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 (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]

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BeitragThema: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeDo Mai 02 2019, 14:36



(in)formelle Gespräche



Chikyû To || Eine Straße im Handelsviertel [Südviertel] || 23.12.1002 [abends]
Tencha Anda  & Hokusai Tenzou

Das Südviertel wurde Andas Heimat als sie zu ihrem Lebensgefährten Daisuke führt. Noch immer ist Asgar fort und somit führt derzeit sie das Dorf an seinerstatt. Wirklich begeistert ist Anda nicht, doch ganz in ihrer Manier führt sie ihr Amt auf ihre eigene Art und Weise aus. Das heißt auch, dass Gespräche nicht unbedingt im Büro stattfinden, sondern auch mal auf der Straße. Heute hat Anda Tenzou zu sich beordet und ihm lediglich mitgeteilt, dass sie auf einer Straße im Südviertel auf ihn warten würde.  Natürlich kann dies absolut nichts damit zu tun haben, dass eins von Andas Lieblingsrestaurants hier ebenfalls in der Nähe ist.



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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeMi Mai 15 2019, 23:40



First Post


Ein ganz normaler Tag in Chikyû – könnte man annehmen und eigentlich war er tatsächlich gar nicht so ungewöhnlich, sah man von dem Fakt ab, das Anda sich ausgerechnet bei einem Bücherladen verabredet hatte. Man mochte jetzt denken was man wollte – und eigentlich mochte Anda tatsächlich nicht unbedingt Bücher, da diese sie zu sehr an Bürokratie erinnerten – aber tatsächlich war die ehemalige Kage nicht nur zum Vergnügen hier. Tatsächlich hatte sie sich in gewisser Weise aus dem bereits wieder mit Zetteln vollgestopften Büro geflüchtet und war „spazieren gegangen“. Zum Lohn für ihre bereits heute geleistete Arbeit, wollte sie sich den neuesten Band ihrer geheimen Lieblingsserie kaufen. Daher hatte sie sich auch einen Umhang übergezogen, der ihr auffälligen Haare und Tattoos versteckte. Den braunen Umhang hatte sie sich tief ins Gesicht gezogen, so dass ihre Augen im Schatten lagen. So verkleidet war sie im Bücherladen tatsächlich fündig geworden und ließ ihren Erwerb unter dem Stoff verschwinden. Wieder auf den Straßen Chikyûs, verschwand Anda in eine dunkle Gasse. Als sie sich schließlich unbeobachtet fühlte, entledigte sie sich das Umhangs. Natürlich musste es ihre geheime Leidenschaft bleiben – zumindest geheim, dass sie sich diese selbst kaufte. Offiziell bekam sie diese als Kage immer „geschenkt“, wenn sie diese gerade mal in einer offiziellen Besprechung neben her las. Dann sagte sie immer, alles wäre spannender neben her zu tun.
Sie versiegelt das Buch für einen Moment in ihrem Arm, ehe sie sich auf eine Bank gegenüber der Buchhandlung setzte. Ein Baum hinter ihr, den man zur Zierde aufgestellt hatte, spendete etwas Schatten. Wie immer war die Sonne, die durch das Loch schien, unbarmherzig heiß und man genoss die etwas kühlere Luft.
Während die Menschenmassen an ihr vorbeizogen, holte sie ihr Buch wieder hervor und begann daran zu lesen. Wenn sie schon auf Tenzou wartete, denn würde sich eine angenehme Wartezeit verschaffen. Im Schneidersitz auf der Bank sitzen, nahm sie dadurch den meisten Platz ein, sodass keiner es wagte sich neben ihr setzen. Wie im  Grunde fast immer trug sie lediglich ihre kurzen Hosen und ihr „Oberteil“, was viele eher als Unterwäsche betrachteten. Auf eine „Jacke“ hatte sie diesmal verzichtet, sodass man gut sichtbar die verschiedenen Fuins auf ihrer Haut erkennen konnte. Manchmal grüßten sie vorbeigehende aus anerzogener Höflichkeit und Anda hob vertieft in ihr Buch immer mal wieder die Hand zum zurückgrüßen. Wenigstens schien die Straße derart belebt, dass der Strom der Menschen niemanden dazu verleitete stehen zu bleiben. So hatte sie in gewisser Weise ihre Ruhe.
Erst als sie Tenzous Chakrasignatur sehr nahe bei sich spürte, klappte sie fast schon erschreckt das Buch zu und versiegelte es erneut in ihrem Arm. „Das hat ganz schön lange gedauert.“ Begrüßte sie einen ihrer hochrangigen Shinobi und zeitgleich auch einen „Freund“ (Zumindest konnte man gut mit ihm trinken). Derzeit war sie die amtierende Kagin als Vertreterin von Asgar, solange er auf seiner Trainingsreise ist. Oh dafür würde sie ihm noch den Arsch versohlen! Ganz gewiss! Mit milderem Tonfall, den die „Begrüßung“ zuvor war im Grunde nur eine Ablenkung gewesen, um ihr Buch schnell genug unbemerkt des Titels zu verstauen, blickte sie nun wieder zu dem Hokusai hoch. „Setz dich doch. Oder hast du auch Hunger? Wir finden sicher ein Restaurant.“ Mit diesen Worten nahm Anda ihre Beine herunter, sodass Potenzial neben ihr Platz wäre. Eigentlich war es für sie nicht unüblich Treffen außerhalb des Kagebüros und damit eher inoffiziell stattfinden zu lassen, doch ihre Wortwahl klang schon fast als würde sie Tenzou auf ein Essen einladen. War das wirklich der Grund, warum sie den Mann hierher bestellt hatte? Nein, eigentlich nicht und das konnte er sich wohl auch denken. „Mein Magen grummelt schon eine ganze Weile.“ Beschwerte Anda sich. „Eeeh Tenzou, was sagst du. Lust auf ein Wettessen?“ zog sie ihr Gegenüber ein wenig auf.  Sie wusste, dass er das mit Forest regelmäßig veranstaltete. Ein Restaurant zu finden war tatsächlich gar nicht so einfach. Die hatte sie zwar (fast) nie zerstört, aber manche waren schon pleite davon gegangen wenn Anda sich zusammen mit Forest durch sie hindurch fraß. „Da fällt mir ein, wir sind noch nie zu dritt weg gegangen…“ sprach sie nachdenklich, während sie letztlich aufstand und sich am Nacken kratzte.  „Das sollten wir wohl mal tun.“ Warf sie beiläufig ein. Es war jedoch gar nicht einfach. Anda hatte derzeit eigentlich zu viel mit Asgars Vertretung und anderen Problemen zu tun und Forest… wirklich viel Kontakt hatte sie immer noch nicht. Nun fürs erste sollte sie das Mädchen weiter in Ruhe lassen.
„Ich glaube dort vorne gibt es ein Restaurant, was ganz gut schmecken soll. Es hat neu geöffnet.“ Damit deutete sie auf einen Eckladen, vor dessen Tür tatsächlich noch Angebotsschilder standen, die auf die Neueröffnung hinwiesen.
Würden sie tatsächlich in den Laden gehen, so würde Anda sich sogleich an den Tisch setzen – natürlich erst nachdem sie bei der Bedienung einmal alles und zugleich eine große Flasche Sake bestellt hatte. Schließlich hatte sie noch schwer zu arbeiten heute! „Letztlich können wir es uns bei unserem Gespräch auch gut ergehen lassen, nicht wahr Tenzou?“ rechtfertigte sie ihre Bestellung. Ob er einfach bei ihr mitessen würde oder letztlich etwas eigenes bestellen würde, wäre ihm überlassen.




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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeSa Mai 18 2019, 11:42

Es war einer dieser Tage an dem Tenzou viel zu tun hatte. Zuerst musste er im Büro noch ein paar Berichte fertigstellen und dann eine kurze Unterredung mit einem Shura Lehrling führen. In der Unterhaltung legte er ihm nahe, dass der junge Bursche postwendend auf den Squad-Leader hören musste, ansonsten würde er keine Zukunft in der Shura haben. Obwohl er ihn derartig hart anging, war er sich ziemlich sicher, dass der Bursche Potenzial besaß. Die Unterredung dauerte länger als er eigentlich einplante, sodass es sportlich war den Termin von Anda pünktlich wahr zu nehmen. Zuerst einmal musste er sich der Shura-Kleidung entledigen und spielte mit dem Gedanken vorher noch einen Snack einzunehmen. Allerdings reichte die Zeit dafür hinten und vorne nicht aus. Mit knurrenden Magen und einer seltsam brummigen Laune trieb es den Mann in das Südviertel. Statt die Frau erst zu suchen, kniete sich Tenzou kurz zu Boden und suchte sie anhand seiner Sensorfähigkeit. Zwischen den dutzenden Signaturen fand er sie natürlich nicht. Vermutlich berührten ihre Beine in diesem Augenblick den Boden nicht. Das hieß, dass sie entweder nicht da war oder aber irgendwo saß. Mit leicht zusammengekniffenen Augen ging Tenzou langsam durch das Südviertel. Mit nur einem Auge und einem eher schlechten Augenlicht war es fast ein Kraftakt sie irgendwann auf einer Bank auszumachen. Ihre Beine hatte sie hochgelegt und… was tat sie da? Bereits von weiten konnte er sehen, dass sie irgendetwas verschwinden ließ. Ein Buch vielleicht? Kannte er den Einband nicht? Tenzou trat an die Bank heran, wodurch er ein großen Schatten auf Anda warf. Seine Augen musterten sie kurz forschend. Wirkte sie verdächtig? So als wollte sie etwas vor ihm verbergen? Skeptisch betrachtete er die Frau kurz, bevor er dann sein geschäftliches Lächeln aufsetzte.
„Schönes Buch liest du da“, sagte er zur Begrüßung und warf einen Blick auf seine Uhr. Er hatte nicht zu 100 % gesehen, was auf dem Einband stand, aber er versuchte mit der Frage sie ein wenig aus der Reserve zu locken. Es wäre auf eine gewissen Weise amüsant, wenn sie seine Bücher las!
Als die Frau jedoch auf Essen zu sprechen kam, sah er sich kurz um und nickte. Sein Magen konnte sehr wohl eine Portion Essen vertragen. Ansonsten würde er den Nachmittag einen kräftigen Durchhänger haben.
„Ein Wettessen? Ich habe heute noch nicht viel gegessen… ich weiß nicht, ob du dich dann mit mir anlegen willst“, verkündete er und hatte Mühe sein geschäftliches Lächeln nicht in Euphorie ausarten zu lassen. Wenn es um Essen ging, konnte er sich kaum in den Griff bekommen. Zumal es so klang als wollte Anda ihn einladen, was wirklich seltsam war im anbetrachtdessen, dass sie doch die Menge seiner Portionen kannte. Keiner wollte Tenzou einladen zum Essen.
Der Mann wartete noch einen kleinen Moment bis sich die Frau erhob und dann schlussendlich auf einen Eckladen zeigte. Er hatte noch gar nicht mitbekommen, dass hier ein neuer Laden eröffnete, obwohl er sich immer darüber informierte! Es war fast eine Straftat nicht in den Laden zu gehen. Gemeinsam mit Anda steuerte er dann auf das Restaurant zu.
„Ich hoffe, dass die Vertretung des Tsuchikage-sama gut von der Hand geht… falls du Mal Unterstützung brauchst, kannst du mir ruhig Bescheid geben“, sagte der Mann beiläufig und hielt Anda, wie ein alter Gentleman die Tür auf. Er folgte ihr in das Geschäft und musste zunächst einmal den Kopf einziehen, um sich nicht zu stoßen. Tenzou maß immerhin eine Größe von 2,01 m und war damit vergleichbar groß, wie der Tsuchikage.
Sie setzten sich gemeinsam an einen Tisch, wobei er der Frau die Wahl überließ, wohin sie sich platzierten. Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und unterdrückte den Drang Anda ihren zurecht zurück. Es war immerhin ein geschäftliches Essen und nicht etwa ein Treffen, wo er bei der Frau Punkte sammeln musste.
Der Mann ergriff zunächst einmal die Speisekarte vom Tisch und verschwand hinter der aufgeklappten Karte kurz. Als Anda bereits Sake bestellte, spähten die Augen von Tenzou anklagend über die Ränder der Speisekarte hinweg. Zum einen wusste er, was es bedeutete wenn Anda trank und zum anderen trank er nie bei geschäftlichen Essen. Das benebelte unnötig die Sinne oder nicht?
„War das nicht ein geschäftliches Treffen?“, erkundigte er sich barsch und hob die Augenbraue zu der Aussage, dass sie es sich gut lassen konnten. Er wandte dann seine Aufmerksamkeit an den Kellner und bestellte sich ein sehr ausgiebiges Menü. Vorspeise, 2 Hauptspeisen und ein Nachtisch. Er musste ein wenig auf sein Gewicht achten.
„Was ist der Grund, warum wir heute hier sind?“, fragte er dann, nach dem der Kellner weg war. Tenzou war wirklich manchmal grässlich, wenn man ihm sagte, dass ein Treffen ‚geschäftlich‘ war. Dann konnte aus ihm wahrlich eine Spaßbremse werde. Anders waren private Gespräche mit ihm, wo er mehr als witzig und charmant wirkte.
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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeFr Jun 07 2019, 21:23



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Das schnelle zuklappen eines Buches, gefolgt von seiner Versiegelung, übertüncht mit einer eher hastig wirkenden Begrüßung. Wirkte Anda gerade verdächtig? Irgendwie schon, aber natürlich würde sie überzeugt sein, dass sie es niemals sein könnte. Selbst als ein großer Schatten auf sie viel und Tenzou sie anspruch, zuckte sie zwar kaum merklich zusammen, hatte jedoch schon eine Ausrede parat – die gleich, wie jedes Mal. „Heh? Nur ein oller Schinken, den ich vor langer Zeit geschenkt bekam… Er war verstaubt im Regal und verdiente es mal gelesen zu werden…“ sprach sie zur Erklärung und versuchte es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Immerhin war es doch äußerst (!) unwahrscheinlich, dass ausgerechnet dieser Mann vor ihr wissen konnte, dass das neuste Werk von Kishimoto Hiro gerade erst vor kurzem veröffentlich wurde. Doch auch eine Anda schien nicht über alles im Bilde zu sein. Wobei… eigentlich war er doch ein Kerl. Ob er wohl doch derlei Lektüre las? Hatte Tenzou eine Frau? Sie konnte sich nicht daran erinnern, die Chancen stiegen also. Anda hustete einmal kurz und versuchte endlich ihr Inneres wie auch das Gespräch auf etwas anderes zu lenken.
So bot sie ihm einen Sitzplatz neben sich an, sprach gleichsam jedoch von Essen. Ihr Magen grummelte tatsächlich etwas und auch Tenzous Nicken konnte sie Interesse ansehen. „Wie steht denn deine Quote mit Forest?“ hakte sie als Gegenfrage nach, ob sie sich wirklich mit ihm anlegen wollte. Eine tatsächlich schwierige Frage. Ihre eigene Quote war da ja eher weniger gut, wenn man die Mal wegnahm, wo sie den ein oder anderen Trick angewendet hatte – natürlich würde man das nicht schummeln nennen. Doch mit einem Sake konnte man viel besser verdauen. Sie hatte Forest doch nur den Alkohol schmackhaft machen wollen. „Und mach dir keine Gedanken. Die Rechnung geht e auf Asgar.“ Meinte Anda beiläufig und zuckte nur mit den Schultern als wäre das nicht in Frage zu stellen sondern vielmehr selbstverständlich. Da er sowieso nicht anwesend war, konnte er ja auch nichts dagegen sagen. „Außerdem war ich eigentlich schon immer gut im Wetten. Ja also warum nicht, wir sollten unbedingt mal ein Wettessen machen.“ Nein war sie nicht. Sie hatte eigentlich noch nie eine Wette gewonnen – oder so selten dass sich niemand mehr daran erinnerte. An ihre Wettverluste da schon eher. Aber das war wohl nur ein weiteres Thema was sie weder zu noch aufgeben würde. „Aber lass uns erst einmal rein und … Dinge… bereden.“ Sprach sie nun und klang plötzlich deutlich geschäftlicher, ernster. Etwas schien ihr also wirklich auf dem Herzen zu liegen und es war wohl nichts Gutes. Da es Anda war, konnte man sich nicht mal sicher sein, ob es nicht doch sehr gravierend war. Sie hasste die Büroarbeit so sehr, dass sie wohl selbst Krisensitzungen eher in Bars abhalten würde.
Als sie auf die Bar hinzugingen, erhob Tenzou erneut seine Stimme, woraufhin Anda am Ende nur lauthals los lachen musste. Die Aufmerksamkeit, die sie dadurch auf sich zog ignorierte sie und schlug stattdessen Tenzou nur auf die Schulter. „Also wenn du diesen Posten übernehmen willst, fühl dich nur frei. Aber glaub mir, jeder mit ein wenig Menschenverstand tritt ihn gar nicht erst an… oder gibt ihn spätestens nach einer Stunde, wenn ihm klar wird, was er bedeutet, zurück.“ Konterte sie. „Aber wenn das eine freiwillige Meldung dazu war, den Papierkram zu sortieren und zu erledigen. Bist du jederzeit herzlich willkommen. Saori bringt immer eine derart merkwürdige Ordnung herein, dass ich am Ende nie die Dinge finde, die ich wegschmeißen konnte oder schon erledigt habe.“ Kratzte Anda sich am Hinterkopf. Büroarbeit und sie würde sich wohl nie vertragen. Es graute ihr schon wieder davor, wenn sie daran dachte wie viel Arbeit noch auf sie wartete. Seufzend wischte sie sich die Stirnhaare aus dem Gesicht. „Ich will gar nicht daran denken, wie voll der Schreibtisch wieder ist. Wenn es nur etwas bringen würde einfach abzuwarten.“ Grummelte sie leise vor sich hin.
Mit einer einfachen Handbewegung hatte sie Tenzou dafür gedankt ihr die Tür aufzuhalten. Im Grunde war das schon recht viel der Geste, immerhin hatte sie es nicht so mit Freundlichkeit und war meist auch derart pragmatisch, dass sie nicht die Tür aufgehalten bekommen wollte.
Platz nehmend an einen der Tische, bestellte sie sich natürlich zuerst einen Sake und schließlich ohne die Speisekarte, im Gegensatz zu Tenzou, zu studieren einmal alles. „Sag mal, hörst du auf mir vorwurfsvolle Blicke zuzuwerfen?!“ konterte sie genervt als die Bedienung weg war, jedoch mit einer gedämpften Stimme und sich über den Tisch vorlehnend. „Ich bin trinkfest genug, um auch während einer Besprechung Sake zu vertragen. Das ist nichts im Vergleich zu Kneipentouren.“ Tatsächlich war das wahr. Anda trank regelmäßig bei Treffen und war trotzdem noch Herr ihrer Sinne. Außerdem sollte Tenzou sich eher sorgen machen, wenn sie nichts mehr zu trinken, denn dann war definitiv irgendetwas faul. Etwas sehr sehr großes. Sie lehnte sich wieder mit beleidigt, eingeschnappten Gesicht zurück. Natürlich musste er auch noch kritisieren, dass sie es sich ruhig gut gehen lassen könnten. „Sag mal, wenn du jetzt meine Geschäftsessen mir madig reden willst…“ ließ Anda ihre Drohung offen und funkelte ihn nur finster an. „Ich komme seit ein paar Tagen endlich mal wieder aus dem Büro. Ist es zu viel verlangt, wenn ich das möchte?“ beschwerte sie sich. Tatsächlich war sie in den vergangenen Stunden besonders beschäftigt gewesen. Ein Problemkind hatte ihr dabei besonders Sorgen gemacht.
Letztlich hatte auch Tenzou sein Essen bestellt und schien es erneut nicht abwarten zu können, zum geschäftlichen zu kommen. „Ich werde wirklich nie wieder mit dir etwas bei einem Essen bereden.“ Seufzte Anda Augen verdrehend, ehe sie (zu Tenzous Erleichterung wohl) endlich einen ernsteren Gesichtsausdruck aufsetzte. Sie verdrehte ihren linken Arm für einen Moment und entsiegelte eine braune Akte. Sie war verschlossen und ließ soweit keinen Hinweis darauf, was in ihr zufinden wäre. Anda legte sie auf den Tisch und schob sie Tenzou zu. „Du kannst sie dir später durchlesen. Keine Sorge, die Unterlagen stellen nur eine Kopie da. Auch wenn die Informationen nicht geheim sind, müssen wir sie nicht noch präsenter machen als sie es e schon zu meinem Leidwesen sind.“ Anda stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Handflächen. Hätte Tenzou die Akte angehoben, würde er wohl nun merken, dass ein zweites Blatt unter der Akte gelegen hatte. Ein einfacher weißer Zettel mit einem Bild auf dem ein kurzer Steckbrief zu einem der Genin aus Chikyû stand. Tamagami Yureitaiji „Sein Name dürfte dir nicht unbekannt sein.“ Er war nun schon wie lange in Chikyû? Um die zehn Jahre? Seitdem wurde er in der Vergangenheit fast ständig von Shura Mitgliedern oder höherrangigen Shinobi beschattet. So war es als er auf der Akademie gewesen war und während seiner Genin. Ein unbeschriebenes Blatt? Definitiv nicht. Dafür hatte er schon für viel zu viele Zwischenfälle gesorgt. Doch bislang war immer alles gut gegangen. Schon immer ein Sicherheitsrisiko und das sie ihm zuletzt so viel zugetraut hatten, hatte sich nun gegen sie gewendet. „In der Akte steht die Umstände des letzten Vorfalls. Ich bin in einer ziemlichen Zwickmühle, Tenzou und ich brauch jemanden, den ich vertrauen kann, diese Mission auszuführen. Sie mag einfach klingen, doch diese ganze Situation spitzt sich politisch gesehen immer mehr zu. Und solange wir mit unseren Ermittlungen noch am Anfang stehen und keine Endlösung gefunden haben, will ich dass du und dein Team…“ Und damit meinte sie Tenzou als Squadleader der Shura und das ihm zugeteilte Team. „Verstärkt ein Auge auf ihn haben werden. Diskret. Je mehr die Tamagami das Gefühl bekommen, dass wir ihnen misstrauen, desto schlimmer wird es nur.“ Während der ganzen Wortwahl war ihre Stimmlage sehr ernst aber auch sehr leise gewesen. „Wir können uns kein Zerwürfnis mit ihnen leisten. Niemand will schlafende Geister wecken.“




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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeMi Jun 12 2019, 14:40

Der Hokusai empfand es ein wenig verdächtig, wie schnell Anda ihr Buch zugeklappte und prompt eine Ausrede ihm entgegen brachte, dass es sich bei dem Buch nur um ein alten Schinken handeln würde. Er hatte nicht viel Zeit einen Blick auf den Einband werfen zu können, konnte aber sagen, dass es starke Ähnlichkeiten mit dem Buch hatte, dass er vor kurzen raus brachte. Tenzou zog die Stirn in Tiefe Falten und blickte die Frau für einen Moment noch an. Als er noch zwei gesunde Augen besaß, wirkte sein Blick noch um einiges durchdringender als heute. Inzwischen machte ihn das milchigweiße Auge einfach nur etwas gruselig. Im anbetracht der Reaktion auf das Buches und den Ausflüchten von ihr, hielt es Tenzou erst einmal für besser nicht weiter darauf einzugehen. Er würde nachher noch genug Zeit haben in Erfahrung zu bringen, ob sie ein heimlicher Fan von ihm war. So wie er Anda kannte, würde sie vermutlich ein paar Gläser zu sich nehmen und etwas gesprächiger vielleicht werden. Tenzou hingegen war in einem privaten Gespräch zwar gesprächig, aber hinterher hatte man nie das Gefühl mehr über ihn zu wissen. Er erwähnte nie seine Ehefrau und sein Ziehsohn. Genauso unbemerkt, wie seine Hochzeit ablief, war aber auch der Tod dieser Frau abgelaufen. Obwohl die Trauer noch in ihm wohnte, war er scheinbar nie an dieser zerbrochen oder ließ den Verlust zu anderen durchschimmern. Das überhaupt jemand gestorben war, konnte man allerhöchstens daran erkennen, dass er den Friedhof jeden Sonntag besuchte.
Tenzou warf einen Seitenblick rüber zu Anda, die nach seiner Fressquote fragte. Für einen Moment musste er wirklich überlegen und rieb sich dabei nachdenklich über den Hinterkopf.
„Ich bin nicht ungeschlagen. Im Fischsuppen Wettessen ist sie immer noch besser als ich. Ich bekomme den Kram nicht richtig runter“, sagte er und verzog leicht die Mimik. Es war das erste Mal, dass man eine richtige Gefühlsregung in seinem Gesicht lesen konnte. Normalerweise war er ein großes Rätsel auf 2 Beinen!
Gemeinsam mit Anda betrat er dann das Restaurant in dem sie heute essen würden. Die Frau klärte direkt ab, dass Asgar das Essen bezahlen würde und fragte sich, wie viel Geld man überhaupt über die Buchhaltung absetzen konnte. Sicher wurde das ganze als Geschäftsessen verbucht und konnte von den Steuern abgesetzt werden. Tenzou nahm es einfach nur hin und folgte Anda in das Innere. Er war immerhin hier um etwas mit ihr zu besprechen, auch wenn er nicht wusste, ob sie hier genug Privatsphäre bekamen, um das klären zu können.
Bevor sie aber zu den ernsten Dingen ihres Geschäftsessen kamen und auf einen Tisch zu steuerten, bot der großgewachsene Mann seine Unterstützung an. Er war unglaublich geordnet und bekam durcheinandergebrachten Papierkram in Rekordtempo wieder auf Vordermann. Deswegen erschien ein blitzender Ton in seinen Augen als Anda konterte, dass er den Papierkram gerne sortieren und erledigen konnte. Das Pflichtbewusstsein war Tenzou förmlich auf die Stirn geschrieben.
„Sag mir wann ich Anfangen soll und ich komme vorbei“, erwiderte er nur und schenkte ihr ein grimmiges Lächeln. Er zögerte nicht lange, wenn es um die Pflichterfüllung seines Landes ging und erwähnte lieber nicht, dass Frauen eine andere Ordnung besaßen als Männer. Langsam ließ er sich auf den Platz ihr gegenüber nieder und ergriff sofort die Speisekarte, über die er hinweg ein paar vorwurfsvolle Blicke verteilte. Es spielte sich eigentlich immer das gleiche Szenarium ab. Tenzou blieb die elendige Spassbremse, wenn es darum ging bei Geschäftsessen einen Drink zu nehmen, während Anda auf ihre Trinkfestigkeit schwörte. Er sah sich bereits wieder als Retter der Barkeeper. Vielleicht gründeten sie irgendwann eine Gewerkschaft , die sich gegen das exzessive Trinken der ehemaligen Tsuchikage stellte.
Der Mann klappte die Karte zu und er blickte leicht missbilligend zu der Frau rüber, die darüber sprach das er die Geschäftsessen von Anda madig sprach.
„Oh? Es liegt mir fern, dass Geschäftsessen madig zu reden. Das bekommst du schon ganz gut alleine hin", sagte er frei heraus. Immerhin brauchte er nicht viel zu sagen, dass sie daraufhin sich ihm gegenüber rechtfertigte. Tenzou schien resistent gegen Drohungen und finstere Blicke zu sein. Der große Mann erschien mit seiner Anwesenheit sogar seinen eigenen Schatten in den Boden starren zu können. Der Kellner kam an ihren Tisch und sie bestellten gemeinsam die Gerichte. Als Getränk entschied sich der Mann für ein… stilles Wasser. Anda ließ sich derweilen darüber aus, dass sie nichts beim Essen mehr mit ihm besprach. Ein finsteres Lächeln zeigte sich, aber er beschloss das es wohl besser war keine spitzen Kommentare von sich zu geben. Immerhin waren die Essen nicht das Problem.
Als Anda eine Akte entsiegelte, verblassten seine freundlichen Gesichtszüge wieder und er blickte mit ernster Mimik auf diese. Seine Hand griff nach der Akte, aber er öffnete sie nicht. Kurz betrachtete er sie nur, hob sie dann an um sie wegzustecken. Unter der Akte lag ein Steckbrief. Von der Entfernung aus konnte er nicht sehen, was sich auf dem Blattpapier befand. Deswegen hob er es leicht an und kniff die Augen zusammen. Auf dem Bild war ein Junge zu erkennen, der ihm nicht ganz unbekannt vorkam. Kurz nur überflog er die Informationen über Yurei und presste daraufhin die Lippen zu einem engen Strich zusammen. Tenzou sein Sohn war ebenfalls unter ähnlichen Umständen aufgewachsen. Seine Mutter war damals nach Chikyu gebracht worden und er kümmerte sich um sie. Kurz vor ihrem Tod erkläre sie ihm, dass sie alles was passiert war aufgeschrieben hatte. Fast am selben Abend als er wusste, dass sein ungeborenes Kind und seine Frau verstorben waren, fand er das Buch mit ihrer Handschrift. Es stand drinnen was dieser Mann mit ihr tat, wie er mit ihr umging und ihr das Leben zur Hölle machte. Es erklärte warum Hayato so war, wie er war. Deswegen konnte er ihm meistens auch nicht böse sein. Die Finger von Tenzou hatten sich augenblicklich tief in das Papier gekrallt. Für Sekunden schien er geistesabwesend. Nie sprach er über die Herkunft seiner Frau und seinem Sohn. Die meisten hielten Hayato für sein leibliches Kind.
Tenzou blinzelte. Es war das erste Mal seit langen das man so eine Reaktion in seinen Gesichtszügen sah. Er sah auf das leicht knittrige Blatt und legte es ab.
„Soweit ich weiß isolieren wir den Jungen derzeit oder? Wie soll mit ihm Verfahren werden, wenn er wieder anfängt … andere gefährlich zu verletzen?“ Eine Isolation von anderen empfand er selbst nicht als beste Idee. Für ein Kind in sein Alter fühlte sich das ganze sicher nicht richtig an. Er betrachtete kurz das Bild von Yurei. Ob Hayato und er das gleiche Schicksal teilten? Tenzou atmete tief durch und richtete sein Blick auf Anda.
„Wer ist die Bezugsperson des Jungen?“


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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeDo Jun 13 2019, 21:12



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Ein wenig verdattert blickte Anda Tenzou von der Seite her an. Wollte er tatsächlich immer noch nicht davon ablassen ihr zu helfen? Saori musste sie öfter man zu ihrem Glück zwingen und sei es in dem sie ihr Dinge versprach, doch ihre Begleitung schien vor Eifer direkt anfangen zu wollen. Fast als wäre sie ein wenig genervt seufzte Anda und rieb sich über den Nacken. „Du kannst morgen vorbei kommen.“ Es sah wirklich schlimm im Büro aus – nicht dass es jemals gut aussah, wenn sie diesem Posten nach ging. „Aber ich werde wohl erst gegen frühen Nachmittag da sein. Komm wann du willst.“ Ob Tenzou wusste, dass Andas scheinbar „wichtiger Termin“ vormittags schlafen war? Sie war zwar dementsprechend auch immer sehr lange wach, aber vor dem Mittag war die Frau selten zu sehen.  Und wenn sollte man sich wohl Gedanken darüber machen, warum dem so war. Aber das war zum Glück noch nicht die gleiche Stufe mit „Verzicht auf Alkohol“.
Lediglich ein sehr genervter Laut kam über ihre Lippen als Tenzou ihr beteuerte, dass sie es sehr gut selber schaffte sich ihr Essen madig zu reden. Nein sie würde jetzt nicht mit ihm anfangen zu streiten. Bleib ruhig Anda, es gibt wichtigeres zu besprechen, sagte sie sich innerlich, ehe sie zu ihm wieder hoch sah.
Aus ihrem Arm entsiegelte sie einen braunen Umschlag, in welchem ein wenig schöner Bericht sich befand. Eine Kurzakte des Jungen lag unter ihr. Beides  schob sie zu ihm. Noch während sie begann ihm zu erklären, warum es ging, beobachtete sie seine Reaktion. Seinen Blickkontakt zu dem weißen, beschriebenem Blatt und dann … eine Reaktion die sie nicht von ihm kannte. Eigentlich war er der ruhige Fels in der Brandung, emotional standhaft was auch geschah, doch diesmal war er… ja was? Weggetreten? Weniger, aber seine zusammengepressten Lippen und der Ausdruck waren mehr als sie je von ihm gesehen hatte. „Tenzou?“ hakte sie nach. „Kannst du etwas beitragen zu diesem Fall, was ich nicht weiß?“ fragte sie nach möglichen Informationen. „Dieser Fall ist prekär, wenn du also mir etwas sagen kannst, wäre ich dir dankbar.“ Betonte sie noch einmal. Ihr war aufgefallen, dass diese Reaktion nicht von Namen zu kommen schien, sondern vom Lebenslauf des Jungen, der so viele Lücken aufwies. So wenig wusste sie von ihm. Ein wahres Desaster. „Erinnert er sich an deinen Sohn? Er ist genau wie er nicht gerade einfach.“ Es war wohl das erste Mal, dass sie Tenzou jemals auf seine Familie angesprochen hatte. Eigentlich war ihr das auch nicht wichtig, aber es galt diesen Fakt auszuschließen, um sicherzugehen, dass Tenzou nicht doch etwas wusste, was wichtig sein könnte. Und als Kage kannten sie die Akten aller (angehenden) Shinobi egal welchen Alter oder Ranges, somit auch zu wem sie gehörten.
„Ja, das tun wir… wobei ich eher sagen sollte, der Tamagami Clan tut es. Die Übereinkunft ist, dass er ihr Clangelände nicht verlassen darf und wenn dann nur mit ausgewählten Personen. Wie wir uns Gedanken machen über seinen psychischen Zustand, haben sie Angst wir könnten außerhalb ihres Clangeländes ihm etwas antun.“ Sprach sie ein wenig genervt. Es war nur ein Punkt von vielen der verdeutlichte wie verzwickt die Situation gerade war. „was deine zweite Frage angeht.. Bin ich offen für Vorschläge. Doch vorerst gilt dies. Egal was er auf dem Clangelände tut, wir lassen ihn gewähren. Doch sollte er außerhalb jemand gefährlich werden, wird er niedergestreckt. Tötet ihn nicht, aber macht ihn handlungsunfähig. Eigentlich ist selbst das zu viel… Hoffen wir einfach, dass er solange wie möglich auf dem Clangelände bleibt.“ Man merkte Anda wohl mittlerweile die Ratlosigkeit in diesem Fall an. Nein einfach war es nicht. „Was seine Bezugsperson angeht… Kann ich dir keine Antwort geben. Wir haben psychologische Gutachten des Jungen. Etliche. Zu viele als das ich sie noch sehen kann. Er hatte sich eigentlich stark gebessert… Aber ich schweife ab. Seine Hauptbezugsperson ist jemand namens „Hidô“. Wohl der Vater des Jungen, auch wenn er ihn so nie nennen würde.  Er sieht ihn eher als Meister. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist er tot. Es gibt einen jungen Mann der ihn in der Vergangenheit auflas. Ebenfalls ein Tamagami, jedoch kein Shinobi. Er sieht diesen „Hidô“ wohl sehr ähnlich, zumindest hat er seinen Platz eingenommen. Der Junge scheint sich bei ihm wie ein abgerichteter Hund zu benehmen. Dann gibt es dort noch seinen Ziehvater Tamagami Shouta. Ehemaliger Jonin. Er ist der Vater des Finders und sieht ihm ähnlich. Der Junge scheint auch in ihm seinen leiblichen Vater zu sehen und folgt ihm daher in gewisser Weise genauso aufs Wort. Und zu guter Letzt, hätten wir noch Shoutas Schwiegertochter. Warum auch immer hält er sie für die Reinkarnation… oder Geist… wie auch immer du es nennen willst seiner toten Mutter. Sie hat viel zu seiner Genesung beigetragen. Forest hatte es am Ende auch geschafft einen Draht zu dem Jungen aufzubauen. Das Training mit ihr, schien einige seiner Aggressionen zu kanalisieren und auch zu bremsen.“ Tjaja ihr Stehauf Männchen. Wenn einer nicht an Yurei verzweifelte, dann wohl Forest. Anda musste kurz schmunzeln als ihr dieser Grund wieder einfiel, warum Forest Sensei von ihm wurde. „Wenn du jedoch nur Wissen willst, wer die Verantwortung für ihn trägt, dann ist es Tamagami Shouta. Zumindest gilt er als offizieller Vormund.“ Für eine Weile schwieg sie nun, ehe sie noch einmal mit ernsterem Blick sich an ihm wandte. „Tenzou, ich weiß, dass es dir schwer fallen könnte, diese Aufgabe zu übernehmen.“ Denn dieser Sohn von ihm war auch einmal von Yureitaiji schwer verletzt worden. „Aber in dieser Mission vertraue ich nur sehr wenigen. Ich hoffe, dass du mir beistehst.“ Somit ließ für den Shura offen, ob er ihr helfen würde oder nicht.


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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeSa Jun 15 2019, 11:34

Für Tenzou bedeutete frühes Aufstehen, dass ihn um 4 Uhr morgens der Wecker aus dem Bett riss. Nach dem Aufstehen besorgte er dann Frühstück von einem Bäcker und deckte den Tisch für seinen Sohn, der meistens noch schlief. Früher hatte das alles seine Ehefrau getan. Sie war bereits vor ihm wach gewesen, deckte den Tisch und stellte ihm etwas zu Essen hin, sodass wenn er pünktlich aufstand, dass er direkt etwas Essen konnte. Gemeinsam aßen sie dann Frühstück, auch wenn Hayato immer noch schlief, bevor er sich von ihr verabschiedete und dann zur Arbeit ging. Inzwischen gab es meistens Fertiggerichte, weil er keine Zeit hatte zu Kochen, geschweige denn das Talent besaß. Er würde wohl gegen 6 Uhr im Büro von Anda aufschlagen und bevor sie dort ankam, wohl schon die Akten sortieren und bereitlegen. Fein säuberlich würden überall Post-Its mit Notizen für sie kleben und Hinweisen, welche Berichte sie lesen musste oder unterzeichnen sollte. Er würde wie ein Geist sein, der regelmäßig für sie die Arbeit etwas vereinfachte. Doch an diesem Abend ging es nicht um das Chaos in dem Büro von Anda.
Sie entsiegelte eine Akte, unter der sich ein Steckbrief zu einem ihm bekannten Jungen befand. Er kannte ihn sehr gut. Obwohl es vielleicht lächerlich klang, aber Tenzou hatte eine Zeitlang den Unterricht von seinem Sohn beobachtet. Immer wenn er wusste, dass Hayato einen Trainingskampf hatte, stand er im Schatten und ließ seine Augen auf diesen Ruhen.
Für einen Moment schossen dem Mann 100 von Erinnerungen durch den Kopf als er die Informationen des Steckbriefs durchgingen. Er spürte die dumpfe Wut auf Yurei als dieser Hayato so zugerichtete. Gleichzeitig brannten ihn ein paar sehr prägnante Sätze aus den Aufzeichnungen seiner Frau in seinem Kopf. Das Leid das Hido mit ihr anstellte, fühlte sich in dem Moment wie ein Leid an, dass er selbst erlitt. All die Jahre schwieg sie darüber und nach ihrem Tod musste sich Tenzou fragen, ob er jemals wirklich alles von seiner Frau kannte.
Die Stimme von Anda holte ihn aus den Gedanken und für einen Moment starrte er noch auf das Bild von Yurei, eher zu ihr sah. In seinem Blick schwang etwas seltsames kühles mit sich. Man konnte jedoch nicht sagen, ob das Bild von Yurei das auslöste oder etwas anderes.
Der Mann legte den Steckbrief wieder auf den Tisch und schob die Akte über das Bild zurück. Auf die Frage, ob er etwas zu dem Fall beitragen konnte, schüttelte er zuerst einmal den Kopf. „Ich denke nicht, dass ich mehr weiß. Auch wenn mich seine Geschichte stark an Hayato seine erinnert“, sagte er. In diesem Augenblick konnte er sich nicht vorstellen, dass die Geschichte von Yurei und Hayato die selbe war. Sein Geist schien noch nicht zu begreifen, dass dieser Mann mehr als nur eine Frau missbrauchte. Das seine Frau nicht, die einzige war. Noch waren die Informationen aus dem Tagebuch für ihn nicht greifbar. Sein Körper befand sich seitdem Tod seiner Frau in einem Zustand, den er selbst nicht für möglich hielt. Alles in seiner Umgebung wirkte befremdlich und unwillkürlich. Vielleicht hätte er jemand davon erzählen sollen? Es waren immerhin schon 3 Wochen.
Tenzou versuchte sich auf die Worte von Anda zu konzentrieren, aber immerhin mehr versuchte sein Verstand die Informationen aus den Tagebuch mit denen von Anda abzugleichen. Der Clan seiner Frau und der Tamagami-Clan standen sich nicht nahe. Es gab keinen Zusammenhang zwischen ihnen. Abgesehen davon, dass sowohl Hayato als auch Yurei beide wohl besondere Kinder waren. Hayato sprach nicht und Yurei schien sich nicht im Griff zu haben. Solange der Clan seine Hand schützend um den Jungen legte, würden sie wohl schwer nur an diesen heran kommen.
„Dann will ich Mal hoffen, dass es keine Vorkommnisse gibt. Ansonsten werde ich ihn bewegungsunfähig machen.“ Tenzou hatte genug Techniken, die auf Verteidigung aufbauten und damit niemanden verletzen würden. Das gleiche hatte er schon einmal mit dem Bengel gemacht, also würde es auch ein zweites Mal gehen. Er sah für einen kurzen Moment auf die Akte runter und schien sich bereits gedanklich auszumalen, wie er den Fall Yurei handhaben würde als er Anda zur Erklärung der Bezugsperson ansetzte.
Augenblicklich wanderte der Blick von Tenzou hoch und starrte sie an. Obwohl sich seine Gesichtsmimik nicht merklich änderte, schien sich wieder in diesen etwas zu regen als er den Namen Hido hörte. Wie oft hatte er diesen Namen gelesen?
Langsam hob Tenzou seine Hand, schloss die Augen und legte kurz die Finger auf seine Stirn, um über diese hinweg zu fahren. Es war eine Gestik als müsse er erst seine Gedanken ordnen, bevor er antworten konnte. In Sachen Gefühlen war er doch stets der verschlossene Kerl. Selbst als seine Frau starb, war er noch am nächsten Tag zu einer Mission erschien. Er ließ nicht ein Wort darüber fallen oder sich anmerken, was in ihm vorging.
„Okay...“, sage er nach einem Moment der Stille. In der Zeit hatte er sämtliche Gefühle niedergerungen, die ihm seinen Geist benebelten. Er senkte seine Hand, faltete sie ineinander und blickte mit einer seltsamen kühle der Frau entgegen.
„Vor drei Wochen habe ich die Aufzeichnungen meiner Frau erhalten“, fing er dann zu erklären an, ohne zu erwähnen, dass sie gestorben war und mit ihr auch die kleine Tochter, die sie erwarteten. Er sah es als eine private Information an, die nicht in ein Geschäftsessen gehörte. „In den Aufzeichnungen schrieb sie über einen Mann, der Hido hieß. Er hat sie entführt und gefoltert. In der Zeit seiner Gefangenschaft zeugte er ein Kind mit ihr“, erklärte er weiter und konnte spüren, wie der gedankliche Schmerz ihm förmlich in den Augen brannte. Der Schmerz zu wissen, was man ihr antat. „Hayato ist das Kind gewesen, dass Hido mit ihr zeugte. Und er ist nicht der einzige gewesen… mir ist das zu dem Zeitpunkt, wo ich es gelesen habe, nicht bewusst gewesen. Sie schrieb darüber, dass es noch mehr ‚Kinder‘ dort gab. Ich nahm an, dass er sie entführt hat… ich vermute aber, dass er der Vater von ihnen war. Genauso wie er wohl der Vater von Yurei ist. Hido war wohl in der Nähe von Chirigi ansässig, bevor man sein Lager überfiel und ihn vermutlich tötete.“ Obwohl Hayato nicht sein leiblicher Sohn war und er es bisweilen auch nie durchsickern ließ, so hatte es etwas schmerzliches zu wissen, warum er so geworden war. Tenzou liebte den Jungen, wie sein eigenen Sohn. Er hatte ihn aufwachsen sehen, ihm vorgelesen und war stets an seiner Seite gewesen. Genauso, wie er an der Seite seiner Frau stand bis vor kurzen. Tenzou atmete tief durch. Seine Augen brannten nach wie vor. Er legte langsam seine große Hand flach auf die Akte und zog sie zu sich.
„Ich werde mich um den Fall kümmern. Yurei hat eine ähnliche Vergangenheit wie Hayato. Ich werde die Aufzeichnungen meiner Frau nochmals durchgehen, um Hinweise zu finden, was überhaupt das Ziel dieses Hidos war, um vielleicht zu verstehen, warum Yurei so geworden ist.“ Er räusperte sich leise. „Wenn es nicht stört, würde ich gerne mit Shouta darüber sprechen, wie sich Yurei in manchen Situationen verhält, um so mögliche Gefahrenquellen herauszufinden, die ihn reizen könnten?“
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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeSa Jun 15 2019, 18:22



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Es war schon merkwürdig genug, wenn man von dem Riesen überhaupt eine Art von Gefühlsregung sah (neben der Merkwürdigkeit, dass er sich freiwillig für die Büroarbeit gemeldet hatte), aber noch komischer war es, dann eine für ihn derart starke zu sehen. Da war es wohl nur natürlich, dass sie wirklich stutzig geworden und nachhakte, auch wenn man ihr im ersten Moment versicherte, dass er keine Informationen beisteuern konnte. War es dann wirklich nur der Trainingsvorfall zwischen Yureitaiji und seinem Sohn? Und da sie beide ähnliche Problemkinder waren? Nein, irgendwas war da noch.
Um jedoch weiter  in ihrem Gespräch zu kommen, erklärte sie den weiteren Sachverhalt und beantwortete seine Frage. Auf seinen Zwischenkommentar nickte sie nur. Auch Anda hoffte, dass ihre Sorge sowohl unnötig war als auch nichts weiteres passieren würde. Aber war das nicht schon fast zu schön um wahr zu sein? Spätestens als Tenzou beim Namen „Hidô“ erneut eine Regung zeigte, wurde Anda misstrauisch, dass es hier doch mehr gab als sie am Anfang angenommen hatte. Die Stille die sich über ihren Tisch gelegt hatte, hielt sie erstaunlich gut aus auch wenn sie mit einem skeptisch-fordernden Blick Tenzou fokussierte. Was genau passierte hier gerade?
Eine innere Erleichterung durchdrang Anda als er endlich die Stille durchdrang, denn viel länger hätte sie es wahrlich nicht mehr durchgehalten ihren Mund zu halten. So war sie eben einfach nicht. Seine Reaktion genau musternd, lehnte sie sich zurück und warte seine Antwort ab. Die Einzige weitere Regung sie von ihr kam war die hochgezogene Augenbraune und ihr Ausdruck, der immer nachdenklich, wenn gleich kühler wurde. Doch abwesend wirkte sie nicht, stattdessen war ihr geist komplett auf dieses Gespräch fokussiert. Als Tenzou letztlich endete, atmete sie einmal hörbar aus, ehe sie sich wieder nach vorne lehnte, die Ellenbogen auf den Tisch stellte und die Hände faltete. „Ich verstehe.“ Brachte sie zunächst in einem neutralen Tonfall heraus, der noch alles offen ließ. „Tenzou, ich hoffe, dass du verstehst, wenn ich dich daher nun bitten muss, diese Aufzeichnungen den Shura auszuhändigen. Sie könnten äußerst wichtige Informationen beinhalten, denen du dir derzeit nicht gänzlich bewusst sein magst.“ Wenn es wirklich mehr Kinder wie Yurei gab, wenn Hayato wirklich sein Bruder war und noch weitere dieser Art lebten, konnte man dann nicht auch von einer potenziellen Gefahr sprechen? Sie hatte zwar aus Yureis Berichten gewusst, dass er „viele Geschwister“ hatte, aber dessen Meinung nach waren sie alle tot. Das hier änderte gerade alles. „Wahrscheinlich werden wir auch nicht umhin kommen deiner Frau Fragen zu stellen.“ Sie mochte viel wissen, aber jede Beerdigung, die es in Chikyû gab? Nein, bestimmt nicht und da Tenzou es nicht an die große Glocke gehängt hatte, ging sie so damit um. „Es ist gut möglich, dass wir einen anderen Blickwinkel nun auf diese ihrer Vergangenheit bekommen und wenn es noch mehr dieser Kinder gibt, welche… ihre Schwierigkeiten haben, sich anzupassen, wer weiß, ob sie nicht zur Gefahr werden können. Aber darüber machen wir uns zu einem anderen Zeitpunkt Gedanken.“ Es gab etwas, das Anda immer in höchste Alarmbereitschaft versetzte und für das sie jederzeit alles Opfern würde – Chikyûs Sicherheit und wenn auch nur der kleinste Anreiz dafür bestand, dass diese in Gefahr sein könnte, war sie wie ausgewechselt. Forest hatte ihr das schon oft vorgeworfen, aber so war sie eben. Nein, das war es was das Amt als Kage ihr abverlangte. „Ich werde mich zu späterer Zeit mit Asgar darüber unterhalten…“ genervt rollte sie die Augen als sie sich bewusst wurde, dass er ja gar nicht da war. „…zumindest wenn er seinen Arsch wieder hierher bewegt hat.“ Es würde nichts bringen ihn zu zwingen.
„Ja tu das. Fertige eine Kopie an und händige sie mir aus. Ich hoffe, du verstehst das und es tut mir Leid in derart privaten Aufzeichnungen zu lesen. Aber ich möchte mich selbst davon überzeugen, dass es keine Gefahr für Chikyû bedeutet. Wenn es stimmt was er den Frauen antat, ist es auch möglich, dass er den Kindern gleiches antat, um sie gefügig zu machen. Es klingt fast als hätte er sich eine eigene Armee aufgebaut, wenn ich die Informationen zusammensetzte.“ Erneut wurde Anda nachdenklich, ehe sie auf Tenzous weitere Worte den Kopf schüttelte. „Das halte ich für nicht gut. Wir sollten ihnen nicht direkt auf die Nase binden, dass man sie nicht beobachtet – egal wie verständnisvoll sie sich geben. Ich werde demnächst selbst mit ihm sprechen, danach werde ich dich benachrichtigen. Doch solange eins: Er ist ein guter, vor allem sehr ruhiger Junge, solange man ihn mit keiner Art von Wettkampf oder Training  konfrontiert. Vor allem von letzterem wird er derzeit ferngehalten im Clan. Aber er ist eigentlich recht schlau, solange man es ihm nicht anders, auch unbewusst, befiehlt, hält er sich selbst von solchen Auslösern fern.“
Endlich kam auch das Essen. Anda hatte es schon ganz vergessen, zu viele neue Informationen, die sie erhalten hatte und noch immer in ihrem Kopf herumspuckten. „Oi na endlich.“ Ließ sie es heraus. Wenigstens hatte sie somit nicht Sake getrunken, während ihres Gespräches, das sollte Tenzou doch freuen? „Ich denke, dass wir alles Nötige besprochen haben oder hast du noch etwas aus dem Herzen Tenzou?“ hakte sie nach, während sie sich bereits daran machte den Sake in eine Schüssel zu füllen und sich eines der vielen Essensgerichte nahm. Das Knurren ihres Magens zeigte, wie sehr sie mal wieder Hunger hatte.


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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeMo Jun 17 2019, 17:05

Tenzou galt im allgemeinen als eher verschlossen, wenn es um seine Gefühle ging oder seinem privaten Leben. Vor allem dann, wenn er in einem Geschäftsessen normalerweise über geschäftliches sprach und nicht über das, was ihm wohl am meisten gerade beschäftige. Dennoch konnte er das eine oder andere Geheimnis nicht für sich bewahren. Er sah selbst, dass die Information über Hido wichtig war. Niemals käme er im Traum auf die Idee, dass er solche Informationen zurückhielt. Nachdem die Worte von Tenzou alles erklärten, was er zumindest gerade wusste, richtete sich sein eines sehendes Auge auf das Gesicht von Anda. Sie wirkte plötzlich kühler als sonst, ernst und weniger darauf fixiert zu trinken, was im allgemein ein Zeichen dafür war, dass sie ihm sehr genau zuhörte. Trotzdem blieb bei ihm das Gefühl der Erleichterung aus, dass er endlich etwas über seine Last sprechen konnte, die ihn beschäftigte. Als er hörte, dass er die Aufzeichnungen den Shura aushändigen sollte, hätte er am liebsten auf den Tisch geschlagen. Es gab eigentlich gar keinen Grund für so ein Gefühl, dass ihn gerade überkam. Die Beweggründe waren legitim und im tiefsten Inneren sagte der Shura in ihm, dass er die Information hätte eh übergeben. Dennoch waren es nicht einfach irgendwelche Aufzeichnungen. Es waren intime Details seiner Ehefrau, die das wohl schlimmste durchgemacht hatte, dass er sich je vorstellen konnte. Nie sprach sie so detaillierte über die Geschehnisse, wie in diesen Aufzeichnungen.
„Ich weiß… ich werde die Aufzeichnungen aushändigen“, erwiderte er ohne große Umschweifen. Tenzou war in der Beziehung wohl unkompliziert. Er würde alles für sein Dorf tun, selbst wenn es hieß, dass er dafür letztlich alles hergab. Die Augen des Mannes ruhten weiterhin auf Anda, sie schienen fast ähnlich kühl zu wirken. Als sie allerdings davon zu sprechen anfing, dass sie seine Frau fragen stellen wollte, wurde ihm fast ein wenig übel. Er dachte an den Todestag seiner Frau, der noch wie gestern in seinem Kopf brannte. Tenzou war abends mit Hayato in das stille Haus gegangen. Er hatte im Kühlschrank noch das Essen seiner Frau von gestern gefunden, dass sie liebevoll vorbereitete. Die Bissen des Mahles hätten gut schmecken sollen, aber sie waren wie Steine, die man versuchte runter zu bekommen. Gemeinsam hatten sie den Abwasch erledigt und Tenzou brachte Hayato ins Bett. Er sprach noch ein paar Worte mit ihm, auch wenn er kaum Erwiderung bekam und las ihm dann noch eine Geschichte vor. Schlussendlich wartete er darauf, dass der kleine Junge einschlief, bevor er das Zimmer verlassen konnte. Die Tür ließ er angelehnt und sein Weg ging in sein Schlafzimmer. Sein Körper fühlte sich plötzlich so schwer an, dass er sich einfach neben dem Bett an der Wand niederließ und das Gesicht in die Hände stützte. Er hatte Tränen vergossen. Stille Tränen, die den Schmerz eines starken Mannes widerspiegelten. Es waren Emotionen, die kein anderer Mensch je zu Gesicht bekommen würden.
Tenzou lehnte sich langsam in seinem Stuhl zurück, während Anda über die verschiedenen Blickwinkel sprach, die ihre Vergangenheit mit brachte. Sie führte weiter aus, dass sie später noch ein Gespräch mit Asgar führte, der wohl weiterhin nicht im Dorf war. Tenzou hinterfragte gar nicht, wo er sich derzeit herumtrieb. Es ging ihn immerhin nichts an. Zumindest solange bis man ihm sagte, dass es ihn was angehen könnte.
Die Worte von Anda über Yurei endeten. Tenzou fuhr sich mit der Hand über das Kinn hinweg. Er sah auf das Essen, dass man ihnen auf den Tisch stellte und fühlte sich gerade um einiges weniger hungrig als davor. Aber er würde es nicht stehen lassen. Essen zu verschwenden lag ihm fern. Fast mechanisch griff er nach den Stäbchen, um damit bereits etwas Reis aus der Schüssel zu nehmen und in Suppe zu tunken.
„Meine Frau“, fing er an und tunkte den Reisklopps immer wieder ein. „Sie ist vor zirka 3 Wochen verstorben.“ Er sah diesmal nicht zu Anda, sondern schien ziemlich konzentriert dieses Stückchen Reis in Suppe zu ertränken, während eine tiefe Falte auf seiner Stirn lag. Die Augenbrauen nach unten gezogen, wirkte es fast so als hätte er etwas Schmerzen.
„Wir haben vor einigen Monaten uns dazu entschlossen ein weiteres Kind zu bekommen“, führte er dann seine Erklärung weiter aus. Obwohl er gar nicht dazu neigte privates zu erzählen, schien es ihm gerade wichtig zu sein, dass man die ganze Geschichte von ihrem Tod hörte, wenn es schon um sie ging. „Wir sollten eine Tochter bekommen. Allerdings starb sie mit ihr. Es gab bei der Geburt Komplikationen.“ Tenzou starrte den Reisklopps nieder, der daraufhin in der Suppe sich plötzlich zerteilte und auflöste.
„Sie wird deswegen keine Befragung miterleben“, erklärte er und richtete langsam seinen Blick hinauf zu Anda. „Ich werde Dir die Aufzeichnungen kopiert geben. Allerdings werde ich den Namen von ihr und meinem Sohn heraus schwärzen. Ferner möchte ich dich bitten, dafür zu Sorgen, dass sein Name nirgends im Zusammenhang mit diesem Hido auftaucht.“ Tenzou hatte viel über diesen Mann gelesen und das was er las, beunruhigte ihn. Obwohl Hayato nicht sein richtiger Sohn war, sah er ihn als diesen an und wurde zu einem wirklich gefährlichen Mann, wenn ihn jemand zu nahe kam. „Er steht für Befragungen nicht zur Verfügung. Ich werde die Wahrheit solange, wie möglich vor ihm zurückhalten bis er dafür bereit ist.“ Vielleicht war es morgen, aber vielleicht auch erst in 4 Jahren. Tenzou befürchtete wohl, dass die Beziehung zu ihm ansonsten schaden nehmen könnte. Erst verlor er seine Mutter und dann sagte ihm jemand, dass er nicht der wirklich Vater war.
„Das wars eigentlich.“ Der Mann sah auf das Essen und fischte sich etwas Hühnchen hervor. Er steckte es in seinen Mund und kaute darauf rum. Nach wie vor wirkte er gefasst und auf einer gewissen weise verdammt entschlossen. Manche Menschen zerbrachen an solchen Situationen. Tenzou hingegen schien ein stetigen Drang zu haben, stark zu bleiben. Für sein Sohn… für sein Dorf. Für all die Menschen, die in diesem Dorf wohnten.
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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeMo Jul 15 2019, 17:48



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Es gab wenig was Anda dazu veranlasste wirklich ernste Gespräche zu führen. Dieses hier hatte das Potenzial sich einem zu entwickeln, wie alle Gespräche in denen sie auch nur den Hauch einer Möglichkeit roch, das Chikyû in ernsthafte Gefahr geraten könnte. Und das sah sie hier, wenn sich ihre Befürchtung wirklich bestätigen würde.  Eine Gefahr die plötzlich wieder zum Leben erwachte und die sie eliminiert sehen wollte. Und auch wenn Tenzou zunächst recht korporativ erschien, ihr das Buch auszuhändigen, änderte sich seine Ansicht in gewisser Weise noch. Das Essen kam und Anda hatte bereits ihre Stäbchen in der Hand um ihren knurrenden Magen endlich Erlösung zu verschaffen, ehe ihr Essenspartner doch noch die Stille unterbrach und erneut ein Gespräch anfing. Sie legte ihre Stäbchen nieder, räusperte sich kurz und sprach ein: „Nun, dann mein Beileid für dich und deinen Sohn. Ich hoffe sie hat weniger leiden müssen als in ihrem Leben.“ Sie war nicht sonderlich einfühlsam, wenn es um den Tod ging. Vor allem von Personen, die sie nicht einmal kannte, was man ihr wohl weniger übel nehmen konnte. Dennoch würde sie nie den Anstand verlieren. Auch Tenzous Frau war Teil von Chikyû gewesen und als solche Teil ihrer Familie. Die Worte die sie sprach waren daher nicht wirklich emotional im Klang, aber wahrhaftig ernst gemeint. Sie konnte sich nur schwer ausmalen, was diese Frau alles erlitten haben musste, doch hoffentlich hatte sie einen angenehmen Tod gehabt, so angenehm das eben sein konnte. Als Tenzou jedoch weiter fortfuhr und davon sprach ein ungeborenes Kind zu verlieren, erkannte man bei Anda tatsächlich Regungen, die für sie in gewisser Weise unbekannt waren, ja eigentlich so gar nicht existierten. Denn war man ehrlich, gab es fast niemanden der andere Emotionen an ihr gesehen hatte als Wut. In jeder Fassade. Keine Trauer oder ähnliches. Doch jetzt hatte sich fast geändert. Ihr Körper hatte sich schlagartig angespannt, ihre Atmung ging unregelmäßiger und Schmerz, den sie nie hatte überwinden können, kam trat in ihre Augen. Schmerz, den sie so häufig erlebt hatte, dass er sich in ihre Seele gefressen hatte und sie nie wieder weg ging. Allerdings fasste sie sich recht schnell wieder.
Das ganze überspielte sie, in dem sie die Hände faltete, die Ellbogen auf den Tisch stellte und Tenzou mit merkwürdiger Strenge ansah. „Du bist nun fast zwanzig Jahre vollausgebildetes Mitglied der Organisation.“ Gab sie neutral von sich.  Es war anzuzweifelnd, dass Tenzou nicht wüsste, dass sie von den Shura sprach. „Ich nehme einmal als du auserwählt wurdest, musstest du dich mit der Frage konfrontiert sehen, weswegen du diesen Schritt gehen würdest. Was ist dein Ziel. Sehen wir davon ab… sollte eigentlich für jeden Chikyûnin sein Heimatdorf an oberster Stelle stehen. Wir bringen alle unsere Opfer für das große Ziel es in Sicherheit zu wissen…“ Sie löste ihre Hände einen Moment, um auf Tenzous Auge zu deuten. „Wenn wir von einer Gefahr wissen, die Chikyû bedroht, sollte es, egal, ob wir dadurch unsere Familie in Mitleidenschaft ziehen, es ein Anliegen sein, dieses als unsere Priorität zu sehen.“ Fuhr sie fort und behielt diesen merkwürdig kühlen Unterton. Eigentlich war sie bei allen wohl nur im Munde als die Tsuchikage, die sich in ihrer Pension nun regelmäßig in Bars betrank, aber es gab noch mehr, was über sie bekannt war. Sie sollte kaltherzig sein, die ihre Familie für Chikyûs Wohl jederzeit zu opfern bereit wäre, denn ihr Dorf stand für sie als Kage schon immer an oberster Stelle. Viele sahen das nicht unbedingt als richtig. Forest gab ihr noch heute ständig Schelte dafür, denn sie suchte immer andere Möglichkeit. „Tenzou ich zweifle keineswegs an deiner Loyalität. Im Gegenteil, aber einst solltest du dir ins Bewusstsein zurück rufen, du bist zwar Vater und willst Hayato vor all dem noch bewahren, aber wenn es eine potenzielle Gefahr für unser Dorf gibt, dürfen wir nicht auf eine einzelne Person Rücksicht nehmen, egal wie nahe sie uns steht.“ Appellierte sie da gerade an seine Art zu arbeiten? Mehr oder weniger. Sie seufzte und lehnte sich wieder zurück. „Ich kann dir deine Wünsche nicht in Gänze erfüllen und ich weiß, dass du es im G runde verstehen wirst, aber ich bin nicht das Monster für das du mich nun halten wirst. Ich werde Asgar und dem Shura-Cpt die Namen sehr wohl vorlegen, weiß alle anderen angeht, werden sie darüber keine Kenntnis  erhalten. Mit einer Ausnahme. Ich werde Hayato sehr wohl verhören lassen, aber er wird nichts davon mitbekommen. Meine Schwester Sarada wird mir zur Hand gehen. Es ist dir überlassen, sie zu uns ins Krankenhaus zu bringen, es könnte ein ganz normaler Test sein, wenn gleich er schließlich für einen kurzen Moment einschlafen wird und unsere Shura werden sein Gedächtnis durchforschen, was er unterbewusst weiß. So wird er keiner Anhörung… bewusst ausgesetzt sein und sollte davon nichts mitbekommen. Dann wirst du ihm die Wahrheit erzählen kann, wann immer du es für richtig hältst. Und nein, ich lasse nicht mit mir verhandeln. Das ist ein Befehl und mein Angebot. Ich überlasse es dir, ob du Hayato freiwillig zu uns bringst oder wir ihn holen müssen. Natürlich habe ich jedoch nichts dagegen, wenn du dem ganzen beiwohnst… solange du die Arbeit nicht behinderst.“
Und nun würde sie, was auch immer kommen würde, endlich ihr Essen genießen. Sie nahm die Stäbchen und war im nächsten Moment wieder wie ausgewechselt. „Tenzou es schmeckt wirklich herrlich, diesen Laden sollten wir uns merken.“ Gab sie noch von sich, ehe sie sich dem weiteren Essen zu wandte.
~Szenenende Anda~


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BeitragThema: Re: (In)formelle Gespräche [abgeschlossen]   (In)formelle Gespräche [abgeschlossen] Icon_minitimeDi Jul 30 2019, 18:36

Der Shura hatte plötzlich Kopfschmerzen und spürte, dass ihm das Essen irgendwie vergangen war. Bei dem Gedanken das man Hayato verhören könnte, wurde ihm fast etwas übel. Gedanklich hörte er die vorwurfsvollen Worte von Shigeko oder besser gesagt die Enttäuschung, dass er seinen Sohn nicht beschützen konnte. Er fuhr sich kurz mit der Hand über die Stirn und sah zu Anda, die ihr Beileid aussprach über Shigekos Tod. Kurz sah er die Frau an und blickte dann langsam beiseite. Tenzou hatte einen entscheiden Fehler in der Unterhaltung gemacht. Einen den er eigentlich nie machen wollte. Er mischte private Themen mit geschäftlichen. Seinen Sohn in das Gespräch zu verwickeln, war keinesfalls gut gewesen. Damit blieb er nicht mehr souverän. „Keine Ahnung, ob sie einen schmerzfreien Tod hatte. Es war vor der Geburt unserer Tochter“, erwiderte er finster. Aber das war nicht das Thema heute. Mit einer weitaus grimmigen Mimik lauschte er den Worten von Anda. Sie musste ihm eigentlich nicht sagen, dass er seit 20 Jahren ein Shura war, aber er wusste, worauf sie hinauswollte.
Tenzou starrte für einen Moment in ihre Richtung und schloss dann seine Augen als ihre Worte endeten. Er schien nachzudenken oder Kopfschmerzen zu haben. Die Freude über das Essen wirkte auf ihn künstlich, dafür war das Gespräch zu ernst. Nach einem Moment der Stille öffnete er die Augen und nahm das Besteck in die Hände.
„Ich möchte, dass zu Hause das Gespräch geführt wird. Er reagiert auf befremdliche Situationen nicht sehr gut und bitte lass Dir damit noch 2 Monate Zeit. Er hat gerade seine Mutter erst verloren, ihn einem solchen Stress auszusetzen…“, er sah vielsagend in ihre Richtung. Im selben Augenblick fing er an zu Essen und für ihn schien gleichermaßen das Thema durch zu sein. Ihm war klar, dass er nicht mit ihr verhandeln konnte. Sie hatte nicht ganz unrecht, dass er als Shura einfach einen schwur leistete.

=== Szene Ende für Tenzou ===
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