und zog sie näher an das Bett, dann legte er einen Arm um sie und drückte sie kurz an sich. Vielleicht war es eine seltsame Reaktion, dass er keine Wut verspürte, aber was brachte es ihr Vorwürfe entgegen zu bringen? Das alles was passiert und konnte nicht geändert werden.
„Es ist gut, dass Dir nichts dabei passiert ist“, murmelte er ihr leise zu. Es war das erste Mal, dass er überhaupt flüsterte. Normalerweise klang seine Stimme über alle anderen hinweg, aber das Sprechen fiel ihm noch etwas schwerer. Er drückte sie nur kurz, bevor er sie losließ und sich langsam wieder zurück ins Kissen fallen ließ. Die Bewegung strengte ihn deutlich an.
„Hu, so eine Umarmung kann anstrengend sein“, stellte er schief lächelnd fest und blickte zu Seite zu ihr.
„Hör zu… du hast eine Entscheidung getroffen, die möglicherweise nicht richtig war, aber das passiert manchmal“, erklärte er und rieb sich mit den Fingern kurz über die Stirn hinweg. „Setz‘ dich hin… und erzähl mir, wie es dir geht?“



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BeitragThema: Re: Entschuldigungen im Krankenhaus   Entschuldigungen im Krankenhaus Icon_minitimeSo Jul 21 2019, 00:32

In den letzten Tagen hatte sie fast alle Stunden im Krankenhaus verbracht. Oft auch wieder unter Aufsicht von Shura, zumindest am Anfang, doch vorrangig agierte sie unter der Hand von Medics. Denn neben all den Entschuldigungen, die die Vorwürfe und Schuldgefühle auch nicht besser machten, half sie ihrem Ausbildungsstand gemäß bei der Versorgung der Verwundeten. Verwundet durch ihre eigene Schuld. Um Tenzou hingegen hatten sich nur die erfahrensten Iryonin gekümmert. Normalerweise hätte es wohl ihre Tante getan, die bis vor kurzem noch die Leiterin des Krankenhauses war. Vielleicht hätte ihr Wissen Tenzou noch besser versorgen können, doch sie war in der Schlacht genauso gefallen, wie er. Ihre Leitfigur.
Eine kleine, für Shiori ewig andauernde Weile verstrich, bis sie endlich von Tenzou das okay bekam, in den Raum eintreten zu können. Bis eben hatte sie diesen Raum gemieden. Zwar hatte sie schon vorher gewusst, wie schlecht beziehungsweise mittlerweile gut es ihm nun ging, aber nach ihm gesehen? Nein. Die Anspannung in der Luft war kaum ertragbar und in ihrem Kopf hörte sie bereits all die Vorwürfe, Beschimpfungen und ähnlichen Dinge, die so mancher ihr an den Kopf geworfen hatte. Es hatte keinen gegeben, der wirklich gut geheißen hatte, was sie getan hatte, auch wenn sie mehr oder weniger einsehen mussten, dass es ihnen am Ende ihren Sieg gebracht hatte. Ihre Mutter war wohl die heftigste Kritikerin ihres Handelns gewesen und konnte es immer noch nicht gut heißen. Forest war die einzige, die ihr ein klein wenig Rückendeckung gab, auch wenn Shiori glaubte, dass der Tod von Asgar ihr mindestens genauso nahe ging oder aber noch näher. Ob es wohl ein Wunder gewesen war, dass Forest nicht auch ausgerastet war? Nun wahrscheinlich war der Shichibi weniger… emotional. Oder lag es an ihr selber? Sie konnte sich nicht mal daran erinnern, wer letztlich die Entscheidung traf. Vor ihrem Auge sah sie nur immer wieder Asgars Bild aufflammen und es war als würde sie einen Hebel umlegen. Dann war alles wie verschwommen und in Dunkelheit gehüllt. Richtig wach war sie erst wieder geworden, als alles vorbei gewesen und das Siegel erneuert worden war. Doch als sie begriff, was genau ihr Handeln für Konsequenzen nach sich gezogen hatte, hätte sie sich zu gern wieder in diese Benommenheit geflüchtet.
Unsicher wie sie sich verhalten sollte, auch ob dieser Anspannung in der Luft, trat sie schließlich an Tenzous Bett. Unnötige Worte über Papier und das Neulernen vom Schreiben tönten durch die Luft. Sie hatten nichts mit dem Grund gemein, warum sie hier war. Gezwungen wie freiwillig gleichermaßen. Überrascht und überfordert spürte sie plötzlich, wie ihr zarter Körper nach vorne halb aufs Bett gezogen wurde als Tenzou seinen verbliebenden, sehr kräftigen Arm um sie schlang und an sich zog. Leise Worte drangen an ihr Ohr ehe er sie auch schon wieder losließ und Shiori ihren Oberkörper wieder aufrichtete. „Wieso?“ stammelte sie verwirrt und in ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt. In diesem Punkt war sie Anda wohl sehr ähnlich, sie weinte äußerst selten und es wäre wohl das erste Mal, dass Tenzou sie so sah. Statt sie zu beschimpfen, lächelte er sie lediglich an, rechtfertigte ihre Handlung und fragte dann sogar noch nach ihrem Befinden. Stumm rannen ihr Tränen über die Wangen, die sie zurückgehalten hatten. Nicht wegen dieser Situation, nein, sie war eher der letzte Tropfen gewesen. Eher wegen ihrem verlorenen Bruder, aber auch ihrer verlorenen Tante. „Warum tust du das?“ schluchzte sie kraftlos, während sie sich mit dem Handrücken über die Augen fuhr umso den Beweis ihrer Tränen fortzuwischen. „Wieso kannst du nicht mich beschimpfen und verurteilen, wie alle anderen auch?!“ fragte sie mit noch ein wenig brüchig klingender Stimme die so im Gegenteil stand zu ihrem sonnigen, temperamentvollen Gemüt, was sie sonst an den Tag legte. Trauer oder Zweifel kannte man von ihr eigentlich nicht. Egal was passierte. Mit allem hatte sie in diesem Gespräch gerettet, nicht jedoch damit. Dennoch versuchte sie die Luft tief einzuatmen, sich zu fassen und Tenzou zu antworten. Während sie die ersten Worte formte, setzte sie sich auf einen Stuhl, den sie neben das Bett stellte. Ihre Hände legte sie in den Schoß, wo sie übereinander gefaltet jedoch immer noch mit dem braunen Stoff spielten. „Mir geht es gut… Sie sagen ich halte mich recht stabil, aber sie haben nun wieder ein genaueres Auge auf mich.“ Antwortete sie recht „professionell“ und bezog es dabei auf ihr Jinchuriki Dasein nur um nicht über ihre emotionalen Gefühle reden zu müssen, denn wie sollte es ihr schon wirklich tief in ihr drinnen ergehen? Ihre Hände verkrampften sich erneut, denn sie hatte Mühe auch weiterhin die Tränen wieder zurückzuhalten. „Als ich wieder zu mir kam… ich habe realisiert, wen ich alles damit in Gefahr gebracht habe.“ Gestand sie und schien damit nicht nur Tenzou zu meinen, der Teil ihrer Familie war. Ihr Lehrmeister, ihr Freund und nun auch ihr Retter in Not. „Ich hätte meine eigene Tochter in Gefahr gebracht, wenn Tayo sie nicht zu Papa ins Versteck gebracht hätte.“ Etwas das ihr wohl wirklich zu schaffen machte und für sie mit das schlimmste war neben der Tatsache so viel Heimat zerstört zu haben. „Aber das ist nicht einmal das wirklich schlimme. Ich habe so vielen Kindern ihre Eltern genommen. Und Eltern ihre Kinder. Mama hatte Recht, ich hätte mich nie von meinen Gefühlen leiten lassen dürften. Wieso nur siehst du das anders?“ fragte sie verständnislos, während sie den Kampf gegen die Tränen letztlich verlor und sie wieder über ihre Wangen liefen. Auch wenn sie versuchte das Ganze zu überspielen. „Unser Haus ist auch kaputt.“ Versuchte sie das Thema lieber auf etwas anderes zu lenken. „Tayo will heute noch vorbei sehen und schauen ob man etwas retten könnte nachdem er…“ Erneut brach sie ab und sah zur Seite, während ihre Hände sich fester in den Stoff gruben. Es würde nichts bringen es zu leugnen. Dass hat sie doch schon versucht. „…nachdem die Beerdigung war.“ Versuchte sie mit möglichst gefasster Stimme zu erklären, was wohl auch der Grund war, warum das Krankenhaus verhältnismäßig still war trotz der Situation, denn wer konnte erwies dem Tsuchikage die letzte Ehre. „Ich wollte ihn immer beschützen. Ich dachte, wenn ich nur stark genug werde, dann könnte ich das…“
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BeitragThema: Re: Entschuldigungen im Krankenhaus   Entschuldigungen im Krankenhaus Icon_minitimeMi Jul 24 2019, 22:13

Tenzou hielt die Umarmung nur kurz aufrecht. Er wollte die Frau nicht in eine weitere unangenehme Situation zwängen. Immerhin umarmte der Mann nur äußerst selten andere Menschen. Dazu zählte vor allem sein Sohn, aber mehr auch nicht. Seit dem Tod seiner Ehefrau hatte er nicht mehr wirklich geliebt. Es gab nicht diesen einen Menschen, der ihn wieder so einnahm, wie es Shigeko damals tat. Obwohl sie schon solange Tod war, glaubte er sie manchmal noch neben sich spüren zu können. Nachdem er Shiori losließ, sah er Tränen in ihren Augen aufsteigen. Immer mehr stiegen auf, während wohl all die Last von ihren Schultern fiel. Sie fragte sich, warum er das alles tat und warum er sie nicht beschimpfen oder verurteilen konnte. In den letzten Tagen fragte sich Tenzou immer wieder, wie er Shiori am besten gegenüber trat. Seltsamerweise verspürte er nie so etwas wie Wut oder Hass. Er wusste selbst, dass man manchmal Entscheidungen traf, die möglicherweise falsch waren. Es war jedoch besser als wenn man nichts tat. Zumal er sich nicht einmal sicher war, ob all das so „gut" ausgegangen wäre, wenn die Frau den Bijuu nicht rausgelassen hätte. Man müsste die Vorkommnisse analysieren.
Still hörte Tenzou der Frau zu und versuchte so zu erkennen, wie sie sich derzeit fühlte. Offensichtlich glaubte sie daran einen Fehler gemacht zu haben. Langsam legte er seine Hand auf der Brust ab und legte sich wieder komplett ins Kissen.
„Ich kann dich natürlich auch für deine Handlung verurteilen, wenn Dir das lieber ist“, sprach er dann leicht sarkastisch und rieb sich etwas über den schmerzenden Kopf. „Nur sehe ich da drinnen keinen Nutzen. Ich denke Dir ist sehr wohl bewusst für was du dich entschieden hast. Aber seien wir einfach Mal ehrlich. Wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn du den Bijuu nicht rausgelassen hättest. Und solange mir keiner genau sagen kann, ob der Abwesenheit des Bijuus zu weniger Todesopfer geführt hätte, solange werde ich dem ganzen neutral gegenüber stehen.“ So neutral er konnte. Es gab einige Todesopfer zu beklagen und er wusste, dass auch Asgar dazu zählte. Tenzou atmete tief durch die Nase. Nach wie vor schmerzten seine Lungen etwas.
„Das schlimmste was du jetzt machen kannst, ist… dich für die Tat zu brünsten. Es sind viele gestorben… und es gibt viele die etwas verlorenen haben. Den Bijuu freizulassen mag dumm sein, aber dümmer wäre es, wenn wir daraus nicht lernen. Das Hauptproblem war nicht der Bijuu, sondern der Angriff auf das Dorf. Es hätte niemals soweit kommen dürfen.“ Die Augen von Tenzou wanderten auf Shiori. Auf ihre Worte atmete der Mann wieder tief ein. Er drückte sich langsam in eine aufrechte Position.
„Du bist stark genug. Mit und ohne Bijuu.“ Er tippte mit zwei Finger an ihre Stirn. „Alles was Dir einzig im Weg stehen kann, bist du dir selbst.“ Obwohl Tenzou am Abgrund stand und das Gefühl eines großen Verlustes in sich spürte, wollte sein Geist nicht aufgeben. Hayato lebte und das war der einzige Gedanke der ihm half eine solche Kraft aufzubringen.

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